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    Wacker Construction Equipment / IPO  1235  0 Kommentare Ausgabepreis unter 10 Euro wahrscheinlich

    Nach den Traditionskonzernen Klöckner & Co. sowie Bauer kommt mit Wacker Construction Equipment gleich das nächste Unternehmen mit langer Historie an die Börse. Mit der erst kürzlich auf dem Parkett debütierten Wacker Chemie hat Wacker Construction jedoch nichts gemeinsam. Ähnlich wie bei Bauer und Klöckner trennen sich hier aber erneut Alteigner in großem Umfang von ihren Anteilen, und: Wie bei Klöckner ist es Finanzinvestor Lindsay Goldberg & Bessemer (LGB), der sich im Zuge des IPOs von seinem Anteil verabschiedet.

    Obwohl zum Redaktionsschluss die genauen Parameter noch nicht feststanden, besprechen wir diesen Börsengang in dieser Ausgabe des Performaxx-Anlegerbriefs, da nächste Woche bereits die Zeichnungsfrist beginnen könnte – sofern sich Handlungsbedarf für interessierte Investoren ergibt – und eine Besprechung in der nächsten Ausgabe möglicherweise zu spät käme.

    Börsengang

    Der Börsengang wird von der Deutschen Bank, UBS und Sal. Oppenheim begleitet. Emittiert werden sollen bis zu 20 Mio. Aktien, wovon jedoch lediglich bis zu 4 Mio. aus einer Kapitalerhöhung stammen. Der Rest resultiert aus Altaktionärsbesitz bzw. von LGB. Die neun Familiengesellschafter trennen sich erfreulicherweise nicht von ihren Anteilen.

    Geschäft

    Kerngeschäft des Unternehmens ist der Straßenbau, wo Stampfer, Rüttler, Verdichter, Vibrationsplatten und Ähnliches zur Boden- und Asphaltverdichtung benötigt wird. Die Kundenzielgruppe ist praktisch unbegrenzt, zu ihr zählen neben dem Baugewerbe auch Garten- und Landschaftsbauer. Mit dem Emissionserlös – obgleich nicht sonderlich hoch, da nur ein geringer Mittelzufluss von schätzungsweise 40 Mio. Euro stattfindet – sollen verschiedene allgemeine Projekte angegangen werden, so etwa der Ausbau des Werkes auf den Philippinen oder des Services in den USA. Von wirklichen Expansionsplänen kann nicht gesprochen werden.

    Zahlen

    Mit Hilfe von Übernahmen steigerte Wacker Construction im letzten Jahr den Umsatz um mehr als ein Fünftel auf 503,2 Mio. Euro. Parallel dazu stieg der Jahresüberschuss auf 31,3 Mio. Euro. Beachtlich sind die stabilen und vergleichsweise hohen Ertragsmargen, die vor Steuern in den letzten Jahren dauerhaft über 7,5 % liegen. Die Nettomarge von über 6 % kann sich sehen lassen. In der 150-jährigen Geschichte von Wacker Construction rutschte das Unternehmen nie in die Verlustzone. Auch die Eigenkapitalquote von 64 % verdient ein Lob und lässt Spielraum für mögliche Akquisitionen zum Zweck der Portfolioergänzung.

    Vergleichsgruppe

    Eine Peer Group als Vergleichsmaßstab ist nicht leicht zusammenzustellen. Baumaschinenhersteller kosten im Schnitt zwischen dem 11- und 13-fachen Nettojahresgewinn, das Gleiche gilt für deutsche Maschinenbauer. Des Weiteren sind auch die österreichische Palfinger, die japanische Kubota oder die amerikanische Caterpillar als Vergleich geeignet, was im Endergebnis auf das selbe hinaus läuft. Angesichts dessen wäre eine Bewertung von bis zu 500 Mio. Euro (ca. 10,90 Euro je Aktie) für Wacker Construction vertretbar.

    Ausgabepreis unter 10 Euro realistisch

    Aus zwei Gründen sollte es jedoch einen ordentlichen Emissionsabschlag geben: 1. Das Gros der zu emittierenden Aktien stammt nicht aus einer Kapitalerhöhung, das Unternehmen hat also kaum Mittelzufluss. 2. Das eingetrübte Marktumfeld wird die „faire“ Bewertung nicht tolerieren, siehe Klöckner & Co. sowie Bauer. Daher sollte Wacker besser nicht versuchen, den Börsengang mit einer Bewertung von mehr als 400 Mio. Euro anzugehen. Das liefe auf 8,50 Euro je Aktie hinaus und dürfte erheblich weniger sein, als einstmals antizipiert, als die Börsenpläne kommuniziert wurden. Klöckner kam zu regelrechten Ausverkaufspreisen an die Börse und fiel dennoch am ersten Handelstag um 8 % unter Ausgabekurs. Andere Researchhäuser antizipieren eine Bookbuilding-Spanne von bis zu 15,50 Euro, was wir schlicht für nicht machbar erachten.

    Fazit

    Wir raten nicht zu einer Zeichnung, da das Marktumfeld für dergleichen Business Stories derzeit wenig Erbarmen zeigt. Sofern der Börsengang tatsächlich zustande kommt, dürfte sich Wacker auf Kurse unter 10 Euro einstellen. Die genauen Emissionsparameter müssen erst noch abgewartet werden. Ein definitives Urteil geben wir ab, sobald sich Wacker Construction und seine Konsortialbanken über die Bewertung einig geworden sind.

    Für die Inhalte ist die Redaktion des Performaxx-Anlegerbriefs verantwortlich. Der Performaxx-Anlegerbrief zählt mit einer Musterdepotperformance von über 624 % (seit 1.1.2001) zu Deutschlands erfolgreichsten Börsenbriefen.

    Verfasst von 2Performaxx
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