Zinsentscheid steht bevor
EZB-Leitzinsen auf anhaltender Talfahrt – Kommt die Wende am Immobilienmarkt?
Die anstehenden Zinssenkungen der EZB könnten dem deutschen Immobilienmarkt wichtige Impulse geben. Der Trend ist eindeutig.
- Zinssenkungen der EZB könnten Immobilienmarkt beleben.
- Weitere Senkungen bis 2% diesen Sommer wahrscheinlich.
- Niedrigere Zinsen steigern Nachfrage nach Immobilien.
- Report: Zu günstig, um wahr zu sein?

Wenn die Europäische Zentralbank (EZB) nächste Woche über die Leitzinsen entscheidet, ist eine erneute Senkung eigentlich ausgemachte Sache. EZB-Ratsmitglied Peter Kazimir bestätigte am Dienstag, was seine Kolleginnen und Kollegen in den vergangenen Tagen bereits angedeutet hatten.
Danach soll es Schlag auf Schlag weiter abwärts gehen, bis auf 2 Prozent diesen Sommer und vielleicht noch weiter. Diese Entwicklung könnte gerade für den Immobiliensektor in Deutschland entscheidende Impulse setzen.
"Drei oder vier Kürzungen hintereinander sind machbar, aber gleichzeitig muss ich sagen, dass wir das nicht beschwören können" sagte Kazimir, der Vorsitzende der slowakischen Notenbank, im Interview mit Bloomberg. Was die nächste Woche betrifft, "ist für mich persönlich die Sache erledigt".
Die geplanten Zinssenkungen, die in direkter Reaktion auf die aktuelle wirtschaftliche Unsicherheit und die unterdurchschnittliche Inflation im Euroraum erfolgen, sollen die Kreditkosten senken und dadurch Investitionen und Konsum ankurbeln. Für den deutschen Immobilienmarkt könnte dies eine Zunahme der Finanzierungs- und Bautätigkeit bedeuten, da niedrigere Zinsen typischerweise die Nachfrage nach Wohn- und Gewerbeimmobilien erhöhen.
Die Inflationsziele der EZB liegen konstant bei 2 Prozent, und aktuelle Prognosen deuten darauf hin, dass diese in den kommenden Monaten erreicht und um dieses Niveau herum fluktuieren werden. Von der deutschen Wirtschaft, die auf ein drittes Rezessionsjahr in Folge zusteuert, dürften sinkende Zinsen mit großer Erleichterung aufgenommen werden.
Sie sieht sich mit politischen Umbrüchen in wichtigen europäischen Ländern und den Auswirkungen globaler Handelsspannungen, insbesondere durch die Politik der USA unter Präsident Donald Trump, konfrontiert.
Vor Kazimir haben sich in den letzten Tagen bereits EZB-Ratsmitglieder wie Frankreichs Francois Villeroy de Galhau, Griechenlands Yannis Stournaras und Isabel Schnabel, die auch im EZB-Direktorium sitzt, offen für Zinssenkungen gezeigt.
Besonders bedeutsam ist dabei, dass sowohl Schnabel als auch Kazimir eher zu den "Falken" innerhalb der EZB zählen. Gemeint ist damit, dass sie stark auf die Inflationsbekämpfung fokussiert sind und tendenziell eher höhere Zinssätze befürworten, um die Preisstabilität zu gewährleisten. Demgegenüber zählen Villeroy und vor allem Stournaras eher zu den so genannten "Tauben", bei denen eher im Fokus steht, die Wirtschaft mit niedrigen Zinsen anzukurbeln.
Autor: Ingo Kolf, wallstreetONLINE Redaktion
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