Anfangsphase einer Korrektur?
"Anleger werden in den nächsten 2 bis 3 Jahren viel Geld am Markt verlieren"
Bill Smead, ein prominenter Value-Investor und Manager des Smead Value Fund, warnt vor einer massiven Börsenblase, die seiner Einschätzung nach in den nächsten zwei bis drei Jahren platzen wird.
- Massive Börsenblase droht in 2-3 Jahren zu platzen.
- Hohe Anleiherenditen belasten Wachstumsaktien stark.
- Überbewertung könnte zu langanhaltender Korrektur führen.
- Report: Zu günstig, um wahr zu sein?

"Die Strafe dafür, auf der falschen Seite dieses Trades zu stehen, wird sehr hoch sein", sagte Smead und prognostiziert, dass viele Anleger erhebliche Verluste erleiden werden. Er sieht steigende Renditen für 10-jährige US-Staatsanleihen als Hauptfaktor, der langfristig Druck auf Wachstumsaktien ausüben wird. Diese Papiere, die zuletzt eine Rendite von 4,6 Prozent erreichten, machen Staatsanleihen gegenüber hoch bewerteten Aktien zunehmend attraktiver.
Smead kritisiert den aktuellen Optimismus an den Märkten, der seiner Meinung nach die Realität der hohen Zinssätze und deren langfristige Auswirkungen ignoriert. "Wir hatten steigende Zinsen, und der Aktienmarkt ist zwei Jahre in Folge um 20 Prozent gestiegen. Es ist, als würde man der Schwerkraft trotzen", so Smead.
Überbewertung & Teufelskreis
Die Bewertungen des S&P 500 befinden sich auf historisch hohen Niveaus. Das 12-Monats-KGV liegt bei 21, das Shiller-KGV bei etwa 37. Smead argumentiert, dass diese Überbewertung durch einen "Teufelskreis" befeuert wird. Die starke Performance von Wachstumsaktien lockt immer mehr Kapital an, was die Bewertungen weiter in die Höhe treibt.
Mit fast 45 Prozent des Vermögens der US-Haushalte, die in Aktien investiert sind, erreichte diese Quote einen neuen Höchststand. Laut Smead befinden wir uns bereits in der Anfangsphase einer Korrektur, die sich über Jahre hinweg erstrecken könnte.
Smeads pessimistischer Ausblick steht im Kontrast zu den bullishen Prognosen vieler Wall-Street-Strategen. Das Kursziel für den S&P 500 bis Ende 2025 liegt im Konsens bei 6.600 Punkten, was einem erwarteten Anstieg von 11 Prozent entspricht. Dennoch warnen einige Experten vor einer möglichen kurzfristigen Korrektur.
Laut Goldman Sachs könnten steigende Anleiherenditen oder schwächere Wirtschaftsdaten eine solche Korrektur auslösen. Auch Larry Fink, CEO von BlackRock, sieht in einer möglichen Rückkehr der Inflation das größte Risiko für die Welt-Märkte.
Fazit
Smead warnt vor den Gefahren einer überhitzten Börse. Höhere Zinsen und überzogene Bewertungen könnten in den nächsten Jahren zu einem harten Rückschlag führen. Anleger sollten sich bewusst sein, dass die aktuell scheinbar endlose Rallye nicht ohne Risiko ist.
Autorin: Gina Moesing, wallstreetONLINE Redaktion
