Star-Investor
The Big Short Michael Burry investiert big in China-Aktien
Er sagte die Finanzkrise voraus: Michael Burry. 2023 lag er nicht richtig mit seiner Crash-Vorhersage. Was hat er zur Zeit in seinem Portfolio?
- Burry investiert stark in Alibaba und JD.com 2024.
- 2023 keine Crash-Vorhersage, seit April still.
- RealReal-Aktien stiegen von 3 auf 8,73 Dollar.
- Report: Goldpreis nicht zu stoppen

Michael Burry ist bekannt dafür, den Zusammenbruch der Immobilienblase Mitte der 2000er vorhergesagt und davon profitiert zu haben. Seine unkonventionelle Wette wurde im Buch und gleichnamigen Film The Big Short verewigt.
In Finanzkreisen ist er berüchtigt für seine Crash-Prognosen und Wetten gegen den Markt. Er investierte beispielsweise früh in GameStop, bevor die Aktie zum Meme-Hype wurde, und setzte in der Vergangenheit gegen Tesla, Cathie Woods Ark-Fonds, Apple, sowie den S&P 500 und Nasdaq 100.
Auf der Plattform X (ehemals Twitter) nutzt Burry den Namen Cassandra B.C. – eine Anspielung auf die griechische Mythologie, in der die Priesterin Cassandra wahre Prophezeiungen machte, aber nie Gehör fand.
Rückzug aus der Öffentlichkeit
Früher teilte Burry regelmäßig seine Markteinschätzungen auf Twitter. Im Sommer 2021 warnte er vor der "größten Spekulationsblase aller Zeiten" und prophezeite den Anlegern von Meme-Aktien und Kryptowährungen die "Mutter aller Crashs".
Seine Kritik an Tesla erregte sogar die Aufmerksamkeit von Elon Musk, der ihn 2021 als "kaputte Uhr" bezeichnete. Anfang 2023 sorgte Burry mit einem einzigen Wort für Unruhe an der Wall Street: "Sell".
Doch 2023 blieb er völlig still – seit April letzten Jahres hat er keinen einzigen Beitrag mehr veröffentlicht.
Die China-Wette
Burrys Investmentfirma Scion Asset Management investierte Anfang 2024 verstärkt in Alibaba und JD.com, zwei chinesische E-Commerce-Giganten. Außerdem kaufte er eine kleinere Position in Baidu, das oft auch als das "chinesisches Google" bezeichnet.









Im zweiten Quartal stockte er seine Anteile an Alibaba und Baidu weiter auf, reduzierte jedoch leicht seine JD.com-Position. Im dritten Quartal erhöhte er alle drei Wetten signifikant.









Innerhalb eines Jahres vervierfachte Scion seine Beteiligung an Alibaba und JD.com:
- Alibaba: von 50.000 Aktien (4,4 Millionen US-Dollar) auf 200.000 Aktien (21,2 Millionen US-Dollar))
- JD.com: von 125.000 Aktien (3,6 Millionen US-Dollar)) auf 500.000 Aktien (20 Millionen US-Dollar))
- Baidu wurde neu ins Portfolio aufgenommen: 125.000 Aktien (13,2 Millionen US-Dollar))
Zusammen machten diese drei Aktien 65 Prozent des Scion-Portfolios aus, das Ende September 83 Millionen US-Dollar wert war. Um das Risiko abzusichern, kaufte Burry Put-Optionen auf diese Aktien mit einem Nominalwert von 47 Millionen US-Dollar.









Burry, ein klassischer Value-Investor, dürfte die chinesischen Aktien als unterbewertet ansehen. Chinesische Unternehmen litten unter regulatorischen Eingriffen, einer schwächelnden Wirtschaft, Spannungen im Immobiliensektor und geopolitischen Unsicherheiten.
Zu erwähnen ist jedoch, dass Quartalsberichte nur einen begrenzten Einblick in das Portfolio geben: Leerverkäufe, private Investitionen oder ausländische Wertpapiere sind nicht erfasst. Zudem ist der Bericht nur eine Momentaufnahme eines einzelnen Tages im Quartal.
Geduld zahlt sich aus
Neben Alibaba und JD.com hielt Scion 2024 nur eine weitere Aktie durchgehend im Portfolio: RealReal, eine Online-Plattform für Luxusartikel.
Seit dem ersten Quartal 2023 besaß Scion 684.000 Aktien, die damals 862.000 US-Dollar wert waren. Ende September 2024 hielt Scion noch 500.000 Aktien, deren Wert auf 1,6 Millionen US-Dollar gestiegen war. Die Aktie kletterte seither von etwas über 3 Dollar auf 8,73 Dollar.
Damit dürfte Burry mit dieser Wette ein Vielfaches seines Einsatzes verdient haben – sofern er die Aktie nicht vor dem jüngsten Kursanstieg verkauft hat.
Autor: Krischan Orth, wallstreetONLINE Redaktion

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