Finger weg von Konsum-Aktien
Morgan Stanley: Das sind die Gewinner von Trumps Zöllen
Die von Donald Trump verhängten Zölle auf Importe aus Kanada und Mexiko treiben Anleger verstärkt in defensive und dienstleistungsorientierte US-Aktien.
- Zölle treiben Anleger in defensive US-Aktien.
- Morgan Stanley empfiehlt Dienstleistungsunternehmen.
- Markt ignoriert Zölle, Fokus auf China bleibt.
- Report: Zu günstig, um wahr zu sein?

Morgan Stanley hat Unternehmen identifiziert, die als vermeintlich sichere Häfen in dieser unsicheren Marktphase gelten. Mike Wilson, Chefstratege für US-Aktien bei Morgan Stanley, sieht eine Verschiebung der Marktpräferenzen weg von konsumgüterlastigen Unternehmen hin zu Finanzen, Software, Medien, Unterhaltung und Verbraucherdienstleistungen.
"Branchen mit stärkerer Preissetzungsmacht, wie Investitionsgüter, sind besser positioniert als Unternehmen im Bereich nichtzyklischer Konsumgüter", erklärte Wilson in einer Mitteilung an Kunden.
Diese Entwicklung spiegele sich bereits in den Märkten wider. Der Vanguard Financials ETF steigerte seinen Wert nach Trumps Wiederwahl enorm. Seit Jahresbeginn setzt sich der Trend fort:





Wilson betonte zudem, dass Dienstleistungsunternehmen von der breiteren Einführung künstlicher Intelligenz profitieren könnten. Seit dem Markteintritt des chinesischen KI-Unternehmens DeepSeek vor einer Woche hat das Interesse an KI-Technologien erneut zugenommen.
Software, Finanzen und Medien als Gewinner
Morgan Stanley beobachtete, dass Aktien aus den Bereichen Software, Verbraucherdienstleistungen, Gesundheitsgeräte und -dienstleistungen, Finanzen, Medien und Unterhaltung seit Ende 2023 eine durchschnittliche Performance von 17 Prozent erzielt haben.
Zölle bleiben Marktunsicherheit
Wilson warnte jedoch, dass der Markt die angekündigten Zölle bislang weitgehend ignoriert habe. "Die Investoren erwarten ein maßvolles Vorgehen gegenüber China und eine kurze Dauer der Zölle gegen Mexiko und Kanada", so Wilson.
Er verwies darauf, dass in Marktanalysen derzeit die chinesische Lieferkette stärker diskutiert werde als Mexiko oder Kanada, obwohl die Exporte aus diesen beiden Ländern mit 16 Prozent und 13 Prozent der US-Importe beträchtlich seien.
Wilson rät Anlegern daher, sich von konsumgüterlastigen Aktien mit hoher Zollabhängigkeit zu trennen und stattdessen verstärkt auf Dienstleistungsunternehmen zu setzen. "Wir erwarten eine anhaltende Underperformance zollsensitiver Konsumgüteraktien aus China und empfehlen Anlegern, Dienstleistungsunternehmen im Konsumsektor zu bevorzugen", so Wilson.
Autor: Nicolas Ebert, wallstreetONLINE Redaktion
Der Vngd Financials wird zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Nachricht mit einem Minus von -0,63 % und einem Kurs von 120,9EUR auf Lang & Schwarz (04. Februar 2025, 14:22 Uhr) gehandelt.
