Mehr als 9 Prozent Plus
DAX mit rekordverdächtigem Januar: "Zum Ausstieg wird nicht geklingelt"
Der DAX setzt seine Rekordserie im Januar fort und startet so gut ins Jahr wie lange nicht mehr. Analysten glauben an weiteres Aufwärtspotenzial.
- DAX startet stark ins Jahr mit 9,13% Plus im Januar.
- Analysten sehen weiteres Aufwärtspotenzial für DAX.
- Gewinnprognosen entscheidend für Kursstabilität.
- Report: Nvidia bringt’s nicht mehr!

Den DeepSeek-Schock vom Anfang der Woche hat der DAX gut weggesteckt. Zum Wochenschluss nimmt der Leitindex im Tagesverlauf sogar Kurs auf 21.800 Punkte. Den Handelstag beendete der DAX dann schließlich doch mit einem kleinen Minus und ging bei 21.718 Punkten aus dem Handel. Damit wäre dem DAX mit einem Plus von 9,13 Prozent der drittstärkste Januar aller Zeiten gelungen. Der bisherige Rekord wurde im Januar 2012 mit einem Plus von 9,5 Prozent erreicht.
Zusätzlich zu diesem Momentum könnte in den kommenden Monaten unter anderem die weiterhin günstige Bewertung für Rückenwind sorgen, schreibt schreibt DZ-Bank-Analyst Sören Hettler in einem aktuellen Marktkommentar. "Die US-Indizes verfügen weiterhin über einen deutlichen Bewertungsaufschlag. Sowohl gegenüber dem Euro Stoxx 50 als auch dem DAX liegt dieser momentan bei über 60 Prozent", so Hettler. Während der DAX mit einem KGV von 16 bewertet ist, liegt das Verhältnis beim S&P 500 bei 26. "Zum Vergleich: Zwischen 2010 und 2020 schwankte der Aufschlag lediglich um die Marke von 25 Prozent."
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Für europäische Aktien werde es nun entscheidend sein, dass die Unternehmen mit steigenden Gewinnprognosen nachziehen, um die aktuellen Kursniveaus fundamental zu rechtfertigen, so der DZ-Bank-Analyst weiter. Ohne positive Revisionen könnte der jüngste Höhenflug schnell ins Stocken geraten. Sollte die Trump-Euphorie verfliegen oder geopolitische Risiken wieder stärker in den Fokus rücken, könne der DAX empfindlich korrigieren.
Auch Jürgen Molnar von Robomarkets sieht auf diesen Niveaus Rückschlagsgefahr. Und genau die wiederum biete auch das Potenzial für weitere Gewinne. "Wie heißt es aber immer so schön: 'An der Börse wird zum Ausstieg nicht geklingelt' oder auch: 'Man sollte gehen, wenn‘s am schönsten ist.' Beide Weisheiten werden allerdings nicht dadurch gültiger, umso öfter man sie wiederholt", so Molnar. "Gerade diese Skepsis treibt die Kurse weiter nach oben – Skepsis, die nach den Nachrichten aus China zum Wochenbeginn und der Reaktion der Börse eben auch nicht kleiner geworden ist. Es bleibt damit aber ein guter Nährboden für weiter steigende Kurse. Für den DAX bedeutet dies nur noch gut ein Prozent bis zur nächsten runden Marke von 22.000 Punkten, die noch vor vier Wochen wohl nur die wenigsten Marktbeobachter als Ziel für das Gesamtjahr auf dem Zettel hatten."
Autor: Julian Schick, wallstreetONLINE Redaktion

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