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    Biofrontera / IPO  1716  0 Kommentare Nur für Biotechnologie-Fans interessant

    Mit Biofrontera steht der Börsengang eines interessanten Biotechnologie-Unternehmens bevor. Die Aktien können vom 30. Juni bis voraussichtlich spätestens 5. Juli zum Festpreis von 15 Euro gezeichnet werden. Am 6. Juli will Biofrontera im Prime Standard debütieren.

    Börsengang

    Von den fast 2,2 Mio. Aktien stammen 1,9 Mio. aus einer Kapitalerhöhung, lediglich die knapp 0,3 Mio. Papiere im Rahmen der Überzeichnungsreserve stammen aus Altaktionärsbesitz. Als Konsortialführer fungiert die DZ Bank, die weiteren Konsortialbanken sind Viscardi, Quirin Bank sowie die Apotheker- und Ärztebank.

    Business

    Biofrontera beschäftigt sich mit der Entwicklung und Vermarktung von dermatologischen Produkten. Hoffnungen ruhen auf einem Präparat gegen aktinische Keratose (Verhornungsstörungen der Haut) und Kondylom (Genitalwarzen). Dies befindet sich in Phase IIb bzw. III. Eine Marktzulassung wäre nach Einschätzung von Vorstandschef Lübbert Ende 2008 möglich, so dass sich erst ab dann nennenswerte Erlöse einstellen könnten. Bereits 2007 sollen Einmalzahlungen durch Lizenzvergabe eingespielt werden. Des Weiteren verfügen die Leverkusener noch über Hoffnungsträger gegen Nesselsucht, Neurodermitis und Migräne. Deren Entwicklung steckt jedoch zumeist noch in den Kinderschuhen. Die Schätzungen über die jährlichen Peak Sales divergieren bei den Konsortialbanken.

    Zahlen

    So verwundert es nicht, dass Biofrontera bislang weder hohe Umsätze noch Gewinne erzielen konnte. Im letzten Jahr lagen die (nicht aussagekräftigen) Erlöse bei weniger als 0,4 Mio. Euro, wobei ein Fehlbetrag von 2,6 Mio. Euro anfiel. Der Emissionserlös in Höhe von nur 33 Mio. Euro (abzüglich IPO-Kosten etc.) soll allgemein dem Ausbau der Projektpipeline dienen. Nach einer erfolgreichen Marktzulassung Ende 2008, sicherlich mit den gebotenen Fragezeichen, läge die Gewinnschwelle zumindest auf operativer Basis im Jahr 2009 in möglicher Nähe.

    Bewertung und Vergleich

    Biofrontera lässt sich bedingt mit GPC Biotech, MediGene, Jerini und Paion vergleichen, um nur die deutschen Biotechnologie-Unternehmen zu nennen. Teilweise befinden sich die Vergleichsunternehmen bereits in fortgeschrittenen Studienphasen, so dass die Leverkusener mit einem Abschlag zu diesen Gesellschaften bedacht werden müssen. Bei 2,54 Mio. Aktien ergibt sich eine MarketCap von 38,1 Mio. Euro. Konsortialführer DZ Bank sah den fairen Wert ca. zwischen 50 und 60 Mio. Euro, so dass hier ein vernehmbarer Bewertungsabschlag im Sinne eines Zeichnungsanreizes zu erkennen ist. Beachtet werden muss, dass bei Biofrontera eine Wandelschuldverschreibung über 20 Mio. Euro aussteht, die zu einer entsprechenden Verwässerung von Aktionären führen kann.

    Fazit

    Mit Biofrontera kommt das „typische“ Biotechnologie-Unternehmen an die Börse: keine Umsätze, hohe Verluste und Verwendung des Emissionserlöses zur allgemeinen weiteren Finanzierung. Angesichts der vielen Unwägbarkeiten sowie der generell angeschlagenen Marktverfassung sehen wir den Zeichnungsanreiz zwar hoch genug, aber trotzdem für den Normalanleger nicht verlockend. Aus Vorabinformationen wissen wir, dass ursprünglich die vom Konsortialführer veranschlagten 50 bis 60 Mio. Euro beim IPO erlöst werden sollten, bevor man sich eines Besseren besinnen musste. Bei nur 33 Mio. Euro Emissionserlös ist daher absehbar, dass es weiteren Finanzierungsbedarf geben dürfte. Biofrontera gehört aber, so denn der Börsengang glückt, auf die Watchlist. Risikobewusste und Biotechnologie-affine Anleger könnten dann schwächere Tage zum Aufbau einer Depotbeimischungsposition nutzen.

    Für die Inhalte ist die Redaktion des Performaxx-Anlegerbriefs verantwortlich. Der Performaxx-Anlegerbrief zählt mit einer Musterdepotperformance von über 624 % (seit 1.1.2001) zu Deutschlands erfolgreichsten Börsenbriefen.

    Verfasst von 2Performaxx
    Biofrontera / IPO Nur für Biotechnologie-Fans interessant Mit Biofrontera steht der Börsengang eines interessanten Biotechnologie-Unternehmens bevor. Die Aktien können vom 30. Juni bis voraussichtlich spätestens 5. Juli zum Festpreis von 15 Euro gezeichnet werden. Am 6. Juli will Biofrontera im Prime …

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