Alkohol und Cannabis

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    ​Constellation Brands: Greift Warren Buffett ins fallende Messer?

    Lange Zeit dachten Anleger, Warren Buffett kennt nur noch zwei Aktien: Occidental & SiriusXM. Jetzt scheint er einen neuen Liebling entdeckt zu haben: Constellation Brands. So viel Risiko ist Buffett selten eingegangen!

    Für Sie zusammengefasst
    • Buffett investiert in Constellation Brands, Risiko hoch.
    • Anteile an Citigroup und Bank of America stark reduziert.
    • Umsatzprognose gesenkt, Aktie fiel über 25 Prozent.
    • Report: Nvidia bringt’s nicht mehr!
    Alkohol und Cannabis  - ​Constellation Brands: Greift Warren Buffett ins fallende Messer?

    Warren Buffetts Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway hat Ende der vergangenen Woche bekannt gegeben, dass sie in den Getränkeriesen Constellation Brands investiert hat. Zum Jahresende 2024 besaß Berkshire 5,62 Millionen Aktien des Unternehmens im Wert von 1,24 Milliarden Dollar.

    Gleichzeitig hat Berkshire seine Anteile an der Citigroup stark reduziert – um 74 Prozent auf 14,6 Millionen Aktien. Auch die Beteiligung an der Bank of America wurde um 15 Prozent auf 680,2 Millionen Aktien gesenkt.

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    Interessant ist auch, dass Berkshire seinen Verkauf von Apple-Aktien offenbar gestoppt hat. Am Jahresende hielt das Unternehmen noch 300 Millionen Apple-Aktien, genauso viele wie Ende September. Zum Vergleich: Ende 2023 besaß Berkshire noch 790 Millionen Apple-Aktien.

    Wer ist Buffetts neuer Liebling genau?

    Constellation Brands ist ein führender Hersteller und Vermarkter alkoholischer Getränke mit Sitz in den USA. Das Unternehmen wurde 1945 gegründet und hat sich zu einem der größten Akteure in der Branche entwickelt. Es ist vor allem für seine starken Marken im Bereich Bier, Wein und Spirituosen bekannt, darunter das beliebte mexikanische Bier Corona, das es exklusiv in den USA vertreibt.

    Mit einer klaren Strategie setzt Constellation Brands auf Premium-Produkte und eine starke Marktpräsenz. Neben Corona gehören auch Modelo Especial und Pacifico zum Bierportfolio. Im Weingeschäft ist das Unternehmen mit Marken wie Robert Mondavi und Kim Crawford vertreten, während es im Spirituosenbereich auf High-End-Produkte wie High West Whiskey und Casa Noble Tequila setzt.

    Das Unternehmen hat in den letzten Jahren stark auf Wachstum durch Übernahmen und strategische Investitionen gesetzt. Dazu gehört auch das Engagement im Cannabis-Sektor durch eine Beteiligung am kanadischen Unternehmen Canopy Growth. Diese Diversifizierungsstrategie zeigt, dass Constellation Brands nicht nur auf traditionelle Märkte setzt, sondern auch Zukunftstrends frühzeitig erkennt.

     

     

    Wie läuft es bei Warren Buffetts neuen Schatz?

    Das es in der Branche nicht läuft, können Anleger leicht an den Charts ablesen. Auch beim britischen Konkurrenten Diageo, an dem Buffett ebenfalls beteiligt ist, läuft es schon seit über einem Jahr nicht rund und der Kurs fällt und fällt. Eigentlich hätte Warren Buffett das eine Warnung sein sollen.

    Ähnlich verhält es sich bei Constellation Brands. In den vergangenen vier Jahren hat die Aktie auf Jahressicht kein Plus geliefert. 2023 legte die Aktie ein kleines Minus von 0,39 Prozent auf das Parkett. 2024 lief es noch ein wenig schlechter. Hier ging die Aktie mit einem Minus von 2,39 Prozent aus dem Jahr.

    Katastrophal sieht es im laufenden Jahr aus. Nachdem Constellation Brands mit den Zahlen für das dritte Quartal 2024 noch eine Prognosesenkung servierte, ging die Aktie auf Tauchstation. Seit Jahresanfang beträgt das Minus mittlerweile über 25 Prozent. Diesen Kursrutsch hat das Depot von Berkshire Hathaway voll mitgenommen, da Warren Buffett die Position ja vor dem Jahreswechsel aufgebaut hat.

    Der Eigentümer von Corona und Modelo, Constellation Brands musste seine jährliche Umsatzprognose mit den Zahlen für das dritte Quartal (endet im November) senken, da die anhaltend hohe Inflation die Verbraucherausgaben für Bier, Wein und Spirituosen dämpfte.

    Das Unternehmen rechnet nun mit einem jährlichen Nettoumsatzwachstum von 2 bis 5 Prozent, nachdem es zuvor einen Anstieg von 4 bis 6 Prozent prognostiziert hatte. 

    "Angesichts der kurzfristigen Unsicherheit darüber, wann die Verbraucher wieder zu normaleren Ausgaben zurückkehren werden, haben wir unsere Wachstumsprognose vorsichtig gesenkt", erklärte CEO Bill Newlands Anfang Januar.

    Der bereinigte Gewinn wird nun auf 13,40 bis 13,80 US-Dollar geschätzt, was den unteren Wert der vorherigen Spanne von 13,60 US-Dollar reduziert. Von FactSet befragte Analysten rechnen mit 13,73 US-Dollar. Ein Wert, den Constellation Brands wahrscheinlich verfehlen wird.

    Es hapert in beiden Bereichen

    Das Biersegment (trägt rund 85 des Konzernumsatzes) zeigte zwar weiterhin ein Wachstum, blieb aber deutlich hinter dem Wachstum des Vorjahres zurück. In den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres verzeichnete es ein Wachstum bei Volumen (1,6 %), Umsatz (3 %) und Gewinn (2 %).  Der wichtigste Umsatzträger von Constellation, verzeichnete im dritten Quartal nur einen Anstieg des Abverkaufswachstums, d. h. der Rate, mit der Produkte verkauft werden, um 3,2 %, verglichen mit einem Wachstum von 8,2 % im Vorjahr.

    Anders sieht es im Bereich Wein und Spirituosen aus, der deutliche Rückgänge hinnehmen musste. Hier sanken Volumen (16,4 %), Umsatz (13 %) und Gewinn (25 %). Das Management erwartet für 2025 keine Erholung – im Gegenteil, der Rückgang dürfte sich weiter fortsetzen.

    Beim Bierumsatz könnte es noch ungemütlicher werden

    Constellation Brands könnte voll in einen möglichen Handelskrieg zwischen den USA und Mexiko geraten. Der US-Konzern produziert den Großteil seiner beliebten Biermarke Corona nicht in den USA, sondern in Mexiko.

    Constellation Brands produziert derzeit rund 48 Millionen Hektoliter Bier pro Jahr in Mexiko. Laut dem jüngsten Geschäftsbericht sollte diese Kapazität bis Februar 2024 auf etwa 65 Millionen Hektoliter steigen.

    Laut J.P. Morgan stammen rund 85 Prozent des gesamten Umsatzes des Unternehmens aus dem Verkauf mexikanischen Biers. Falls keine Maßnahmen zur Preisanpassung oder Kostensenkung ergriffen werden, könnte dies den Gewinn je Aktie um etwa 20 bis 25 Prozent verringern. Keine guten Aussichten für die Zukunft.

    Zudem reagiert die Aktie sofort negativ, wenn Donald Trump Mexiko mit Strafzöllen droht. Allerdings ist das auch nicht neu für Constellation Brands. Ein ähnliches Szenario, wie es aktuell gefürchtet wird, gab es auch während der ersten Amtszeit von Donald Trump. Da konnte sich die Aktie positiv entwickeln. Vom Amtsantritt am 20. Januar 2017 bis zum Abtritt von Donald Trump am 20. Januar 2021 hat die Aktie 50 Prozent an Wert gewonnen.

    Chart während der ersten Amtszeit von Donnald Trump

     

    Hat Warren Buffett zu früh zugegriffen?

    Der Chart von Constellation Brands zeigt auch, dass Anleger unter der Trump-Regierung starke Nerven brauchten, um die rund 50 Prozent Performance einzufahren. Besonders wenn der große blonde US-Präsident Richtung Mexiko gepoltert hat, reagierte der Aktien-Kurs sofort. So reicht die Kursspanne unter Donald Trump von 104 bis 240 US-Dollar, was nochmal unterstreicht, dass die Aktie nicht für Anleger mit einem dünnen Nervenkostüm geeignet ist.

    Zudem hat die Aktie erst im letzten Viertel der Amtszeit von Donald Trump wieder Fahrt aufgenommen. Wiederholt sich die Geschichte, dann muss Warren Buffett eine ganz schön lange Zeit warten, bis seine Investition Früchte trägt. Aktuell spricht auch das Chartbild nicht für einen Einstieg.

     

    Die Quartalszahlen und die Drohungen von Donald Trump haben tiefe Spuren im Kurs hinterlassen. Zwar war die Aktie Freitag nachbörslich gefragt und dürfte wohl in den Montagshandel mit einem Plus von rund 7 Prozent starten, wie der Internetseite von CNBC zu entnehmen ist, aber die Frage ist, wie lange der Buffett-Effekt die Aktie beflügeln kann. Sobald Trump wieder mit Strafzöllen gegen Mexiko droht, dürfte er wieder verflogen sein.

    Die Jahreszahlen sollten auch keine große Veränderung in der Anlegernachfrage auslösen. Constellation Brands dürfte zwar die gesenkte Jahresprognose erfüllen, aber das sollte die Aktie nicht großartig anschieben. Da sich Trump gleichzeitig mit Mexiko und Kanada anlegt, steht auch die Beteiligung am kanadischen Unternehmen Canopy Growth - Constellation hält rund 39 Prozent - nicht unter dem besten Stern. Daher ist auch von dieser Seite kein positiver Beitrag zur Kursentwicklung von Constellation Brands zu erwarten. Zudem war das kanadische Cannabisunternehmen in der Vergangenheit eher ein Klotz am Bein.

    Mein Tipp: Warren Buffett wettet meiner Meinung nach zu früh auf eine Erholung im Bier und Spirituosenmarkt. Die dürfte erst im kommenden Jahr einsetzen. Zudem hat er sich mit Constellation Brands noch für einen Konzern entschieden, der in die Mühlräder eines Zollstreites zwischen den USA und Mexiko kommen könnte, was dem Kurs sicherlich weiter schaden dürfte. Daher sollten Anleger die Finger von Constellation Brands lassen und eher auf den großen Meister der Börse setzen.

    Die Aktie von Berkshire Hathaway ist wieder im One-Billione-Dollar Club angekommen und wenn der Kurs erneut über die Marke von 480 US-Dollar springt, dann nimmt das Papier sein Allzeithoch in Angriff.

    Markus Weingran, Chefredakteur wallstreetONLINE Börsenlounge

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    Verfasst vonMarkus Weingran

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