Prognose angehoben
Kursexplosion: Infineon-Aktie stürmt an die DAX-Spitze!
Der Halbleiterkonzern Infineon hat am Dienstagmorgen seinen Geschäftsbericht vorgelegt. Der kommt bei Anlegerinnen und Anlegern gut an.
- Infineon übertrifft Erwartungen, Aktie steigt um 10%.
- Umsatzrückgang von 13%, Nettogewinn bei 246 Millionen.
- Nachfrageerholung ab Q2 erwartet, Margenprognose gesenkt.
- Report: Zu günstig, um wahr zu sein?

Die globale Industriekrise sowie die Nachfrageschwäche im Automobilbereich waren die für Infineon im vergangenen Jahr bestimmenden Themen. Dementsprechend mau fällt die Bilanz der Aktie im Vergleich zum Stand vor einem Jahr aus: Gegenüber dem deutschen Leitindex DAX herrscht eine klare Underperformance.
Am Dienstag deutet alles darauf hin, dass Infineon die Lücke deutlich verkleinern wird, denn die Aktie konnte sich schon in der Vorbörse um fast 10 Prozent steigern. Grund ist der am Morgen vorgelegte Geschäftsbericht mit einer angehobenen Jahresprognose.
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Umsatzrückgang, aber nicht so stark wie befürchtet
Gegenüber dem Vorjahresquartal fielen die Erlöse um 13 Prozent auf 3,42 Milliarden Euro. Das verdeutlicht die Schwierigkeiten des Konzerns, sich im aktuellen Umfeld mit einer stabilen Geschäftsentwicklung zu behaupten. Die Erwartungen der Analysten konnten jedoch um beachtliche 200 Millionen Euro übertroffen werden – das die gute Nachricht.
Das Segmentergebnis verringerte sich aufgrund einer um 4,5 Prozent niedrigeren Segmentergebnis-Marge um 31 Prozent auf 573 Millionen Euro. Im Jahr zuvor waren es noch 832 Millionen Euro. Der daraus erzielte Nettogewinn lag mit 246 Millionen deutlich über dem Ergebnis im Vorjahreszeitraum, das jedoch durch Einmal- und Sondereffekte belastet war.
Denn Gewinn pro Anteilsschein hat das Unternehmen in seiner Pressemitteilung bereinigt mit 0,33 Euro angegeben, gegenüber 0,49 Euro im Vorjahresquartal. Ohne Bereinigungen lag der je Aktie erzielte Ertrag bei 0,18 Euro, was eine Verschlechterung von 38 Prozent bedeutet.
Schrittweise Nachfrageerholung erwartet
Für das kommende Quartal stellte das Management um CEO Jochen Hanebeck ein Umsatzergebnis von 3,6 Milliarden Euro in Aussicht. Das liegt wie der Umsatz im abgelaufenen Quartal um 200 Millionen Euro über den Analystenschätzungen. Auch die Prognose für das Gesamtjahr wurde aufgrund der Euro-Schwäche angehoben.
Nicht überzeugen konnte hingegen die Schätzung für das Gewinnergebnis im kommenden Quartal. Der Margenausblick wurde von 16 Prozent auf eine Segmentergebnis-Marge "im mittleren Zehner-Prozentbereich" gekürzt. Insgesamt will Infineon im Geschäftsjahr 2025 eine Marge im "mittleren bis hohen Zehner-Prozentbereich" erreichen – das spricht dafür, dass das Management mit einer Nachfrageerholung ab Q2 rechnet.
In der Pressemitteilung kommentierte Hanebeck Ergebnis und Ausblick folgendermaßen: "In einem schwachen Marktumfeld hat sich Infineon gut behauptet und das erste Quartal leicht besser als erwartet abgeschlossen. [...] Nach der erwarteten Lagerbestandskorrektur gehen wir für das laufende Geschäftsjahr weiter von einer schrittweisen Nachfrageerholung aus. Der anhaltende Trend zur Nutzung Künstlicher Intelligenz sticht positiv hervor."









Aktie stürmt an die DAX-Spitze
Nachdem das Unternehmen die Erwartungen im abgelaufenen Quartal übertroffen und trotz einer zurückhaltenden Margenprognose für das erste Quartal ein insgesamt positives Geschäftsjahr in Aussicht gestellt hat, legt die Aktie deutlich zu. Am Handelsplatz Lang & Schwarz erzielte die Aktie noch vor Beginn des XETRA-Handels ein Plus von 9,5 Prozent.
Damit verbessern die Anteile sowohl ihre Bilanz gegenüber dem Jahreswechsel als auch dem Stand vor einem Jahr deutlich. Aus charttechnischer Perspektive ist hervorzuheben, dass mit dem Kurssprung sowohl die 50- als auch die 200-Tage-Linie überwunden werden, was weiteres Kaufinteresse und fortgesetzte Kursgewinne nach sich ziehen könnte.
Fazit: Erholungsrallye könnte anhalten
Zwar bekommt Infineon die anhaltende Krise in der Industrie und im Automobilbereich zu spüren, konnte sich aber besser schlagen, als Analysten erwartet hatten. Das genügt am Dienstag in Verbindung mit einer angehobenen Prognose für kräftige Kursgewinne – selbst, wenn die Anhebung eine Folge des schwachen Euros und nicht einer schon jetzt spürbaren Erholung der Nachfrage ist.
Kann die Aktie ihre Gewinne am Dienstag verteidigen, verbessert sich die technische Situation der zeitweise angeschlagenen Aktie deutlich. Das könnte in den kommenden Tagen und Wochen für weitere Kursgewinne sorgen – auch weil die Aktie nachdem kräftigen Kursanstieg mit einem für 2026 geschätzten Kurs-Gewinn-Verhältnis von 18 und damit moderat bewertet ist.
Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Redaktion
Die Infineon Technologies Aktie wird zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Nachricht mit einem Plus von +10,38 % und einem Kurs von 34,50EUR auf Tradegate (04. Februar 2025, 09:03 Uhr) gehandelt.

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