Auf dem Prüfstand
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Nvidia, Puma & Bayer: Welche Aktie ist jetzt unterbewertet?
Wie schneiden die beliebten Wertpapiere aktuell im Bewertungscheck ab?
- Nvidia-Aktien tendenziell überbewertet, hohe Erwartungen.
- Puma-Aktien unterbewertet, starke Umsatzsteigerung.
- Bayer-Aktien unterbewertet, Glyphosat-Klagen belasten.
- Report: Zu günstig, um wahr zu sein?
Während der S&P-500-Index seit September 2022 um mehr als 68 Prozent zugelegt hat, wurde sein Anstieg vor allem von wenigen Werten wie Apple, Nvidia und Microsoft getragen (03.02.2025). Ein ähnliches Bild zeigt sich im MSCI-World-Index, der aktuell die höchste Konzentration einzelner Aktien seiner Geschichte aufweist. Häufig deutet dieser Zustand auf eine Überbewertung der stark gelaufenen Aktien hin, während viele zurückgebliebene Anteile über Aufholpotenzial verfügen.
Benjamin Graham würde dazu sagen: „Kurzfristig ähnelt der Markt einer Wahlmaschine und langfristig einer Waage.“
Wie sind in diesem Zusammenhang Nvidia, Puma und Bayer einzuordnen?
1. Nvidia
Gründer und CEO Jen-Hsun Huang ist ein weit vorausdenkender Unternehmer. So konzentrierte sich Nvidia bereits viele Jahre vor der ChatGPT-Veröffentlichung auf die Entwicklung leistungsfähiger KI-Halbleiter, weshalb der Konzern heute einen deutlichen Wettbewerbsvorsprung besitzt und seiner Konkurrenz weit voraus ist.
Infolgedessen erzielte Nvidia zwischen 2022 und 2024 einen Gewinnsprung von 1.548 Prozent, dem der Aktienkurs folgte. Doch seit 2015 hat sich auch Nvidias Aktienbewertung etwa verzehnfacht, sodass der Konzern heute sehr hohe Erwartungen erfüllen muss, um das Kursniveau weiter rechtfertigen zu können.
Nvidia-Anteile sind deshalb tendenziell überbewertet.
2. Puma
Puma liegt hingegen nach Marktanteilen weit hinter den Konkurrenten Adidas und Nike. Dennoch hat der Sportartikelhersteller zwischen 2019 und 2023 im Wettbewerb aufgeholt, während Adidas schwächelte.
Zwar ist das Geschäft konjunkturanfällig, aber dennoch gelang es Puma zwischen 2009 und 2024, Umsatz und Gewinn von 2.460,7 Millionen auf 8.817 Millionen Euro beziehungsweise von 125,9 Millionen auf 282 Millionen Euro zu steigern. Gleichzeitig blieb die operative Marge unter Schwankungen stabil, während der Konzern zuletzt ein Effizienzprogramm aufgelegt hat, um sie noch weiter zu steigern.
Für Puma spricht derzeit zudem die hohe 30-Prozent-Beteiligung des Kering-Chairmans François Pinault.
Die Puma- ist seit 2021 ähnlich wie die Nike-Aktie hauptsächlich aufgrund des schwächeren Umfelds stark gefallen, sodass sie heute zu einer historisch niedrigen Bewertung notiert. Gleichzeitig beträgt die Dividendenrendite 2,70 Prozent (03.02.2025).
Puma-Aktien sind deshalb tendenziell unterbewertet.
3. Bayer
Seitdem Bayer die Monsanto-Übernahme ankündigte, ist die Aktie vom Hoch um über 85 Prozent gefallen (03.02.2025). Hauptursache sind die seitdem nicht endenden Glyphosat-Klagen und die damit verbundenen hohen Verluste. Doch mittlerweile hat Bayer die Produktrezeptur geändert, während unter der republikanischen Regierung eher eine endgültige Einigung zu allen ausstehenden Rechtsstreitigkeiten wahrscheinlich erscheint.
Gleichzeitig sind der Umsatz und der operative Gewinn zwischen 2015 und 2023 von 46.324 Millionen auf 47.637 Millionen Euro beziehungsweise von 7.069 Millionen auf 7.589 Millionen Euro leicht gestiegen.
Die Folge ist eine Bewertung wie zuletzt im Jahr 2003. Zwar hat der Konzern noch Arbeit vor sich, und eine Kurswende erscheint erst bei einer Glyphosat-Lösung möglich, aber dennoch sind die Wertpapiere derzeit bereits unterbewertet.
Fazit Nvidia, Puma & Bayer
Während Nvidia bereits überbewertet ist, notieren Puma und Bayer unter ihrem fairen Wert.
Dennoch setzen sich bestehende Trends am Markt häufig noch so lange fort, bis entsprechende News eine Kurswende einleiten.
Autor: Christof Welzel, wallstreetONLINE Redaktion
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