Neue Zölle – DAX reagiert mit neuem Rekordhoch
US-Präsident Donald Trump hat die am Wochenende angekündigten neuen Zölle in Höhe von 25 % auf alle Stahl- und Aluminium-Importe in die USA beschlossen. Sie sollen am 12. März in Kraft treten.
- Trump beschließt 25 % Zölle auf Stahl und Aluminium.
- DAX erreicht Rekordhoch trotz Zollankündigungen.
- Weitere Zölle auf Autos und Chips könnten folgen.
Neue Zölle – DAX reagiert mit neuem Rekordhoch
von Sven Weisenhaus
US-Präsident Donald Trump hat die am Wochenende angekündigten neuen Zölle in Höhe von 25 % auf alle Stahl- und Aluminium-Importe in die USA beschlossen. Sie sollen am 12. März in Kraft treten. Es werde keine Ausnahmen oder Befreiungen geben, sagte Trump. Darüber dürfte das letzte Wort aber noch nicht gesprochen sein. Denn Trump überlegt nach einem Telefonat mit Australiens Regierung bereits eine Ausnahme für das Land. Das kennen wir bereits von den Zöllen gegen Kanada und Mexiko (siehe „Zoll-Hickhack erwischt Bullen und Bären auf dem falschen Fuß“).
Börsen reagieren äußerst gelassen
Die Börsen haben sehr gelassen reagiert, noch gelassener als zuletzt schon. Der DAX konnte gestern sogar bereits das nächste Rekordhoch markieren, was ihm derzeit fast täglich gelingt. Aktuell zieht die psychologisch wichtige Marke von runden 22.000 Punkten die Kurse an. Bis dorthin hat der deutsche Leitindex seit Jahresbeginn nun schon um bis zu 10,74 % zugelegt.
Ein Grund für die Gelassenheit der Anleger ist der typische Gewöhnungseffekt, über den ich vor einer Woche bereits berichtete (siehe oben verlinkte Börse-Intern-Ausgabe). Ein anderer Grund ist, dass diese Zölle wohl überschaubare Folgen für die Weltwirtschaft haben (so sie denn überhaupt in dieser Form bzw. ohne Ausnahmen kommen).
Woher beziehen die USA ihren Stahl?
Dazu sollte man zunächst wissen, dass etwa ein Viertel des in den USA verwendeten Stahls importiert wird. Der Großteil davon kommt aus den Nachbarländern. Nach Angaben des Branchenverbands American Iron and Steel Institute bezogen die USA ihren Stahl im vergangenen Jahr 2024 vor allem aus Kanada, Brasilien und Mexiko, gefolgt von Südkorea und Vietnam. Auch Deutschland rangiert in den Top 10 der Herkunftsländer von US-Stahlimporten, ebenso wie China.
Doch obwohl China der weltweit größte Produzent und Exporteur ist, wird aus der Volksrepublik nur sehr wenig Stahl in die USA geliefert. Denn die in Trumps erster Amtszeit 2018 eingeführten Zölle in Hohe von 25 % schlossen den Großteil des chinesischen Stahls bereits vom US-Markt aus. China exportierte im vergangenen Jahr nur 508.000 Nettotonnen Stahl in die USA, was 1,8 % der gesamten US-Stahlimporte entspricht.