Wirtschaftsminister Lies
Ohne stabile Preise können wir keine Kohlekraftwerke abschalten / "Kohleausstieg 2030 zusehends unehrlich" - Rückendeckung für grünen Stahl
Osnabrück (ots) - Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies geht davon aus,
dass die Abschaltung von Kohlekraftwerken vorerst auf Eis gelegt werden muss.
Der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ) sagte der SPD-Politiker: "Wir werden
realistischerweise länger auf Kohlekraftwerke zurückgreifen müssen, um in den
Phasen, in denen keine Energie aus Sonne und Wind zur Verfügung steht, eine
wettbewerbsfähige Stromversorgung sicherzustellen. Es fehle in Deutschland
bislang an ausreichend Kraftwerken, die in den Phasen, in denen Erneuerbare
Energien nicht ausreichend zur Verfügung stehen, die sogenannte Grundlast
leisten könnten. Lies sagte: "Solange wir nicht in der Lage sind, ein System
vorzuhalten, das stabile Preise garantiert, können wir keine Kohlekraftwerke
abschalten."
Die Wettbewerbsfähigkeit und die Standortsicherheit müssten an die erste Stelle
gesetzt werden, so Lies. Industriepolitik könne sich nicht an theoretischen
Zeitpunkten ausrichten. "Und angesichts der aktuellen Lage wäre es zunehmend
unehrlich zu sagen, ein Kohleausstieg 2030 wäre sicher zu schaffen. Das schaffen
wir nicht, wenn wir den Ausbau der Gaskraftwerke nicht voranbringen." Diese
sollten eigentlich Lücken im Strombedarf schließen. "Da das
Kraftwerksicherheitsgesetz nicht mehr den Bundestag passiert hat, verlieren wir
da gerade viel zusätzliche Zeit." Lies forderte in der "NOZ" zugleich den
beschleunigten Ausbau vom Stromnetzen und erneuerbarer Energien. Diese müssten
vorrangig der Industrie zur Verfügung gestellt werden, um die Dekarbonisierung
voranzutreiben.
Der SPD-Politiker reagierte damit auch auf eine Mitteilung des Stahlwerks
Georgsmarienhütte, das sich der Produktion von "grünem Stahl" verschrieben hat.
Das Werk in Niedersachsen hatte einen sogenannten Elektrolichtbogenofen
angesichts zu hoher Strompreise kurzzeitig abgestellt. Lies sprach sich hier für
eine Vorreiterrolle des Staates und seiner Unternehmen aus, um die Produktion
von umweltfreundlichem Stahl hierzulande zu stützen: "Die Bahn sollte in ihren
Ausschreibungen für Bauprojekte grünen Stahl zur Bedingung machen." Andernfalls
warnte der Minister: "Wenn wir das nicht auf die Reihe kriegen, dann kommt der
grüne Stahl demnächst aus dem Ausland. Das kann nicht der Anspruch sein.
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: +49(0)541/310 207
Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/58964/5956726
OTS: Neue Osnabrücker Zeitung
dass die Abschaltung von Kohlekraftwerken vorerst auf Eis gelegt werden muss.
Der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ) sagte der SPD-Politiker: "Wir werden
realistischerweise länger auf Kohlekraftwerke zurückgreifen müssen, um in den
Phasen, in denen keine Energie aus Sonne und Wind zur Verfügung steht, eine
wettbewerbsfähige Stromversorgung sicherzustellen. Es fehle in Deutschland
bislang an ausreichend Kraftwerken, die in den Phasen, in denen Erneuerbare
Energien nicht ausreichend zur Verfügung stehen, die sogenannte Grundlast
leisten könnten. Lies sagte: "Solange wir nicht in der Lage sind, ein System
vorzuhalten, das stabile Preise garantiert, können wir keine Kohlekraftwerke
abschalten."
Die Wettbewerbsfähigkeit und die Standortsicherheit müssten an die erste Stelle
gesetzt werden, so Lies. Industriepolitik könne sich nicht an theoretischen
Zeitpunkten ausrichten. "Und angesichts der aktuellen Lage wäre es zunehmend
unehrlich zu sagen, ein Kohleausstieg 2030 wäre sicher zu schaffen. Das schaffen
wir nicht, wenn wir den Ausbau der Gaskraftwerke nicht voranbringen." Diese
sollten eigentlich Lücken im Strombedarf schließen. "Da das
Kraftwerksicherheitsgesetz nicht mehr den Bundestag passiert hat, verlieren wir
da gerade viel zusätzliche Zeit." Lies forderte in der "NOZ" zugleich den
beschleunigten Ausbau vom Stromnetzen und erneuerbarer Energien. Diese müssten
vorrangig der Industrie zur Verfügung gestellt werden, um die Dekarbonisierung
voranzutreiben.
Der SPD-Politiker reagierte damit auch auf eine Mitteilung des Stahlwerks
Georgsmarienhütte, das sich der Produktion von "grünem Stahl" verschrieben hat.
Das Werk in Niedersachsen hatte einen sogenannten Elektrolichtbogenofen
angesichts zu hoher Strompreise kurzzeitig abgestellt. Lies sprach sich hier für
eine Vorreiterrolle des Staates und seiner Unternehmen aus, um die Produktion
von umweltfreundlichem Stahl hierzulande zu stützen: "Die Bahn sollte in ihren
Ausschreibungen für Bauprojekte grünen Stahl zur Bedingung machen." Andernfalls
warnte der Minister: "Wenn wir das nicht auf die Reihe kriegen, dann kommt der
grüne Stahl demnächst aus dem Ausland. Das kann nicht der Anspruch sein.
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