Inflationsprognosen rauf
Bank of Japan hebt Zinsen auf höchsten Stand seit 2008
Die Bank of Japan (BOJ) hat am Freitag die Zinssätze von 0,25 auf 0,5 Prozent angehoben, den höchsten Stand seit der globalen Finanzkrise 2008. Gleichzeitig korrigierte sie ihre Inflationsprognosen nach oben.
- BOJ hebt Zinssätze auf 0,5% an, höchste seit 2008.
- Inflationsprognosen steigen: 2,4% für 2025 erwartet.
- Lohnerhöhungen nötig, um Reallöhne zu stabilisieren.
- Report: Zu günstig, um wahr zu sein?

Die Entscheidung markiert die erste Zinserhöhung seit Juli vergangenen Jahres und folgt nur wenige Tage nach der Amtseinführung von US-Präsident Donald Trump, dessen angedrohte Zölle die globalen Märkte in Alarmbereitschaft versetzen könnten.
Der BOJ-Gouverneur Kazuo Ueda erklärte, dass der schwache Yen weiterhin Druck auf die Importpreise ausübe, während Unternehmen zunehmend höhere Löhne zahlen. "Wir haben keine vorgefasste Meinung", sagte Ueda zu möglichen weiteren Zinserhöhungen. Die Zentralbank werde künftige Schritte auf Basis der vorliegenden Daten prüfen.
Inflationsprognosen angehoben
"Die Inflationsrate ist im Land der aufgehenden Sonne im Dezember auf 3,6 Prozent angestiegen und damit deutlich stärker als erwartet. Da konnten die Währungshüter nicht länger abwarten und mussten gegensteuern", sagte Thomas Altman, CFA von QC Partners in einem Marktupdate.
Im Rahmen ihres vierteljährlichen Berichts hob die BOJ die Inflationsprognosen an. Sie erwartet nun, dass die Kerninflation der Verbraucher im Haushaltsjahr 2025 bei 2,4 Prozent liegt, bevor sie sich 2026 auf zwei Prozent verlangsamt. In ihrer vorherigen Prognose war für beide Jahre eine Inflation von 1,9 Prozent vorhergesagt worden.
Wirtschaftliche Stabilität und Risiken
Die BOJ betonte, dass die Finanzmärkte insgesamt stabil sind und die Risiken für die Inflationsaussichten aufgrund von Arbeitskräftemangel, steigenden Reispreisen und einem schwachen Yen nach oben tendieren. Die wirtschaftlichen Aussichten bleiben solide: Für 2025 und 2026 wird ein Wachstum von 1,1 beziehungsweise 1,0 Prozent prognostiziert.
Reaktionen auf die Entscheidung
Die Zinserhöhung wurde von den Märkten erwartet. Der Nikkei reagierte wenig bis gar nicht. Die Rendite zweijähriger japanischer Staatsanleihen kletterte auf den höchsten Stand seit Oktober 2008. Analyst Matt Simpson von City Index sagte:
Die Entscheidung zeigt, dass die Tür für eine weitere Zinserhöhung um 25 Basispunkte bis Jahresende offen bleibt.
Lohnverhandlungen als Schlüsselfaktor
Japanische Unternehmen haben signalisiert, dass sie die Löhne in den kommenden Jahresverhandlungen weiter erhöhen wollen. Die Reallöhne sind jedoch weiterhin rückläufig, was den Druck auf höhere Gehälter verstärkt. Der Vorsitzende des japanischen Gewerkschaftsdachverbands betonte, dass die jährlichen Lohnerhöhungen die im letzten Jahr erreichten 5,1 Prozent übertreffen müssen.
Langfristige Herausforderungen
Während die BOJ entschlossen ist, die Zinsen weiter anzuheben, bleiben Unsicherheiten bestehen, insbesondere durch die US-Politik und die potenziellen Auswirkungen auf die globalen Märkte. "Die Wahrscheinlichkeit, dass die BOJ ihre Prognosen erreicht, steigt", sagte Naka Matsuzawa, Chef-Makrostratege bei Nomura Securities.
Fazit
Die Zinserhöhung signalisiert Japans Fortschritte bei der Überwindung jahrzehntelanger Deflation und wirtschaftlicher Stagnation. Die BOJ sieht jedoch weiterhin Herausforderungen, insbesondere durch externe Unsicherheiten und die Notwendigkeit eines stabilen Lohn-Preis-Zyklus.
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Autor: Nicolas Ebert, wallstreetONLINE Redaktion
