"Lose-Lose-Geschäft"
Trump entfacht Handelskrieg mit 25-Prozent-Zöllen: Deutsche Autobauer besorgt
Der neue US-Präsident macht Ernst. Ab Samstag sollen Einfuhren aus den Nachbarländern Mexiko und Kanada mit hohen Zöllen belegt werden. Das macht auch deutschen Autobauern Sorgen.
- US-Zölle auf Importe aus Mexiko und Kanada ab Samstag.
- Kanada und Mexiko planen Gegenmaßnahmen gegen Zölle.
- Deutsche Autobauer besorgt über wirtschaftliche Folgen.
- Report: Nvidia bringt’s nicht mehr!

US-Präsident Donald Trump macht Ernst: Schon ab diesem Samstag sollen Importgüter aus Kanada und Mexiko mit einem massiven 25-prozentigen Zoll belegt werden. Als Begründung nennt Trump Handelsdefizite, Subventionen und den Drogenschmuggel, insbesondere von Fentanyl.
Kanada und Mexiko zeigen sich alarmiert und kündigen Gegenmaßnahmen an. Die kanadische Botschafterin in den USA, Kirsten Hillman, warnte vor einer Eskalation: "Falls diese Zölle in Kraft treten, wird Kanada reagieren." Auch der mexikanische Präsident Claudia Sheinbaum steht in engem Austausch mit Washington, um eine Eskalation zu vermeiden.
Die Handelsbeziehungen zwischen den drei Ländern stehen auf dem Spiel: 2024 betrug das Handelsvolumen zwischen den USA und Kanada 699 Milliarden US-Dollar, mit Mexiko sogar 776 Milliarden. Besonders betroffen sind der Automobilsektor und die Energiebranche. Die Aktienkurse von Ford und General Motors reagierten sofort und drehten ins Minus.
Auch die deutschen Autobauer sind besorgt um den Konfrontationskurs der US-Regierung. Im Jahr 2023 rollten im mexikanischen Puebla 350.000 VW-Fahrzeuge vom Band. Hier werden unter anderem der Jetta, der SUV Taos und der Tiguan produziert. Im Zuge der Sparmaßnahmen bei den Wolfsburgern war zuletzt sogar spekuliert worden, dass Deutschlands größter Autobauer seinen legendären Golf bald in Mexiko bauen könnte.
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"Volkswagen ist besorgt über die schädlichen wirtschaftlichen Auswirkungen, die die von der US-Regierung vorgeschlagenen Zölle auf die amerikanischen Verbraucher und die internationale Automobilindustrie haben werden", zitiert das Handelsblatt am Freitag einen Konzern-Sprecher. "Wir setzen uns weiterhin nachdrücklich für einen freien und fairen Handel ein."
Auch in den USA beschäftigt VW in seinem Werk im Bundesstaat Tennessee zehntausende Mitarbeiter. Hinzu kommt ein neues Joint-Venture mit dem E-Autobauer Rivian, in das VW große Hoffnungen setzt und viel Geld investiert.
Parallel dazu kündigte der US-Präsident an, auch China mit neuen Handelszöllen zu belegen. Grund hierfür sei Pekings Versagen, den Fentanyl-Schmuggel in die USA zu stoppen.
Experten warnen, dass Trumps Zölle letztlich auch den US-Konsumenten belasten werden. Matthew Holmes von der kanadischen Handelskammer erklärte gegenüber Bloomberg: "Von höheren Kosten an den Zapfsäulen, in den Lebensmittelläden und an der Online-Kasse wirken sich die Zölle auf die gesamte Wirtschaft aus und schaden am Ende den Verbrauchern und Unternehmen auf beiden Seiten der Grenze. Das ist ein Lose-Lose-Geschäft."
Neben den 25-Prozent-Zöllen erwägt Trump zudem sektorale Zölle auf Pharmazeutika, Halbleiter, Stahl, Aluminium und Kupfer. Damit könnte er nicht nur Kanada und Mexiko, sondern auch weitere Handelspartner ins Visier nehmen.
Autor: Julian Schick, wallstreetONLINE Redaktion

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