+17,1 Prozent
Dank dieser krassen Dividendenerhöhung scheffelt Warren Buffett noch mehr Kohle!
American Express kann am Freitag mit seinen Quartalszahlen nicht überzeugen. Dafür kann sich die Anhebung der Dividende sehen lassen – zur Freude von Warren Buffett.
- American Express enttäuscht mit Quartalszahlen, Dividende steigt.
- Umsatz und Gewinn steigen, aber Wachstum verlangsamt sich.
- Buffett profitiert von Dividenden, Aktie überbewertet.
- Report: Zu günstig, um wahr zu sein?

Die Anteile des Kreditkartenanbieters, Zahlungsabwicklers und Reiseversicherungsanbieters American Express gehören mit einem Plus von über 75 Prozent in 12 Monaten mit zu dem Besten, was die US-Finanzbranche aktuell zu bieten hat.
Einerseits profitiert das Unternehmen von hohen Zinserträgen, andererseits entwickelt sich das Zahlungsgeschäft angesichts der ungebrochenen Reise- und Konsumlust der Verbraucherinnen und Verbraucher anhaltend stark – ohne dass es bislang zu einer signifikanten Häufung von Zahlungsausfällen gekommen wäre.
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Das dürfte Warren Buffett ein Lächeln auf die Lippen zaubern
Mit seinen am Freitagmittag vorgelegten Quartalszahlen kann das Unternehmen, das sich prominent auch im Portfolio von Warren Buffetts Holding-Gesellschaft Berkshire Hathaway befindet, jedoch nicht restlos überzeugen. Hinter den Anteilen liegt eine bewegte US-Vorbörse.
Gegenüber dem Vorjahresquartal kletterten die Erlöse um 8,7 Prozent auf 17,18 Milliarden US-Dollar. Damit sind die Schätzungen der Wall-Street-Analysten genau getroffen worden. Der Gewinn pro Aktie fiel mit 3,04 US-Dollar um einen Cent höher aus. Im Vergleichszeitraum vor einem Jahr hatte American Express einen Gewinn von 2,62 US-Dollar je Anteilsschein erzielt.
Insgesamt erzielte das Unternehmen einen auf die Anteilseigener entfallenden Nettogewinn in Höhe von 2,17 Milliarden US-Dollar. Das entspricht gegenüber dem Vorjahresquartal einem Anstieg um 12 Prozent. Die Differenz aus Steigerung beim EPS und dem tatsächlichen Gewinnwachstum erklärt sich durch eine um 3 Prozent gesunkene Anzahl an Aktien infolge von Buybacks.
Langsameres Wachstum in 2025 erwartet
Mit Blick auf das gesamte Geschäftsjahr 2024 hat American Express einen Umsatz von 65,9 Milliarden US-Dollar erzielt, woraus ein Nettoertrag von 10,1 Milliarden US-Dollar hervorgegangen ist. Das entspricht einem Gewinn von 14,01 US-Dollar pro Aktie und bedeutet gegenüber dem Jahr zuvor einen Anstieg um 25 Prozent.
Nach Einschätzung des Managements wird das Unternehmen in diesem Jahr aber kleinere Brötchen backen. Die EPS-Prognose liegt bei 15,00 bis 15,50 US-Dollar, was ein Wachstum im niedrigen zweistelligen Prozentbereich bedeuten würde. Die Erlöse sollen um 8 bis 10 Prozent steigen.
Plus 17,1 Prozent: American Express lässt Dividenden-Party steigen
Umso kräftiger haut American Express dafür bei der Dividende auf die Pauke. Die steigt um Aufsehen erregende 17,1 Prozent auf 0,82 US-Dollar pro Aktie. Auf das Jahr gesehen, kommen pro Anteilsschein so 3,28 US-Dollar zusammen, was einer Dividendenrendite von knapp einem Prozent entspricht.
Über die Anhebung dürfte sich vor allem Warren Buffett freuen, dem mit 151,61 Millionen Anteilen rund 15,4 Prozent von American Express gehören und Berkshire Hathaway in 2025 Dividenden in Höhe von fast einer halben Milliarde US-Dollar einbringen werden.









US-Vorbörse ohne klaren Trend, aber anhaltende Outperformance
In der US-Vorbörse konnten sich Anlegerinnen und Anleger nicht entscheiden, ob sie über die nur knapp übertroffenen Erwartungen enttäuscht oder über die kräftige Dividendenerhöhung begeistert sein sollen. Ging die Aktie zunächst mit einem Minus von 3,5 Prozent auf Talfahrt, konnte sie diese Verluste zur Handelseröffnung fast vollständig wieder wettmachen.
Gelingen vor dem Wochenende weitere Kursgewinne, bauen die Anteile ihr seit dem Jahreswechsel erzieltes Plus auf mehr als 10 Prozent aus. Das bedeutet gegenüber dem US-Gesamtmarktindex S&P 500, der um 4 Prozent gestiegen ist, eine deutliche Outperformance.
Fazit: Verkauft Warren Buffett hier schon bald?
Nachdem sich die American-Express-Aktie bereits seit 5 Jahren dauerhaft im Rallye-Modus befindet und sich um fast 150 Prozent steigern konnte, sinken die Chancen zur Oberseite. Für 2025 ist das Unternehmen bereits mit dem 21,4-fachen seiner erwarteten Gewinne bewertet. Demgegenüber liegt der Durchschnitt der vergangenen 5 Jahre bei 19,4. Das lässt auf eine Überbewertung von mehr als 10 Prozent schließen.
Trotz der satten Dividendenerhöhung wäre es daher nicht verwunderlich, wenn sich Investorenlegende Warren Buffett demnächst von einigen Anteilen trennt. Die Aktie ist angesichts der fortgeschrittenen Bewertung derzeit nur nach größeren Rücksetzern ein Kauf.
Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Redaktion

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