Unerwarteter Umsatzrückgang
Enttäuschende Zahlen: In dieser Gold- und Kupfer-Aktie sind die Bären los!
Einer der weltweit größten Gold- und Kupferproduzenten, Freeport-McMoRan, hat mit seinen Zahlen nicht überzeugen können. Das dürfte die gesamte Branche belasten.
- Freeport-McMoRan enttäuscht mit schwachen Quartalszahlen.
- Steigende Produktionskosten belasten operative Gewinne stark.
- Anleger verkaufen, Aktie verliert weiter an Wert.
- Report: Zu günstig, um wahr zu sein?

Hinter den Edelmetallen Gold und Kupfer liegt ein erfolgreiches Börsenjahr 2024. Während sich Gold in den vergangenen 12 Monaten um mehr als ein Drittel verteuert konnte, legte Kupfer immerhin rund 10 Prozent zu.
Zwar hat Kupfer mit einer anhaltend schwachen Nachfrage aus klassischen Industriezweigen zu kämpfen, dafür stützt der Bedarf aus dem Bereich erneuerbarer Energien und Halbleiter die Nachfrage.
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Trotz gestiegener Preise kein Rückenwind für die Aktie
Freeport-McMoRan, einer der weltweit wichtigsten Förderer beider Metalle, konnte im Unterschied zu diesen kein erfolgreiches Börsenjahr für sich verbuchen. Gegenüber dem Stand vor einem Jahr notieren die Anteile fast unverändert.
Viel Performance hat die seit fast 4 Monate anhaltende Korrektur der Aktie gekostet. Die ist das Ergebnis von Befürchtungen, dass höhere Förderkosten, mit denen die Branche zu kämpfen hat, die jüngsten Verkaufspreissteigerungen aufzehren und die Ertragslage schwächen könnten.
Quartalszahlen bestätigen Sorge um steigende Kosten
Die am Donnerstagmittag vorgelegten Quartalszahlen sind leider nur bedingt geeignet, diese Sorgen zu zerstreuen. Vor allem die Umsatzentwicklung fiel enttäuschend aus. Gegenüber dem Vorjahresquartal sind die Erlöse um 3,2 Prozent auf 5,72 Milliarden US-Dollar gesunken. Da Analysten mit einem geringfügigen Anstieg gerechnet hatten, fiel das Ergebnis um 270 Millionen US-Dollar unter den Erwartungen aus.
Zwar erzielte Freeport-McMoRan bei Kupfer einen um knapp 10 Prozent höheren Verkaufspreis, während es bei Gold 30 Prozent mehr waren. Die Produktionskosten für beide Metalle sind jedoch gestiegen, während die geförderten Mengen gleichzeitig gesunken sind.
Operativer Gewinn schrumpft trotz höherer Preise
Das hat tiefe Spuren im operativen Gewinn hinterlassen, der um fast eine halbe Milliarde US-Dollar gefallen ist. Erwirtschaftete das Unternehmen im Vorjahresquartal ein EBIT von 1,722 Milliarden US-Dollar, waren es im zurückliegenden Viertaljahr nur noch 1,243 Milliarden US-Dollar.
Damit fiel auch der auf die Anteilseigener entfallende Nettogewinn niedriger aus. Hier verschlechterte sich der Konzern von 388 auf 274 Millionen US-Dollar, was einen Ertrag von 0,19 US-Dollar pro Aktie bedeutet. Im Jahr zuvor waren es noch 0,27 US-Dollar.
Immerhin mit Blick auf das bereinigte Betriebsergebnis gelang eine positive Überraschung. Statt der vom Markt erwarteten 0,22 US-Dollar je Anteilsschein, legte Freeport-McMoRan einen bereinigten Gewinn (Non-GAAP) von 0,31 US-Dollar je Aktie vor.









Anleger verkaufen, die Aktie weitet ihre Verluste aus
Auf den durchwachsen ausgefallenen Geschäftsbericht reagieren Anlegerinnen und Anleger mit Verkäufen. Die Aktie verliert im vorbörslichen Handel rund 1,5 Prozent an Wert – dabei spielen auch die Gewinnmitnahmen bei Gold, das tagesaktuell knapp ein halbes Prozent abgibt, eine Rolle.
Sofern den Bullen nicht noch ein Intraday-Reversal und damit ein Konter gelingt, droht der zum Jahreswechsel gestartete Erholungstrend wieder an Schwung zu verlieren. Sollte die Aktie dabei per Tagesschluss unter 38 US-Dollar fallen, droht außerdem eine neue Verkaufswelle. Die zuletzt beobachtete, antiyzyklische Einstiegschance könnte damit dahin sein.
Fazit: Eine Wette, für die es den Umweg über Minen-Aktien nicht braucht
Die Minen-Branche wird die Furcht um sinkende Fördermengen und gleichzeitig steigende Kosten nicht los. Mit Freeport-McMoRan hat am Donnerstag der erste große Player mit seinen Zahlen enttäuscht. Ohne den starken Kursanstieg bei Gold und Kupfer im vergangenen Jahr, würde die Ertragslage finster aussehen. Das sind keine guten Aussichten, sollten die Edelmetallpreise irgendwann den Rückwärtsgang einlegen.
Gleichzeitig kann die Branche auf Investitionen nicht verzichten, denn Teile der Mineninfrastruktur sind in die Jahre gekommen, und da die RohstoffpreiseY lange am Boden lagen, wurden Investitionen in Neuerschließungen verschleppt.
Investments in Minen-Aktien sind daher derzeit vor allem Wetten auf anhaltend hohe Edelmetallpreise – für die Anlegerinnen und Anleger jedoch keinen Umweg brauchen – ein direktes Investment in Gold und Kupfer ist aller Voraussicht nach erfolgsversprechender.
Sollten auch Barrick Gold und Newmont mit ihren Zahlen enttäuschen, steht die Branche vor einer neuen Abverkaufswelle. Steigende Gold- und Edelmetallpreise hin oder her.
Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Redaktion

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