Talfahrt beendet?

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    Russlands Rubel setzt zur Rallye an

    Über zweieinhalb Jahre kannte der Rubel nur eine Richtung – abwärts. Doch das Blatt könnte sich nun gewendet haben.

    Für Sie zusammengefasst
    • Rubel erholt sich nach jahrelanger Schwächephase.
    • Diplomatische Fortschritte stärken Rubelwert deutlich.
    • Inflation bleibt hohe Herausforderung für Russland.
    • Report: Goldpreis nicht zu stoppen
    Talfahrt beendet? - Russlands Rubel setzt zur Rallye an

    Der russische Rubel scheint seine jahrelange Schwächephase überwunden zu haben. Nachdem die Devise von Juni 2022 bis Ende 2024 mehr als die Hälfte ihres Wertes verloren hat, geht es jetzt stabil aufwärts. Kräftigen Auftrieb erhielt der Rubel am Mittwoch, nachdem Russland einen US-Häftling freiließ und am Markt die Hoffnung auf ein Ende des Ukrainekrieges aufkam.

    Seit der Rubel am 31. Dezember 2024 bei 113,75 je US-Dollar den niedrigsten Stand seit März 2022 erreichte, hält der Siegeszug der Währung an. In diesem Jahr steht bereits ein Plus von mehr als 17 Prozent zum US-Dollar zu Buche und von 14,5 Prozent zum Euro.

    Am Mittwoch erreichte die russische Währung gegenüber dem US-Dollar den stärksten Stand seit fünf Monaten. Experten sehen darin ein Zeichen, dass die jüngsten geopolitischen Entwicklungen und die zunehmende Stabilität der russischen Wirtschaft dem Rubel auch weiter Auftrieb geben könnten.

    Durch den Austausch des in Russland festgehaltenen amerikanischen Lehrers Marc Fogel gegen einen russischen Häftling in den USA, verbesserten sich die diplomatischen Beziehungen zwischen den beiden Ländern. Dies steigerte die Hoffnung auf ein Ende des Konflikts in der Ukraine und verlieh dem Rubel Aufschwung. Der Rubelwert stieg am Mittwoch um fast 3 Prozent und erreichte zeitweise einen Wechselkurs von 93,78 Rubel pro US-Dollar.

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    Analysten führen den Aufschwung auch auf gestiegene Energiepreise zurück, die die Exporteinnahmen Russlands ankurbelten. Zudem stärkte die russische Zentralbank die Währung durch erhöhte Verkäufe des chinesischen Renminbi, Russlands meistgehandelter Fremdwährung.

    Ausgelöst wurde die Rubelschwäche durch die mit der Zeit immer schärferen Sanktionen der westlichen Welt, wodurch Russland vom weltweiten Finanzsystem abgeschnitten wurde. Als Reaktion auf die Sanktionen hat Russland im Juni den Handel mit US-Dollar und Euro an der Moskauer Börse eingestellt.

    Zwar hat der schwächere Rubel Russland dabei geholfen, das Haushaltsdefizit zu verringern, gleichzeitig aber auch die Inflation in dem Land angetrieben, da er die Kosten für Importe erhöht hat. Bevölkerung und Unternehmen in Russland leiden unter den hohen Preisen für Dienstleistungen und Produkte.

    Aktuell liegt die Teuerungsrate in dem Land bei fast zehn Prozent, obwohl die Zentralbank die Leitzinsen bis auf 21 Prozent erhöht hat. Die nächste Zinsentscheidung steht am 14. Februar an. Die Inflation stellt aktuell die größte wirtschaftliche Herausforderung des Landes dar – und es sieht nicht danach aus, als ob das Problem so schnell verschwinden würde.

    Fazit

    Die momentane Erholung des Rubels zeigt sich auch im Kontext der Goldkäufe durch russische Bürger als Reaktion auf die Inflation und Sanktionen. Diese haben zugenommen und tragen zur Stützung der Währung bei, da die Zentralbank die inländische Nachfrage nach Gold befriedigen kann, ohne auf den internationalen Märkten aktiv zu werden.

    Insgesamt deutet die aktuelle Entwicklung darauf hin, dass die Talsohle für den Rubel durchschritten sein könnte. Die Erwartungen an eine Normalisierung der geopolitischen Lage und die jüngsten Schritte der russischen Zentralbank könnten die russische Währung weiter stärken. Dennoch warnen Experten vor voreiligem Optimismus, da die internationale Lage weiterhin volatil bleibt und die wirtschaftlichen Fundamentaldaten Russlands fragil sind.

    Autor: Ingo Kolf, wallstreetONLINE Redaktion


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    Verfasst vonIngo Kolf

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