Heftiger Rückschlag
Puma nach dem Crash: Ist die Aktie jetzt ein Kauf?
Die Anteile von Sportartikelhersteller Puma sind nach den in der vergangenen Woche vorgelegten Zahlen gecrasht. Kann der Einbruch bereits gekauft werden?
- Puma-Aktie nach Finanzbericht um 22,8% gefallen.
- Abwärtstrend seit 2021, 73% Verlust seitdem.
- Technische Indikatoren zeigen keine Kaufchancen.
- Report: Hensoldt, Renk & Rheinmetall teuer

Für Sportartikelhersteller Puma hat das Börsenjahr katastrophal begonnen. Die Aktie des Adidas-Rivalen crashte, nachdem das Unternehmen vor einer Woche seinen Finanzbericht für das abgelaufene Geschäftsjahr präsentiert hatte. Einerseits entwickelte sich der Nettoertrag rückläufig, andererseits lagen die Erlöse unter den Erwartungen der Analysten.
Die Anteile verloren daraufhin 22,8 Prozent an Wert. Dabei handelte es sich um den höchsten Tagesverlust seit mehr als fünf Jahren. Selbst auf dem Höhepunkt des Corona-Crashs büßten die Herzogenauracher mit Verlusten von -14,0 und -12,9 Prozent weniger stark ein.
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Ist dieser Crash eine Einstiegschance?
Dabei war schon das vergangene Jahr für die Aktie nicht von Erfolg geprägt. Mit einem Minus von etwa 5 Prozent landete Puma nicht nur hinter dem Gesamtmarkt, sondern auch seinen Mitbewerbern. Das lässt die Frage aufkommen, ob es sich bei dem Crash in der vergangenen Woche um einen finalen Ausverkauf gehandelt haben könnte. Die soll ein Blick in den Chart beantworten.
Die Bären haben Puma fest im Griff
Seit dem Erreichen eines Allzeithochs bei 115,40 Euro im November 2021 handelt Puma in einem hartnäckigen Abwärtstrend. Dieser hat für Verluste von inzwischen 73 Prozent gesorgt. Im vergangenen Jahr gab es zwar Bemühungen der Käuferinnen und Käufer, diesen Abwärtstrend zu beenden. Anstiege über die 200-Tage-Linie waren aber nicht von nachhaltigem Erfolg geprägt.
Aktuell liegt ein Abwärtstrendkanal mit einer Breite von 15 Euro vor. Dessen unterem Ende bei rund 30 Euro nähert sich Puma nach dem Crash in der vergangenen Woche. Dabei handelt es sich aber nur um eine psychologische Unterstützung, denn die nächste aus dem langfristigen Chart ableitbare Supportzone liegt zwischen 26 und 28 Euro.
Ausgeprägte technische Schwäche
Was die Chancen auf einen Rebound an der Abwärtstrendunterkante betrifft, stehen diese mit Blick in die technische Indikation schlecht. Zwar liegt der Relative-Stärke-Index (RSI) klar im überverkauften Bereich, allerdings handelt dieser wie die Aktie auch in einem Abwärtstrend, sodass dieser technisch bestätigt ist. Bullishe Divergenzen, die eine Trendwende ankündigen könnten, liegen keine vor.
Dasselbe Bild ergibt sich auch im Trendstärkeindikator MACD. Der zeigt nach seinem Absturz unter die Nulllinie ebenfalls einen Abwärtstrend der Aktie an. Außerdem liegt er Tief unter der Signallinie, was eine hohe Abwärtsdynamik bedeutet. Die Chance auf erste Erholungsgewinne würde sich erst dann ergeben, wenn der MACD wenigstens wieder über seine Signallinie zurückgekehrt ist.
Death Cross droht, prozyklische Kaufsignale in weiter Ferne
Auch in gleitenden Durchschnitten ist Gefahr im Verzug. Nachdem es im Dezember mit einem Golden Cross noch zu einem Kaufsignal gekommen ist, droht jetzt bereits das Gegenteil: Ein Death Cross, das ein starkes Verkaufssignal ist. Das ist vor dem Hintergrund, dass es der Aktie derzeit an klaren Unterstützungen fehlt, kein gutes Zeichen.
Gleichzeitig liegen mögliche prozyklische Kaufsignale sehr weit vom aktuellen Kursniveau entfernt. Hierfür müsste mindestens der Unterstützungsbereich zwischen 34 und 35 Euro wieder zurückerobert werden. Deutlich zuverlässiger wäre jedoch der erneute Sprung über die gleitenden Durchschnitte. Dieser liegt aber fast 40 Prozent entfernt.
Fazit: Trotz günstiger Bewertung – ohne Boden kein Kauf!
Es steht nach dem Crash nicht gut um die Puma-Aktie. Die ist inzwischen zwar überverkauft. es fehlt aber an klaren Anzeichen für eine mögliche Gegenbewegung oder sogar Trendwende. Eher deutet die technische Indikation sogar auf weitere Verluste hin. Daher empfiehlt es sich gegenwärtig nicht, eine Position aufzubauen.
Sobald es zu einer nachhaltigen Bodenbildung gekommen ist, bietet die Aktie aber aus fundamentaler Perspektive eine spannende Chance. Gegenwärtig ist Puma laut den Daten von MarketScreener mit rund dem 13-fachen seiner erwarteten Gewinne bewertet. Zum Vergleich: Für Adidas legen Investoren das 33-fache auf den Tisch, für Nike wird sogar das 37-fache fällig.
Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Redaktion

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