VorOrth – Die Meinungskolumne
Vor der Wahl ist nach der Wahl
Wir befinden uns auf der Zielgeraden, kurz vor den Wahlen.

VorOrth, die neue Meinungskolumne auf wallstreetONLINE. Nachrichten-Redakteur Krischan Orth kommentiert die Möglichkeiten der Koalitionen nach der Bundestagswahl.
Alle Parteien haben nahezu eine Koalition miteinander ausgeschlossen. Außer der AfD, welche auf den letzten Metern die Hand in Richtung Union ausstreckt. Eine solche Koalition wird es aber nicht geben. Was wünschen sich die Wähler?
Aktuellen Umfragen zufolge bevorzugt eine relative Mehrheit der Deutschen eine Große Koalition aus CDU/CSU und SPD. In einer INSA-Umfrage für die Bild-Zeitung sprachen sich 32 Prozent der Befragten für eine solche schwarz-rote Koalition aus. Unter den Anhängern der Union unterstützen 42 Prozent dieses Bündnis, bei SPD-Wählern sind es sogar 80 Prozent.
Eine andere Umfrage von Ipsos zeigt jedoch, dass 23 Prozent der Deutschen eine Koalition aus CDU/CSU und AfD bevorzugen, während 19 Prozent eine Große Koalition aus CDU/CSU und SPD favorisieren. Bemerkenswert ist, dass mehr als ein Drittel der Befragten (35 Prozent) keine der abgefragten Koalitionen präferiert.
Wenn die Union nach der Bundestagswahl eine Koalition mit der SPD eingehen würde, dann sicherlich nur unter der Bedingung eines Personalwechsels: Olaf Scholz wäre dann nicht mehr an Bord. Auch eine nach den Umfragen rechnerisch mögliche Union geführte Kenia-Koaltion aus CDU/CSU, SPD und Grünen wird sich kaum mit Robert Habeck in der Ministerrolle anfreunden. Alles andere ließe sich schwer vermitteln. Nach der Wahl wird es also um Personalumbau gehen.
Was sich nahezu aufdrängt, ist nach den bisherigen Umfragen eine schwarz-blaue Koalition. Wenn die sogenannte Große Koalition aus Union und SPD es nicht schafft – gesetzt sie koalieren miteinander nach der Wahl – das Land zu einen, Migration und Wirtschaft in den Griff zu kriegen: Dann dürfte die AfD bei den nächsten Wahlen sich den Koalitionspartner aussuchen. Und? In Österreich, Ungarn, Polen, Italien, Schweden und Finnland regieren auch rechtskonservative Parteien mit.
Das passt den Vorzeige-Demokraten nicht. Sie predigen ständig Vielfalt, Toleranz und offenen Dialog – aber wehe, jemand denkt anders als sie. Ist alles was rechts von SPD und Grünen sitzt, rechtsextrem?
Es sollte nicht darum gehen, ideologische Grabenkämpfe auf Kosten des Landes zu führen. Sonst ist vor der Wahl nach der Wahl.
Autor: Krischan Orth, wallstreetONLINE Redaktion

Diskutieren Sie über die enthaltenen Werte