Finanzielle Bildung
Diese Finanztipps geben Superreiche ihren Kindern
Das Finanzwissen junger Menschen in Deutschland ist eher gering. Dabei ist Finanzbildung sehr wichtig. CNBC hat Superreiche befragt, welche Finanztipps sie ihren Kindern geben.
- Finanzbildung junger Menschen in Deutschland ist gering.
- Superreiche lehren Kinder Geduld und langfristige Strategien.
- Offene Gespräche über Erbschaft fördern Verantwortung.
- Report: Zu günstig, um wahr zu sein?

Wie bringen Superreiche ihren Kindern den Umgang mit Geld bei? Unternehmer wie Eric Malka, Mitbegründer des Rasier- und Hautpflegeunternehmens The Art of Shaving, oder Dayssi Olarte de Kanavos, Präsidentin des Immobilienentwicklers Flag Luxury Group, verrieten dem amerikanischen Nachrichtensender CNBC ihre Strategien zur finanziellen Bildung ihrer Kinder.
Lektionen aus Verlusten
Eric Malka erlebte einen echten Wertewandel, als er 2009 sein Rasier- und Hautpflegeunternehmen The Art of Shaving, für 60 Millionen US-Dollar verkaufte. Vom Unternehmer wurde er so zum Investor – eine Veränderung, die ihn Geduld und langfristige Strategien lehrte. Diese Lektionen gibt er auch an seine beiden Söhne im Alter von 14 und 16 Jahren weiter.
Als sein ältester Sohn glaubte, mit kurzfristigen Devisenspekulationen 20 Prozent Rendite pro Monat erzielen zu können, ließ Malka ihn mit einem kleinen Betrag zocken – mit ernüchterndem Ergebnis: 40 Prozent Verlust. "Manchmal sind die Lektionen aus Verlusten wertvoller als die aus Gewinnen", sagt Malka. Er ermutigt Eltern, ihren Kindern diese Erfahrung zu ermöglichen, solange die Beträge überschaubar bleiben.
Taschengeld und Budgetierung: Die Grundlage für finanzielle Disziplin
Malka betont zudem, wie wichtig ein festes monatliches Budget ist, damit ihre Kinder lernen, ihre Finanzen zu planen. Anfangs sei das Geld oft innerhalb weniger Tage ausgegeben worden, aber nach einigen Monaten hätten sie gelernt, ihre Ausgaben zu kontrollieren.
Früh übt sich: Finanzbildung ab der Mittelstufe
Dayssi Olarte de Kanavos und ihr Mann gaben ihren drei Kindern schon früh kleine Geldbeträge, um Aktien von Unternehmen wie Apple, Amazon und Alibaba zu kaufen. Der Erfolg war nicht immer garantiert, aber sie lernten, wie wichtig ein durchdachter, langfristiger Ansatz ist. "Wir haben ihre Portfolios jedes Jahr aufgestockt, solange sie kluge Entscheidungen trafen", sagt Olarte de Kanavos.
Auch Gregory Van, CEO der Plattform Endowus, bringt seinen Kindern schon früh finanzielle Grundkonzepte bei. Er stellt ihnen einfache Fragen: "Was ist dir lieber: heute 100 Dollar auszugeben oder in zehn Jahren 200 Dollar?" Seine Kinder entscheiden sich meist für die langfristige Option – ein erster Schritt zur Geduld als Anleger.
Erbschaftsgespräche: Zeitpunkt und Werte
Ein heikles Thema für wohlhabende Eltern ist die Erbschaft. Michael Sonnenfeldt, Gründer des Netzwerks für Superreiche Tiger 21, erklärt, dass 70 Prozent der Mitglieder erst offen über das Erbe sprechen, wenn ihre Kinder 30 Jahre alt sind. "Es geht darum, die Selbstständigkeit zu fördern und die Kinder nicht von ihrem eigenen Weg abzubringen", sagt Sonnenfeldt.
Andere setzen auf frühe Gespräche, um die nächste Generation frühzeitig auf ihre Verantwortung vorzubereiten. "Offene und werteorientierte Gespräche über Geld und Vermögensverwaltung sind entscheidend", sagt Sonnenfeldt.
Ob durch frühzeitige Investitionen, Budgetplanung oder Erbschaftsstrategien – die Reichen zeigen, dass Finanzbildung ein wesentlicher Bestandteil der Erziehung ist. Der Schlüssel: Geduld, Verantwortungsbewusstsein und die Bereitschaft, aus Fehlern zu lernen.
Autor: Ferdinand Hammer, wallstreetONLINE Redaktion
