Goldman sieht Parität
Immer mehr Warnsignale für den Euro
Die Zukunft sieht trübe aus für den Euro, warnen Experten und sagen weitere Verluste voraus. Ein Ende der Talfahrt scheint nicht in Sicht.
- Euro steht vor kritischem Einbruch, Experten warnen.
- US-Zölle und politische Unsicherheiten belasten Euro.
- Weitere Euro-Verluste durch starke Dollar-Prognosen.
- Report: Nvidia bringt’s nicht mehr!

In einer Woche, in der neue Unsicherheiten die globalen Finanzmärkte zu erfassen drohen, steht der Euro möglicherweise vor einem kritischen Einbruch. Die Ankündigung von US-Präsident Donald Trump, umfassende Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte sowie auf weitere globale Waren zu verhängen, hat die Währungsmärkte bereits spürbar beeinflusst. Die Zukunft sieht trübe für die Gemeinschaftswährung aus.
Der Euro fiel zu Beginn der Woche um fast 0,5 Prozent und wurde zuletzt schwächer bei 1,03115 US-Dollar gehandelt. Experten warnen, dass dies erst der Anfang sein könnte. Finanzanalysten sind sich einig, dass die Risiken für den Euro in den kommenden Tagen weiter zunehmen könnten. Wobei Goldman Sachs damit rechnet, dass der US-Dollar die Parität zum Euro durchbrechen wird.
Die UBS äußerte sich ebenfalls skeptisch über die nahe Zukunft der Gemeinschaftswährung und verwies darauf, dass die bevorstehenden deutschen Wahlen und eine mögliche Eskalation des Handelskonflikts mit den USA das Risiko für den Euro erhöhen. Aufgrund der politischen Unsicherheiten und US-Zollmaßnahmen könne keine Entwarnung für die Gemeinschaftswährung gegeben werden, so die Schweizer Großbank. Die ING sieht ebenfalls stürmische Zeiten auf die Eurozone zukommen, insbesondere durch mögliche Handelskonflikte mit den USA, die das vierte Quartal 2024 bereits belastet haben.
Die Zoll-Ankündigungen Trumps könnten laut Analysten die Eurozone stark treffen, da die USA der zweitgrößte Markt für EU-Stahlexporte sind. Umfassende Zölle gegen weitere Waren aus der EU könnten schon "sehr bald" folgen, hat Trump bereits letzte Woche gewarnt.









Analysten von MUFG und Bank of America prognostizieren eine anhaltende Stärke des US-Dollars im ersten Quartal, getrieben durch die Zollrisiken und das Ende der Lockerungsphase der Fed. Diese Entwicklung könnte kurzfristig zu einem weiteren Druck auf den Euro führen, besonders wenn die Fed die Zinsen weiterhin auf einem hohen Niveau hält, um inflationären Tendenzen entgegenzuwirken.
Gleichzeitig sinkt die Teuerungsrate in der Eurozone kontinuierlich und die schwache wirtschaftliche Entwicklung vor allem in Deutschland und Frankreich bestärkt die Europäische Zentralbank (EZB) darin, die Zinsen weiter zu senken.
Die nächsten Tage werden richtungsweisend für den Euro sein, da weitere Details zu Trumps Handelspolitik und die Reaktionen anderer Länder darauf entscheidend sein werden. Am Mittwoch stehen die Aussagen des Fed-Vorsitzenden Jerome Powell vor dem US-Kongress im Fokus, der Hinweise auf die zukünftige Geldpolitik geben könnte.
Sowohl diese Äußerungen als auch die nächsten Zollankündigungen Trumps könnten noch in dieser Woche deutliche Auswirkungen auf die Wechselkurse haben. Die angespannte Lage könnte den Euro weiter unter Druck setzen und zu einem signifikanten Rückgang führen, sollte die geopolitische Lage eskalieren.
Autor: Ingo Kolf, wallstreetONLINE Redaktion
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