Riskante Wette
Star-Investor Tepper baut China-Investments aus - das hat er gekauft
Der Multimilliardär David Tepper, der den Hedgefonds Appaloosa leitet, hat sein China-Engagement trotz ungewisser Marktlage aufgestockt. Aktuell läuft es gut.
- Tepper erhöht China-Investitionen trotz Unsicherheiten.
- Fokus auf Alibaba und JD.com, hohe Anteile aufgestockt.
- Vertrauen in langfristiges Wachstum chinesischer Firmen.
- Report: Nvidia bringt’s nicht mehr!

Der Hedgefonds-Milliardär David Tepper hat seine Investitionen in chinesische Aktien und börsengehandelte Fonds (ETFs) im letzten Quartal deutlich ausgebaut. Laut einer aktuellen Meldung erhöhte seine Firma Appaloosa Management ihre Anteile an führenden chinesischen E-Commerce-Unternehmen wie Alibaba und JD.com sowie an wichtigen China-ETFs wie dem iShares China Large-Cap ETF und dem KraneShares CSI China Internet ETF.
Diese Entscheidung fiel in eine Zeit, in der die chinesischen Aktienmärkte von der Ankündigung Pekings, umfassende fiskalische Unterstützungsmaßnahmen zu implementieren, zunächst stark profitierten, die Rallye jedoch durch nachlassende Impulse und anhaltende Sorgen über die wirtschaftliche Zukunft Chinas wieder abflachte.
Tepper, der auch Eigentümer der Carolina Panthers in der NFL ist, hat seine Beteiligung an dem Internethändler JD.com um etwa 43 Prozent auf 10,5 Millionen Aktien aufgestockt, wie Appaloosa bekannt gab. Den größten Anteil am Portfolio des Hedgefonds hat aber weiterhin Alibaba, deren Aktien Tepper um 18 Prozent auf nun 11,8 Millionen aufstockte. Auch bei KE Holdings und Baidu kaufte Appaloosa zu.
Der Milliardär Tepper hat in der Vergangenheit ein so gutes Händchen bei seinen Investments gehabt, dass er von Forbes als "der wohl größte Hedgefondsmanager seiner Generation" bezeichnet wurde. Im Jahr 1987 rettete er Goldman Sachs vor dem Untergang. Sein aktuelles Vermögen wird auf mehr als 21 Milliarden US-Dollar geschätzt. Ob er diesmal wieder so erfolgreich ist, bleibt abzuwarten.









Im vierten Quartal, als Tepper seine Investments aufstockte, gab es zwar eine kurze Rallye bei China-Aktien, nachdem die Regierung mehrere Förderprogramme auf den Weg brachte, die Gewinne verpufften aber schnell. Letztendlich verloren JD.com-Titel in den drei Monaten bis Jahresende 13 Prozent an Wert und für Alibaba ging es sogar um 20 Prozent abwärts. Deutlich besser sieht es in diesem Jahr aus.
Bereits im Herbst hatte Tepper angekündigt, dass er "alles" kaufen würde, was mit China zu tun hat. Dies begründete er mit den von der chinesischen Regierung signalisierten massiven Fiskalunterstützungen. Seitdem hat Tepper sein übliches Investitionslimit erhöht und verzichtet darauf, seine großen China-Investitionen abzusichern. Er geht damit ein großes Risiko ein, sollte seine Rechnung nicht aufgehen.
Zudem kommt die Fokussierung Teppers auf China zu einem kritischen Zeitpunkt, da US-Präsident Donald Trump kürzlich zusätzliche Zölle auf chinesische Importe angekündigt hat, was die Spannungen zwischen den USA und China weiter verschärft.
Trotz dieser Herausforderungen stiegen die Aktien von Alibaba seit Jahresbeginn um fast 30 Prozent, angetrieben von der Erwartung, dass das Unternehmen die Auswirkungen des Handelskriegs zwischen den USA und China besser managen könnte als seine chinesischen Rivalen, dank seiner geografisch vielfältigeren Überseegeschäfte.
US-Techwerte weiter verkauft
Appaloosa verwaltet ein Portfolio im Wert von über 6,7 Milliarden US-Dollar, und die chinesischen Aktien und ETFs machen mehr als ein Drittel davon aus. Trotz der jüngsten Marktvolatilität und der geopolitischen Unsicherheiten bleibt Tepper bei seiner Überzeugung, dass die chinesischen Unternehmen aufgrund ihres niedrigen Kurs-Gewinn-Verhältnisses und ihres hohen Wachstumspotenzials attraktive Investitionen darstellen. Sein Engagement zeigt ein klares Vertrauen in die langfristigen Perspektiven der chinesischen Wirtschaft, auch wenn kurzfristige Rückschläge nicht auszuschließen sind.
Verkauft hat Tepper im vierten Quartal vor allem Aktien von Amazon (-19 Prozent), Meta (-22 Prozent) und Oracle (-11 Prozent).
Autor: Ingo Kolf, wallstreetONLINE Redaktion
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