Riesiges Investitionspotenzial
Werden diese deutschen Energieversorger zum Sieger der Bundestagswahl?
Energiesicherheit ist seit dem Ukraine-Krieg eines der wichtigsten politischen Themen in Deutschland. Ausbau der Erneuerbaren oder Rückkehr zur Atomenergie? Berenberg stellt die Wahlprogramme auf den Prüfstand.
- Energiesicherheit bleibt zentrales Thema in Deutschland.
- E.ON und RWE profitieren von neuen Koalitionsplänen.
- Erneuerbare Energien sollen weiter ausgebaut werden.
- Report: Nvidia bringt’s nicht mehr!

Die Bundestagswahl in der kommenden Woche könnte erhebliche Auswirkungen auf den deutschen Energiemarkt haben. Besonders Investitionen in Netzausbau, flexible Erzeugungskapazitäten und erneuerbare Energien dürften profitieren – wenngleich das genaue Maß der Unterstützung von der finalen Koalitionszusammensetzung abhängt. Analysten von Berenberg sehen vor allem die Versorger E.ON und RWE als potenzielle Gewinner einer neuen Regierungskoalition.
Beide Aktien empfehlen die Analysten aktuell zum Kauf. Für RWE sehen die Analysten mehr als 40 Prozent Rallye-Potenzial auf ein Kursziel von 42 Euro. Bei E.ON liegt das Kursziel mit 15,90 rund 30 Prozent über dem aktuellen Niveau.
Trotz eines starken Abschneidens in Umfragen erwartet Berenberg nicht, dass die AfD mit ihrer anti-klimapolitischen Haltung den politischen Kurs in Deutschland nachhaltig beeinflussen kann, wie die Analysten in einer Analyse der Wahlprogramme betonen.
Die Pläne der aktuellen Ampel-Regierung zur Einführung von Auktionen für neue Gaskraftwerke wurden Ende 2024 auf Eis gelegt. Die CDU/CSU favorisiert hingegen Kapazitätsmärkte (CM) für alle Erzeugungstechnologien, eine Position, die auch in den Programmen der FDP und der Grünen zu finden ist.
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Die FDP spricht sich explizit für den Bau neuer Gaskraftwerke aus, während die Grünen dies nur unter der Bedingung unterstützen, dass dadurch Kohlekraftwerke schneller abgeschaltet und Wasserstoff als Brückentechnologie etabliert werden kann.
Alle möglichen Koalitionsparteien setzen auf einen weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien. Die FDP plädiert jedoch für eine marktorientierte und technologieoffene Herangehensweise, ohne feste Ausbauziele oder Einspeisevergütungen.
Die CDU/CSU will Investitionen in die Stromnetze attraktiver machen, indem sie Renditen auf europäisches Niveau hebt. SPD und Grüne setzen ebenso auf niedrigere Stromsteuern und Netzentgelte, vermutlich durch Subventionen. Diese Maßnahmen würden das Wachstum erneuerbarer Energien unterstützen und sind daher positiv für Versorger wie E.ON und RWE.
Die Union hält am geplanten Kohleausstieg bis 2038 fest, fordert aber Ersatzkapazitäten. Die Grünen hingegen streben einen schnelleren Ausstieg bis 2030 an, was laut Berenberg nur mit zusätzlicher flexibler Erzeugung umsetzbar wäre. Die SPD hat sich nicht eindeutig positioniert, während die FDP einen vorzeitigen Kohleausstieg ablehnt.
Obwohl die CDU eine Überprüfung der Wiederinbetriebnahme von Atomkraftwerken vorgeschlagen hat, dürfte ein politisches Comeback der Kernenergie unrealistisch bleiben. SPD und Grüne sind strikt dagegen, und laut Berenberg sind die wirtschaftlichen und regulatorischen Hürden für eine Rückkehr zur Atomkraft zu hoch.
Autor: Julian Schick, wallstreetONLINE Redaktion

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