Trumps Zölle lasten auf Aktien
S&P 500 droht Gewinneinbruch: Analysten warnen vor Folgen eines Handelskriegs!
Ein eskalierender Handelskrieg zwischen den USA und ihren wichtigsten Handelspartnern könnte die Gewinne der Unternehmen im S&P 500 erheblich belasten.
- Handelskrieg könnte S&P 500 Gewinne stark belasten.
- Zölle senken Unternehmensgewinne um bis zu 8 Prozent.
- Kurzfristig Lageraufbau dämpft negative Effekte.
- Report: Nvidia bringt’s nicht mehr!

Die Bank of America rechnet damit, dass Zölle auf Kanada, Mexiko und China die Unternehmensgewinne deutlich senken könnten. "Wir schätzen, dass Zölle von 25 Prozent auf Kanada und Mexiko sowie ein zusätzlicher Aufschlag von 10 Prozent auf China den Gewinn pro Aktie um zwei Prozent reduzieren würden. Sollte es zu bilateralen Vergeltungsmaßnahmen kommen, könnte der Rückgang sogar acht Prozent betragen", warnten Analysten der Bank of America in einer aktuellen Einschätzung.
Die Sorgen vor neuen protektionistischen Maßnahmen sind nicht unbegründet. Nur wenige Wochen nach seiner Amtseinführung kündigte Donald Trump Zölle auf Importe aus Nordamerika und China an.
Ein Handelskonflikt hätte nach Einschätzung vieler Analysten massive Auswirkungen auf die Gewinne von US-Unternehmen. Goldman Sachs schätzt, dass Trumps Zölle die Gewinne im S&P 500 um zwei bis drei Prozent drücken könnten. Eine Erhöhung der Zölle um fünf Prozentpunkte führe historisch gesehen zu einem Rückgang der Unternehmensgewinne um ein bis zwei Prozent. Dies könnte laut Goldman den US-Aktienmarkt um bis zu fünf Prozent fallen lassen.
Die US-Bank Barclays warnte bereits im Dezember, dass ein ausgewachsener Handelskrieg auf dem nordamerikanischen Kontinent den Gewinn pro Aktie im S&P 500 um 2,8 Prozent senken würde. Besonders betroffen wären dienstleistungs- und rohstofflastige Unternehmen, deren Gewinne zweistellig einbrechen könnten.
Trotz dieser Risiken gibt es auch optimistischere Stimmen. Die Bank of America weist darauf hin, dass Zölle kurzfristig zu einem Lageraufbau in der US-Industrie führen könnten, was die negativen Effekte dämpfen würde. Viele Unternehmen seien zudem besser vorbereitet als 2018, da sich die US-Wirtschaft seit der ersten Amtszeit Trumps stärker von China abgekoppelt hat.
Unabhängig von den Handelsrisiken bleibt das Gewinnwachstum in den USA robust. Die Unternehmensgewinne im vierten Quartal lagen 12 Prozent über dem Vorjahresniveau, und viele Analysten sehen laut Business Insider weiterhin einen positiven Trend.
Blerina Uruci, US-Chefvolkswirtin bei T. Rowe Price, warnt allerdings vor langfristigen Risiken: "Zölle könnten kurzfristig die Nachfrage nach in den USA produzierten Waren und Dienstleistungen ankurbeln. Gleichzeitig bedeuten sie jedoch eine Straffung der Finanzpolitik, die das Wirtschaftswachstum belasten könnte. Die Unsicherheit durch Zölle würde zudem die Risikoprämie für Aktien erhöhen und die Marktvolatilität verstärken."
Sollten die Strafzölle tatsächlich in eine weltweite Eskalation münden, wären die globalen Auswirkungen erheblich. "Ein Handelskrieg zwischen den USA und China oder der Europäischen Union könnte weitreichende Folgen für die gesamte Weltwirtschaft haben", betont Uruci. Noch ist unklar, ob die Trump-Regierung weitere Schritte in Richtung umfassender Handelskonflikte unternehmen wird. Die Märkte bleiben jedoch nervös.
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Autor: Nicolas Ebert, wallstreetONLINE Redaktion
