Erwartungen verfehlt
Nach +2.987,79 Prozent: Droht dieser Rallye jetzt das Aus?
Das US-Entsorgungsunternehmen Waste Management hat die Erwartungen der Analysten mit seinen Zahlen nicht erfüllen können. Droht jetzt ein Ende der Rallye?
- Waste Management verfehlt Analystenerwartungen deutlich.
- Umsatz und Gewinn unter Prognosen, Integration stockt.
- Dividende soll steigen, Aktie bleibt attraktiv für Anleger.
- Report: Nvidia bringt’s nicht mehr!

Die Aktie des Müllentsorgungsunternehmens Waste Managament blickt auf äußerst erfolgreiche 30 Jahre zurück. Fast 3.000 Prozent konnten die Anteile des US-Unternehmens (inklusive Dividende) zulegen – und damit den Gesamtmarktindex S&P 500, der sich um rund 2.100 Prozent gesteigert hat, deutlich outperformen.
Auch die Dividendenhistorie kann sich mit Anhebungen 21 Jahre in Folge sehen lassen. Die Aktie ist auf dem besten Wege, in den erlesenen Kreis der sogenannten Dividendenaristokraten aufzusteigen. Aktuell liegt die Ausschüttungsrendite bei 1,4 Prozent. Wer bereits vor 30 Jahren investiert hat, kommt auf eine Einstiegsrendite von 25 Prozent.
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Waste Management mit Zahlen unter den Erwartungen
Doch diese makellose Bilanz gerät in Gefahr. Seit einem Jahr hängt die Aktie im Bereich von 200 bis 220 US-Dollar fest. Diese Ausgangslage dürfte durch die am Mittwochabend präsentierten Quartalszahlen zementiert werden, denn diese fielen unter den Erwartungen aus – eigentlich eine Seltenheit für das Unternehmen.
Gegenüber dem Vorjahresquartal kletterten die Erlöse um 12,8 Prozent auf 5,89 Milliarden US-Dollar. Der starke Anstieg erklärt sich vor allem durch die Übernahme des Spezialentsorgungsunternehmens Stericycle, das im vergangenen Jahr für 7,2 Milliarden US-Dollar übernommen wurde. Nichtsdestotrotz wurden die Erwartungen damit um 20 Millionen US-Dollar verfehlt.
Auch beim Gewinn patzte Waste Management und erzielte mit 1,70 US-Dollar pro Aktie einen um 10 Cent unter den Schätzungen liegenden Ertrag. Im Jahr zuvor hatte der Gewinn je Anteilsschein noch bei 1,74 US-Dollar gelegen.
Höhere Kreditkosten schmälern den Gewinn
Insgesamt verdiente das Unternehmen einen bereinigten Nettogewinn von 688 Millionen US-Dollar, nach 703 Millionen US-Dollar im Jahr zuvor. Die Differenz erklärt sich vor allem durch höhere Kreditkosten, da die Stericycle-Übernahme hauptsächlich durch Schulden finanziert wurde.
Mit Blick auf das gesamte abgelaufene Geschäftsjahr 2024 erreichte Waste Management einen Umsatz von 22,06 Milliarden US-Dollar, woraus ein Gewinn von 2,52 Milliarden US-Dollar erzielt werden konnte. Das entspricht einem Gewinn von 6,19 US-Dollar pro Aktie.
Dividende soll erneut angehoben werden
In 2025 will sich der Konzern weiter steigern. Das Management stellte Erlöse in Höhe von 25,5 bis 25,8 Milliarden US-Dollar in Aussicht. Daraus soll ein bereinigter operativer Gewinn in Höhe von 7,45 bis 7,65 Milliarden US-Dollar erwirtschaftet werden – das entspräche gegenüber 2025 einer Steigerung von 28,2 Prozent. Der freie Cashflow soll sich auf 2,675 bis 2,755 Milliarden US-Dollar belaufen.
Zwar sind die langfristigen Verbindlichkeiten des Unternehmens auf über 15 Milliarden US-Dollar gestiegen, die hohen Cashflows erlauben aber finanzielle Flexibilität. Deshalb hat das Management eine Anhebung der Dividende auf 3,30 US-Dollar in Aussicht gestellt, die jedoch noch vom Verwaltungsrat abgesegnet werden muss.









Bislang überschaubare Kursreaktion
Am Markt fällt die Reaktion auf die Zahlen verhalten aus. Sowohl in der Nach- als auch in der Vorbörse bewegte sich die Aktie kaum vom Fleck. Kehrt nicht doch noch etwas Bewegung ein – am Optionsmarkt war eine Reaktion von ±4,9 Prozent eingepreist – dürfte die Trendlosigkeit der vergangenen Monate anhalten.
Mit Blick auf die Bewertung tut die Kurspause der Aktie aber gut. Inzwischen liegt das für 2025 erwartete Kurs-Gewinn-Verhältnis bei 26,5. Das entspricht zwar noch immer einer Premiumbewertung, liegt aber um 7 Prozent unter dem Fünfjahresmittel.
Fazit: Die Rallye dürfte weitergehen
Waste Management hat mit seinen für das abgelaufene Quartal vorgelegten Zahlen gepatzt. Die Erwartungen wurden sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn verfehlt – die Integration von Stericycle ist etwas weniger reibungslos verlaufen als von Analysten gedacht.
Insgesamt, das bekräftigt die Prognose für 2025, liegt das Unternehmen jedoch auf Kurs für ein überdurchschnittliches und profitables Wachstum. Da die Bewertung in den vergangenen Monaten deutlich zurückgekommen ist, wird die Aktie für einen Einstieg immer attraktiver. Zweifel am Ende der Wachstumsstory sind nicht angebracht.
Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Redaktion
Die Waste Management Aktie wird zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Nachricht mit einem Plus von +0,92 % und einem Kurs von 203,2EUR auf Tradegate (30. Januar 2025, 13:19 Uhr) gehandelt.

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