Fusion mit Shell denkbar?
Investor Elliott greift nach BP: Aktivisten-Fonds will Ölgiganten aufrütteln
Die Aktie des britischen Ölmulti BP kämpft seit Jahren mit Unterperformance. Jetzt ist das Unternehmen offenbar zum neuesten Ziel des aktivistischen Hedgefonds Elliot geworden.
- BP-Aktie kämpft mit Unterperformance seit Jahren.
- Hedgefonds Elliott fordert Maßnahmen zur Wertsteigerung.
- CEO steht unter Druck, klare Strategie zu präsentieren.
- Report: Magnificent 7 - Die Spreu trennt sich vom Weizen
Insidern zufolge hält Elliott den Rohstoffriesen für massiv unterbewertet und fordert einschneidende Maßnahmen. Das genaue Ausmaß der Beteiligung ist bisher unbekannt. Das berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Wochenende.
BP hat zuletzt Sparmaßnahmen eingeleitet, darunter der Abbau von 5 Prozent der Belegschaft und das Stoppen oder Pausieren von 30 Projekten seit Juni. Ob diese Schritte ausreichen, um Investoren wie Elliott zufriedenzustellen, bleibt abzuwarten. Der Druck auf CEO Murray Auchincloss steigt - am Dienstag werden die neuesten Quartalszahlen erwartet.
Die einst ambitionierte "Net-Zero"-Strategie unter Ex-CEO Bernard Looney erwies sich als Fehleinschätzung. Sein Nachfolger steht nun unter Druck, eine klarere strategische Ausrichtung zu präsentieren. Bereits im Oktober hatte BP gewarnt, dass Aktienrückkäufe künftig gedrosselt werden könnten – ein Alarmsignal für viele Investoren.
Nach den Hochs die Korrektur? In unserem kostenlosen Spezialreport zeigen wir Ihnen Strategien und Ideen auf, wie Sie sich gegen mögliche Kursverluste mit Instrumenten wie Optionsscheinen oder Zertifikaten schützen können. Jetzt herunterladen!
Auch bei den Aktionären mach sich Unruhe breit. Die BP-Aktie hat in den vergangenen Jahren eine enttäuschende Performance gezeigt und konnte nicht mit der Konkurrenz mithalten. In den vergangenen 12 Monaten verloren die Papiere mehr als 7 Prozent, und haben bislang ihr Niveau von vor der Corona-Pandemie noch nicht wieder erreicht.
Inzwischen ist der Börsenwert des Konzerns auf 85 Milliarden US-Dollar geschrumpft, weniger als halb so viel wie Konkurrent Shell. Paul Singer und sein Elliot Hedgefonds sind offenbar der Meinung, dass BP mehr wert sein kann, als sein derzeitiger Marktwert hergibt.
Elliotts Intervention dürfte frischen Wind in die Debatte um BP bringen. Der Fonds hat bereits bewiesen, dass er große Konzerne zu tiefgreifenden Veränderungen bewegen kann. Branchenkenner spekulieren darüber, ob BP nicht sogar einen Verkauf in Erwägung ziehen sollte. Als mögliche Käufer werden Shell, ConocoPhillips oder TotalEnergies genannt. Eine Fusion mit Shell könnte enorme Synergien schaffen und den Marktanteil in den USA deutlich erhöhen.
Autor: Julian Schick, wallstreetONLINE Redaktion

Diskutieren Sie über die enthaltenen Werte