Zölle ab Februar
So stark sind deutsche Automobilkonzerne von Trumps Zollplänen betroffen
Auf die deutsche Autobauer, die zum Teil über wichtige Werke in Mexiko verfügen, dürften zusätzliche Milliarden-Kosten zukommen. Sie haben die Wahl zwischen Beelzebub und dem Teufel.
- Deutsche Autobauer vor Milliarden-Kosten durch Zölle.
- Trump plant 25% Zölle auf Importe aus Mexiko.
- Produktionsstrategien müssen dringend überdacht werden.
- Report: Zu günstig, um wahr zu sein?

Mit der Ankündigung von US-Präsident Donald Trump, ab dem 1. Februar möglicherweise hohe Zölle auf Importe aus Kanada und Mexiko zu erheben, stehen deutsche Automobilhersteller vor erheblichen Herausforderungen. Die Ankündigung könnte weitreichende Konsequenzen für die Branche haben, insbesondere für Unternehmen wie Volkswagen und BMW, die wichtige Produktionskapazitäten in Mexiko unterhalten. Am Dienstag fielen die Aktien.
Volkswagen, dessen Werk in Puebla das größte Automobilwerk des Konzerns in Mexiko ist und eine der größten Produktionsstätten der Gruppe weltweit darstellt, könnte besonders hart getroffen werden. Fast 350.000 Fahrzeuge werden dort jährlich hergestellt, darunter Modelle wie Jetta, Tiguan und Taos, die vorwiegend für den Export in die USA bestimmt sind.
Eine Einführung von Zöllen von 25 Prozent auf Waren aus den Nachbarländern der USA, wie Trump sie in Aussicht gestellt hat, könnte die Kosten für diese Exporte erheblich in die Höhe treiben und die Wettbewerbsfähigkeit von Volkswagen auf dem amerikanischen Markt schwächen.
Ebenso betroffen wäre Audi, die im mexikanischen San Jose Chiapa den Q5 produzieren. Dort wurden fast 176.000 Fahrzeuge im Jahr 2023 herstellte, wie aus Informationen des Unternehmens hervorgeht, von denen viele in die USA exportiert wurden. Die drohenden Zölle könnten die Betriebskosten für Audi erhöhen und zu einer Überprüfung der Produktionsstrategien führen.









BMW, die im mexikanischen San Luis Potosi unter anderem die 3er-Serie produzieren, stehen ebenfalls vor Unsicherheiten. Die gesamte Produktion dieser Anlage ist für den US-Markt und andere globale Märkte bestimmt, was bedeutet, dass auch BMW empfindlich auf Veränderungen in der Handelspolitik reagieren wird.
Diese Situation erfordert von den deutschen Automobilherstellern eine sorgfältige Überprüfung ihrer langfristigen Strategien. Sie müssen entscheiden, ob Produktionsverlagerungen sinnvoll sind oder andere Maßnahmen ergriffen werden sollten, um die Auswirkungen möglicher Zölle zu minimieren. Viele von ihnen verfügen bereits über Werke in den USA, beispielsweise BMW in Spartanburg, Mercedes in Charleston und Tuscaloosa und VW in Chattanooga.
Von den großen deutschen Autozulieferern betreibt Continental allein drei Reifenwerke in den USA. Anderer Zulieferer wie Bosch, Mahle, Schaeffler oder ZF sind ebenfalls stark in den Vereinigten Staaten vertreten.
Die weltweite Automobilindustrie, einschließlich der Zulieferer und andere ausländische Autobauer, könnte von der Einführung der Zölle in Mitleidenschaft gezogen werden. Auch Unternehmen wie Toyota, Honda und BYD haben Werke in Mexiko gebaut, um von den niedrigeren Produktionskosten in dem Land zu profitieren.
Die Aktienkurse der deutschen Autobauer leiden bereits unter den hohen Aufwendungen durch die Umstellung auf E-Autos. Durch Trumps Politik dürften weitere Milliarden-Kosten auf sie zukommen, sei es durch die Zölle oder durch die Verlagerung der Produktion aus Mexiko in die USA. Am Dienstag zählten Volkswagen, Mercedes, BMW und Porsche zu den größten Verlierern im DAX.
Autor: Ingo Kolf, wallstreetONLINE Redaktion
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