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    IBS AG  1526  0 Kommentare Qualitätsspezialsoftware für alle

    Das Spezialsoftware-Unternehmen IBS (WKN 622 840, Prime Standard) war wie so viele andere Ex-Neuer-Markt-Gesellschaften lange Zeit vom Radar potenzieller Investoren verschwunden. Bis zu einem gewissen Grad war dies zweifellos auch gerechtfertigt. Nach einer schwierigen Zeit zu Beginn dieses neuen Jahrhunderts meldet sich IBS nun zurück.

    IBS+IBM=ERP

    Wenn Unternehmen eine Steigerung ihrer Produktivität suchen oder die Qualität ihrer Produkte erhöhen wollen, wenden sie sich an einen ERP-Spezialisten. ERP steht für Enterprise Resource Planning und ist heute in praktisch jedem Unternehmen Standard. IBS ist ein Anbieter derartiger Softwarelösungen für das unternehmensübergreifende Produktions-, Qualitäts- und Compliance Management. Das Unternehmen wurde 1982 gegründet und beschäftigt heute in Europa und den USA rund 160 Mitarbeiter. Zu den Kunden zählen beispielsweise Automobilkonzerne wie Audi, BMW, Porsche und DaimlerChrysler sowie Unternehmen aus der Verpackungs- und Elektronikindustrie (z.B. Siemens, Tyco Electronics). Als Partner für Softwareprojekte steht IBS ein Namensvetter bei: die amerikanische IBM.

    Turnaround auch nachhaltig?

    Nach einem hohen Nettominus im Jahr 2004 gelang IBS im letzten Jahr der Turnaround, der sogar die Dividendenfähigkeit wieder herstellte. So erzielte IBS im Jahr 2005 nach geprüften Angaben einen Umsatz von 17,7 Mio. Euro, der nichtsdestotrotz praktisch auf Vorjahresniveau lag. Nicht nur auf operativer Basis manifestierte sich jedoch der Ergebnisdreh: Nach einem Verlust von 1,6 Mio. Euro im Vorjahr erwirtschafteten die Höhr-Grenzhausener im letzten Geschäftsjahr wieder ein Plus von 2,15 Mio. Euro. Darin ist allerdings auch ein außerordentlicher Ertrag von mehr als 0,4 Mio. Euro durch Auflösung von Rückstellungen verbucht. Das adjustierte EBIT lag demnach bei ca. 1,7 Mio. Euro.

    Rundum verbessert

    Erfreulicherweise brachte der wieder erstarkte operative Cashflow von 1,75 Mio. Euro die Liquidität (unter Einbeziehung der bestehenden und bestätigten Kreditlinien von IBS) wieder auf 3,6 Mio. Euro, nach praktisch plus/minus Null im Vorjahr bzw. 2,7 Mio. Euro im Jahr 2004. Unter dem Strich blieb IBS ein Nettogewinn von 1,4 Mio. Euro (0,21 Euro je Anteil), während im Vorjahr noch ein saftiger Verlust von 4,0 Mio. Euro (-0,59 Euro je Aktie) angefallen war. Auch die Eigenkapitalquote verbesserte sich folgerichtig von 38 % im Jahr 2004 auf fast 50 % Ende 2005. Nach dem 1. Quartal 2006 lag sie sogar bei soliden 54 %.

    Q1 bestätigt Vorstandsplanungen

    Für das laufende Jahr plant Vorstandschef Klaus-Jürgen Schröder mit einem Umsatzwachstum von 10 %. Das EBIT soll bei 2 bis 2,2 Mio. Euro liegen und damit im Prinzip auf 2005er Niveau bzw. 20 bis 30 % höher, da ein Sondererlös die Ausgangsbasis im Vergleichszeitraum verzerrte. Der höchste bislang erzielte Auftragsbestand aus Projekt- und Wartungsaufträgen von mehr als 9 Mio. Euro, fast 50 % mehr als im Vorjahreszeitraum, bildet eine solide Ausgangsbasis für diese Prognose. Mit einem 33%-igen Umsatzplus auf 4,5 Mio. Euro im 1. Quartal sowie einem EBIT von 0,4 Mio. Euro wurde die Vorstandsvorgabe nach den ersten drei Monaten des laufenden Jahres bereits hinreichend unterfüttert. Mit anderen Worten: IBS ist auf dem richtigen Weg und liefert nach den kommunizierten Planungen auch dementsprechende Ergebnisse ab. Im März eröffnete IBS eine Niederlassung in Shanghai und treibt damit die Internationalisierung weiter voran. Nicht zuletzt im asiatischen Raum wittert IBS künftige Wachstumstreiber.

    Auf Basis von 6,787 Mio. Aktien ergibt sich eine Marktkapitalisierung von rund 18 Mio. Euro. Dem steht ein Nettogewinn von 1,4 Mio. Euro im letzten Jahr gegenüber, was ein KGV von 12,8 ergibt. Im laufenden Jahr sollte sich dies auf rund 12 ermäßigen, im kommenden Jahr müsste es den Planungen zufolge fast einstellig werden. Damit wäre IBS auf Grundlage eines Kurses von aktuell 2,67 Euro einigermaßen fair bewertet.

    Fazit

    Operativ ist IBS wieder auf dem richtigen Weg. Gerüchte, dass das Unternehmen auch als Übernahmekandidat taugen würde, wirken angesichts von mehr als 42 % der Anteile bei Vorstandschef Schröder etwas halbgar. Aus fundamentaler Sicht empfiehlt sich ein Einstieg nur bis zu Kursen von 2,25 Euro. Dem würde jedoch die Charttechnik widersprechen, da dann der seit Anfang 2005 unter hoher Volatilität mühsam ausgebildete Aufwärtstrend vehement gebrochen wäre. Investoren müssen sich im Falle von IBS notgedrungen zwischen Fundamental- und Charttechnik entscheiden – nur eines von beiden liefert jeweils ein Kaufsignal.

    Für die Inhalte ist die Redaktion des Performaxx-Anlegerbriefs verantwortlich. Der Performaxx-Anlegerbrief zählt mit einer Musterdepotperformance von über 624 % (seit 1.1.2001) zu Deutschlands erfolgreichsten Börsenbriefen.

    Verfasst von 2Performaxx
    IBS AG Qualitätsspezialsoftware für alle Das Spezialsoftware-Unternehmen IBS (WKN 622 840, Prime Standard) war wie so viele andere Ex-Neuer-Markt-Gesellschaften lange Zeit vom Radar potenzieller Investoren verschwunden. Bis zu einem gewissen Grad war dies zweifellos auch gerechtfertigt. …