Trotz guter Zahlen
Dividendenaktie Altria: Milliardengeschenk löst sich in Rauch auf!
Der Tabakkonzern Altria hat zufriedenstellende Zahlen vorgelegt. Trotz eines neuen Aktienrückkaufprogramms handelt die Aktie am Donnerstag mit Verlusten.
- Altria erzielt gute Quartalszahlen, enttäuscht Ausblick.
- Umsatz steigt um 1,6%, Gewinn über Erwartungen.
- Aktienrückkaufprogramm, aber Kursverluste am Markt.
- Report: Platzt die Alles‑Blase?
Mit einer Ausschüttungsrendite von aktuell 7,8 Prozent gehört die Aktie von Altria zu den beliebtesten Werten unter Cashflow-orientierten Anlegerinnen und Anleger. Wer die Anteile des Tabakunternehmens vor einem Jahr zu 40 US-Dollar eingesammelt hat, erzielt sogar eine zweistellige Dividendenrendite.
Am Donnerstag hat das Unternehmen seine Zahlen zum abgelaufenen Quartal vorgestellt. Die sind zwar ordentlich ausgefallen, der Ausblick für 2025 fiel jedoch enttäuschend aus. Das wird am Markt mit empfindlichen Kursverlusten quittiert.
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Umsatz und Gewinn übertreffen Erwartungen
Gegenüber dem Vorjahresquartal kletterten die Erlöse um 1,6 Prozent auf 5,1 Milliarden US-Dollar. Damit wurden die Expertenschätzungen um 50 Millionen US-Dollar übertroffen. Der Gewinn landete mit 1,29 US-Dollar pro Aktie um 1 Cent über den Erwartungen. Gegenüber dem Vergleichszeitraum vor einem Jahr hat sich Altria damit um 9 Cent steigern können.
Insgesamt erzielte der Konzern einen Nettogewinn in Höhe von 3,03 Milliarden US-Dollar, was einem Anstieg von 47,5 Prozent gegenüber dem Vorjahresergebnis von 2,06 Milliarden US-Dollar entspricht. Im gesamten abgelaufenen Geschäftsjahr 2024 erwirtschaftete Altria einen Gewinn von 11,26 Milliarden US-Dollar.
Altria verkauft immer weniger Zigaretten
Das ist ein bemerkenswerter Erfolg, denn das Unternehmen hat bei herkömmlichen Tabakprodukten weiterhin mit einem Rückgang seiner Erlöse zu kämpfen – ein Problem, das auch Mitbewerber wie Philip Morris und British American Tobacco (BAT) kennen, da die Zahl der Raucherinnen und Raucher immer weiter zurückgeht.
Im vierten Quartal sank die Zahl der von Altria ausgelieferten Zigaretten um 8,8 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Das konnte einerseits durch höhere Verkaufspreise und andererseits durch Zuwächse bei alternativen Tabakprodukten ausgeglichen werden.
Trend zu alternativen Produkten hält an
Im Mittelpunkt der Wachstumsstrategie des Unternehmens steht weiterhin die E-Zigarette NJOY. Hier konnte Altria die Zahl der verkauften Einheiten um 15,3 Prozent auf 12,8 Millionen steigern, während der Produktabsatz bei Verdampfern um 22,2 Prozent auf 1,1 Millionen Geräte geklettert ist.
In Summe verkaufte Altria im vergangenen Geschäftsjahr 5 Millionen Verdampfer und setzte für diese 46,6 Millionen Konsumeinheiten ab. Den Marktanteil beziffert das Unternehmen auf 5,5 Prozent. Hier ist also viel Platz für eine weitere Reichenweitensteigerung.
Gewinnprognose unter den Erwartungen
Nicht zur Zufriedenheit fiel der Ausblick auf das kommende Jahr aus. Das Management erwartet einen bereinigten Gewinn von 5,22 bis 5,37 US-Dollar pro Aktie. Damit liegt die Mittelpunktschätzung von 5,295 US-Dollar pro Aktie unter dem Analystenkonsens von 5,35 US-Dollar.
Diese Verfehlung versuchte Altria mit der Ankündigung eines neuen Aktienrückkaufprogramms wettzumachen. Eine Milliarde US-Dollar will der Konzern in diesem Jahr für weitere Buybacks in die Hand nehmen. Bereits im vergangenen Jahr wurden Aktien im Wert von 3,4 Milliarden US-Dollar zurückgekauft und Dividenden in Höhe von 6,8 Milliarden US-Dollar ausgezahlt.
Die Enttäuschung überwiegt
Gegenüber dem Milliardengeschenk an die Investoren überwiegte am Markt die Enttäuschung über die unzureichende Gewinnprognose. Das führte zu einer äußerst schwachen Handelseröffnung und Verlusten von zwischenzeitlich rund 5 Prozent.
Einen Teil dieser Verluste hat Altria im Verlaufe des Nachmittags jedoch wieder wettmachen können. Gegenüber dem Stand vor einem Jahr hat sich die Aktie um fast 30 Prozent verteuert und konnte damit sogar den US-Gesamtmarktindex S&P 500 schlagen (+23,3 Prozent).
Fazit: Gewinnmitnahmen halten an
Der Tabakkonzern Altria hat am Donnerstag mit seinem Geschäftsbericht nur bedingt überzeugen können. Zwar fielen die Zahlen zum vierten Quartal besser aus als erwartet, dafür enttäuschte jedoch der Ausblick auf 2025. Außerdem gab das Unternehmen an, zunehmend mit Nachahmerprodukten zu kämpfen haben.
Das nahmen sich Anlegerinnen und Anleger trotz der Aussicht auf weitere Aktienrückkäufe in Milliardenhöhe zum Anlass, Gewinne mitzunehmen. Die Aktie verliert am Donnerstag deutlich an Wert und setzt damit ihre seit Dezember anhaltende Negativserie fort – die Verluste gehen vor dem Hintergrund der ordentlichen Performance im vergangenen Jahr aber in Ordnung.
Wer sich eine defensive Komponente im Depot wünscht, die gleichzeitig für einen hohen Cashflow sorgt, kann mit Altria auf dem aktuellen Preisniveau nur wenig falsch machen. Die Bewertung ist mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 9,8 sehr moderat.
Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Redaktion
Die Altria Group Aktie wird zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Nachricht mit einem Minus von -2,95 % und einem Kurs von 49,10USD auf Tradegate (30. Januar 2025, 18:13 Uhr) gehandelt.
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