Kommt Trumps Ölpreis-Schock?
Brent Oil taumelt bereits. Doch dem Ölpreis drohen weitere Turbulenzen
Bekanntlich sagt manchmal ein Bild mehr als tausend Worte. Das ist auch im Fall von Brent Oil so. Die Entwicklung des Ölpreises in den letzten Tagen lässt nicht viel Gutes erwarten. Weitere Turbulenzen drohen.
- Brent Oil unter Druck, Rückgang auf 75 US-Dollar droht.
- Gewinnmitnahmen bremsen Rallye, 70 US-Dollar möglich.
- Skepsis über Chinas Erholung belastet Ölpreise stark.
- Report: Nvidia bringt’s nicht mehr!

Brent Oil charttechnisch angezählt
Bewerten wir zunächst die charttechnischen Lage. Anfang Januar brach Brent Oil über das markante Widerstandscluster 75 US-Dollar / 76 US-Dollar aus und verließ damit gleichzeitig eine mehrwöchige Handelsspanne. Die Untergrenze der Handelsspanne wurde vom Preisbereich 70 US-Dollar / 68 US-Dollar gebildet und dieser könnte nun über kurz oder lang noch einmal in den Fokus rücken.
Der Ausbruch über die 76 US-Dollar lief zunächst vielversprechend an. Kurzzeitig sah es sogar noch einer Ausdehnung der Zwischenrallye in Richtung 85 US-Dollar aus, als es Brent Oil gelang, den Widerstandsbereich um 81+ US-Dollar zu überwinden. Die plötzlich einsetzenden Gewinnmitnahmen vereitelten jedoch das Vorhaben. Der Ölpreis kam in den letzten Tagen deutlich zurück und ist nun erneut in den Preisbereich 76 US-Dollar / 75 US-Dollar eingetaucht. Sollte es unter die 75 US-Dollar gehen, sind aus charttechnischer Sicht weitere Abgaben in Richtung 70 US-Dollar / 68 US-Dollar nicht auszuschließen.
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Sind die sinkenden Ölpreise eine Reaktion auf Trump?
Ob die sinkenden Ölpreise bereits eine Reaktion auf Trump sind, bleibt offen. Die Ausrufung des „Nationalen Energienotstands“ durch Trump und die damit verbundenen Auswirkungen wurden im Kommentar „Trump-Hammer für den Ölpreis?“ bereits thematisiert. Zwischenzeitlich brachte Trump niedrige Ölpreise auch als Druckmittel ins Spiel, um den Russland-Ukraine-Krieg zu beenden. Sein Appell in Richtung Saudi-Arabien und in Richtung der anderen OPEC-Staaten, die Ölpreise zu senken, dürfte jedoch ins Leere gelaufen sein. Und dennoch kommen die Ölpreise zurück. Das hat aber wohl eher andere Gründe. Der Markt ist zunehmend skeptisch, was die wirtschaftliche Erholung der chinesischen Wirtschaft angeht. Die jüngsten chinesischen Konjunkturdaten lieferten keinen belastbaren Hinweis auf eine nachhaltige Belebung. Trumps noch immer schwelende Zoll-Drohung in Richtung China befeuert diese Skepsis zusätzlich.
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US-Daten im Blick
Die aktuellen US-Daten lieferten ein ambivalentes Bild. Während die Ölförderung derzeit etwas „schwächelt“, legten die Rohöllagerbestände überraschend deutlich zu, was wiederum die Ölpreise belastet haben dürfte.
Die EIA (Energy Information Administration) gab für die Woche zum 24. Januar die Ölförderung mit 13,240 Mio. bpd an. Damit sank die Förderung ein weiteres Mal und entfernt sich langsam aber stetig vom bisherigen Rekord, der in der Woche zum 06. Dezember mit 13,631 Mio. bpd verzeichnet wurde.
Die EIA gab für die Woche zum 24. Januar die Rohöllagerbestände in Höhe von 415,1 Mio. Barrel an. Das ist im Vergleich zur Vorwoche ein überraschend deutliches Plus von 3,5 Mio. Barrel.
Fazit – Brent Oil drohen weitere Abgaben
Die fundamentale Gemengelage wirkt nicht sonderlich preisstützend. Die Vehemenz des aktuellen Preisrückgangs lässt zudem eine Ausdehnung der Bewegung unter die 75 US-Dollar erwarten. Der Wiedereintritt in die ehemalige Handelsspanne würde wiederum weitere Abgaben in Richtung 70 US-Dollar / 68 US-Dollar provozieren. Zusammengefasst: Kurzfristig ist die Tendenz abwärtsgerichtet.
Autor: Marcel Torney, freier Redakteur, Rohstoffexperte
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