Große Berkshire-Beteiligung
Starke Zahlen, 0 Bewegung – diese Buffett-Aktie tritt auf der Stelle
Der US-Versicherungskonzern Chubb hat am Dienstagabend zwar gute Zahlen vorgelegt, in der Aktie kommt es jedoch bislang zu keinen großen Veränderungen.
- Chubb erzielt 2,58 Mrd. USD Nettogewinn, über Erwartungen.
- Aktie reagiert kaum auf positive Quartalszahlen.
- Bewertung unter Branchendurchschnitt, Kaufempfehlung.
- Report: Magnificent 7 - Die Spreu trennt sich vom Weizen

Mit einem Gesamtwert von 7,36 Milliarden US-Dollar ist der Anteil am Versicherungskonzern Chubb eine der größten Positionen im Portfolio von Berkshire Hathaway, der Beteiligungsgesellschaft von Investorenlegende Warren Buffett. 2,4 Prozent des investierten Kapitals von insgesamt 301 Milliarden US-Dollar entfallen auf den Spezialisten für Eigentums- und Unfallversicherungen
Am Dienstagabend hat Chubb seinen Geschäftsbericht zum abgelaufenen Quartal vorgestellt. Dieser ist ordentlich und damit über den Erwartungen der Analysten ausgefallen – doch so richtig einzuordnen wissen Anlegerinnen und Anleger das Zahlenwerk nicht. Die Aktie tritt auf der Stelle.
*ab 500 Euro Ordervolumen über gettex, zzgl. marktüblicher Spreads und Zuwendungen
Finanzergebnis hält Stürmen und Waldbränden stand
Gegenüber dem Vorjahresquartal kletterten die Prämieneinnahmen um 5,9 Prozent auf 12,6 Milliarden US-Dollar. Damit konnten die Erwartungen, die um 1,73 Milliarden US-Dollar niedrigere Prämien geschätzt hatten, klar geschlagen werden. Das lässt eine hohe Nachfrage nach den Versicherungsprodukten von Chubb erkennen.
Zwar hatte der Konzern mit den Folgen der verheerenden Tropenstürme Helene und Milton sowie der Waldbrände in Los Angeles zu kämpfen. Chubb ist es jedoch gelungen, die daraus entstandenen finanziellen Schäden auf 607 Millionen US-Dollar zu begrenzen.
Diese Verluste konnten mithilfe von hohen Erträgen in anderen Bereichen jedoch mehr als ausgeglichen werden, sodass unter dem Strich ein Nettogewinn von 2,58 Milliarden US-Dollar erzielt wurde – ein Ergebnis 18,9 Prozent über dem Vorjahreswert von 2,17 Milliarden US-Dollar. Das unterstreicht die hohe Ertragskraft des Versicherers.
Der pro Aktie erzielte Gewinn beläuft sich (nach standardisierter Rechnungslegung GAAP) auf 6,02 US-Dollar, was die Erwartungen von 5,45 US-Dollar je Anteilsschein bei Weitem übertroffen hat. Möglich wurde dieser Erfolg durch eine um 2 Prozentpunkte auf 85,7 Prozent gesenkte Schaden-Kosten-Quote.









Aktie trotz guter Zahlen nur wenig verändert
Sowohl in der Nach- als auch in der Vorbörse reagierten Anlegerinnen und Anleger trotz des überraschenden Umsatz- und Gewinnanstieges unbeeindruckt, die Aktie zeigte kaum eine Reaktion. Etwas Bewegung kehrte erst mit dem Handelsbeginn am Mittwochnachmittag ein. Zur Stunde notiert die Aktie mit einem Plus von 1,9 Prozent.
Gegenüber dem Stand vor einem Jahr haben sich die Anteile um rund 12 Prozent verteuert, das bedeutet gegenüber dem US-Gesamtmarktindex S&P 500 sowie vielen anderen Versicherungs- und Finanzwerten eine Underperformance. Im Fünfjahresvergleich liegen die Chubb-Aktie und der Gesamtmarkt aber fast gleichauf.
Fazit: Hier ist zugreifen erlaubt
Warum die Aktie einen festen Platz im Portfolio von Berkshire Hathaway hat, wird mit Blick auf die Bewertung und in die Bilanz schnell klar. Für 2025 ist Chubb mit dem 11,5-fachen seiner erwarteten Gewinne bewertet, das liegt um rund 5 Prozent unter dem Branchendurchschnitt und sogar um 15 Prozent unter dem Mittel der vergangenen fünf Jahre.
Die Vorliebe von Warren Buffett für Unternehmen mit hohen Cashflows ist bekannt. Hier erzielte der Versicherer im vergangenen Jahr 16,18 Milliarden US-Dollar – ein neuer Rekord, wie das Unternehmen stolz mitteilte. Daraus ergibt sich ein Kurs-Cashflow-Verhältnis von etwa 7. Auch das liegt wie das KGV sowohl unter dem Branchen- als auch dem historischen Durchschnitt.
Anlegerinnen und Anleger, die auf der Suche nach einem günstig bewerteten und ertragsstarken Versicherungstitel sind, können mit Chubb auf dem aktuellen Niveau nur wenig falsch machen.
Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Redaktion

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