Trumps Zollschock
Hedgefonds shorten alles außer Immobilen: US-Aktien vor Pullback, warnt JPMorgan
Hedgefonds haben massiv Aktien leerverkauft, bevor Trumps Zölle die Märkte am Montag erschütterten. Experten warnen vor weiteren Turbulenzen. Wie tief wird es gehen?
- Hedgefonds setzen stark auf fallende Aktienkurse.
- Immobilienaktien bleiben trotz Marktverfall stabil.
- Experten warnen vor weiteren Turbulenzen und Rückgängen.
- Report: Zu günstig, um wahr zu sein?

Globale Hedgefonds haben sich laut Goldman Sachs in der vergangenen Woche massiv von Aktien getrennt und auf fallende Kurse gewettet, bevor US-Präsident Donald Trump neue Zölle auf Kanada und Mexiko ankündigte. Diese Maßnahmen lösten einen weltweiten Ausverkauf an den Börsen aus, bevor sie zunächst pausiert wurden. Am Dienstag reagierte China mit Gegenzöllen auf die von Trumps verhängten zusätzlichen Zölle von 10 Prozent auf chinesische Importe.
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Der massive Abverkauf erstreckte sich über alle Sektoren, mit besonderem Fokus auf Industrie-, zyklische Konsumgüter-, Energie- und Kommunikationsaktien. Laut Goldman Sachs war die Anzahl der Short-Positionen im Industriesektor fast doppelt so hoch wie die Long-Positionen. Immobilienaktien hingegen blieben die einzige Ausnahme. Hier setzten Hedgefonds weiterhin auf Wertsteigerungen, und der Sektor verzeichnete den vierten aufeinanderfolgenden wöchentlichen Anstieg.
"Immobilien entwickeln sich in einem inflationären Umfeld oft gut, da Immobilienwerte und Mieten tendenziell mit der Inflation steigen", erklärte Bruno Schneller von Erlen Capital Management. "Wenn Handelskriege zu höheren Importkosten und einem breiteren Inflationsdruck führen, werden Immobilien zu einer noch attraktiveren Absicherung gegen Kaufkrafteinbußen."
Bärenruf
Parallel dazu meldete sich der ehemalige JPMorgan-Stratege Marko Kolanovic zu Wort. Trotz der jüngsten Gewinne des S&P 500 bleibt er bearish und prognostiziert einen Rückgang des Index auf unter 5.000 Punkte. "Mögliche Turbulenzen aufgrund des neuen politischen Klimas könnten den Index viel tiefer in Richtung 4.000 [Punkte] bringen – ich halte das für wahrscheinlich", sagte Kolanovic gegenüber Bloomberg.
Kolanovic sieht mehrere Risiken für die Aktienmärkte, darunter geopolitische Unsicherheiten und eine zunehmende Konzentration von Technologieaktien. Der jüngste Einbruch von Nvidia, ausgelöst durch das chinesische KI-Startup DeepSeek, sei ein Vorgeschmack auf die Schwankungen, die Investoren erwarten sollten. "Es ist vielleicht noch nicht vorbei", warnte er.
Darüber hinaus könnte die US-Notenbank Federal Reserve durch anhaltende Inflationssorgen gezwungen sein, die Zinssätze länger hoch zu halten. Analysten betonen, dass Zinssenkungen nur erfolgen werden, wenn es klare Anzeichen einer wirtschaftlichen Abschwächung gibt. "Wir glauben, dass die Arbeitslosenquote der wichtigste Makroindikator ist", erklärte Stuart Kaiser von Citi. "Ein starker Anstieg könnte die Fed zu früheren Zinssenkungen bewegen."
Angesichts dieser Unsicherheiten bleibt der Markt in einer kritischen Phase. Während einige Marktteilnehmer optimistisch sind, dass Unternehmensgewinne den Markt weiter stützen könnten, rechnen andere mit anhaltender Volatilität.
Autorin: Gina Moesing, wallstreetONLINE Zentralredaktion
