Steuererhöhungen wiegen schwer
DraftKings und Flutter: Ist das die Einstiegschance vor dem Super Bowl?
Die Aktien der großen Online-Sportwettenanbieter DraftKings und Flutter Entertainment entwickeln sich in diesem Jahr schwächer als üblich in den Tagen vor dem Super Bowl.
- Aktien von DraftKings und Flutter schwach vor Super Bowl
- Steuererhöhungen belasten Wettanbieter und Anleger
- Analysten bleiben optimistisch trotz kurzfristiger Probleme
- Report: Nvidia bringt’s nicht mehr!

Die Kansas City Chiefs treffen am Sonntagabend auf die Philadelphia Eagles im Super Bowl LIX. Millionen Amerikaner wetten jedes Jahr auf den Ausgang des Spiels. Laut einem Bericht der American Gaming Association könnten die Einsätze in diesem Jahr einen Rekordwert von 1,39 Milliarden US-Dollar erreichen.
Dieses hohe Wettvolumen lockt üblicherweise Investoren in den Sektor. Seit dem Börsengang von DraftKings im Jahr 2020 stiegen die Aktien des Unternehmens in der Woche vor dem Super Bowl durchschnittlich um 5,9 Prozent, wie Dow Jones Market Data zeigt. Bisher bleibt die Aktie unter dieser Performance:






Flutter, die Muttergesellschaft von FanDuel, konnte in der gleichen Zeit seit 2020 weniger stark profitieren, verzeichnete aber im vergangenen Jahr einen Kursanstieg von 0,2 Prozent. In diesem Jahr sieht es bisher nicht so gut aus:








Steuererhöhungen belasten das Wachstum der Branche
Die Pläne zur Erhöhung der Wettsteuern in mehreren US-Bundesstaaten verunsichern Anleger derzeit. Mike DeWine, Gouverneur von Ohio, kündigte am Montag an, dass der neue Haushaltsentwurf eine Verdopplung des Steuersatzes für Sportwetten von 20 auf 40 Prozent vorsieht. Ähnlich plant Wes Moore, Gouverneur von Maryland, eine Erhöhung der Steuer von 15 auf 30 Prozent für das Haushaltsjahr 2026.
"Steigende Steuern auf den Bruttospielertrag belasten direkt die Margen der Wettanbieter und schränken ihre Möglichkeiten ein, in Kundenakquise, Bindung und Produktverbesserungen zu investieren", erklärte Lance Vitanza, Analyst bei TD Cowen, in einer Mitteilung. Für Unternehmen wie DraftKings, die bereits mit hohen Kosten für die Kundenakquise kämpfen, könnten höhere Steuern zu Einschnitten bei Werbeausgaben, ungünstigeren Wettquoten oder einer Priorisierung der Rentabilität gegenüber dem Wachstum führen.
Vitanza senkte sein Kursziel für DraftKings von 55 auf 51 US-Dollar, hält die Aktie aber weiterhin für kaufenswert. Neben den Steuerrisiken nennt er als Grund für die Anpassung "ungünstige Sportergebnisse und höhere Verluste bei Kombiwetten". Bei diesen Wetten setzen Nutzer auf mehrere Ereignisse gleichzeitig, wodurch höhere Gewinne, aber auch höhere Verluste entstehen.
NFL-Saison belastet kurzfristig die Finanzergebnisse
Bereits am 7. Januar hatte Flutter Entertainment gewarnt, dass die laufende NFL-Saison "die kundenfreundlichste seit Einführung von Online-Sportwetten" sei. Das Unternehmen reduzierte daraufhin seine Finanzprognosen für das vierte Quartal für das US-Geschäft.
Trotz kurzfristiger Belastungen bleibt die Wall Street bei DraftKings überwiegend optimistisch. Von 37 von FactSet befragten Analysten empfehlen 32 die Aktie zum Kauf, fünf raten zum Halten.
Jason Tilchen, Analyst bei Canaccord Genuity, erwartet zwar, dass Umsatz und bereinigtes EBITDA im vierten Quartal durch die NFL-Ergebnisse im Dezember schwächer ausfallen könnten. "Investoren dürften dies jedoch bereits eingepreist haben, während die langfristigen Trends bei der Kundengewinnung und -bindung weiterhin sehr ermutigend sind", so Tilchen. Er stuft die Aktie mit einem Kursziel von 54 US-Dollar als Kauf ein.
Bei Flutter sieht die Analystenmeinung ähnlich aus. Von den 29 Analysten, die die Aktie bei FactSet verfolgen, empfehlen 25 den Kauf, drei raten zum Halten und einer zum Verkauf.
Auch wenn DraftKings und Flutter aktuell schwächeln, haben sie historisch betrachtet oft nach einer kurzen Durststrecke wieder zugelegt. Die kommenden Wochen könnten zeigen, ob sich dieser Trend erneut bewahrheitet.
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Autor: Nicolas Ebert, wallstreetONLINE Redaktion
