Krypto und Politik: kein gutes Bündnis
Die Kryptowährungsbranche hat sich in den letzten Jahren als ernstzunehmender Teil des globalen Finanzsystems etabliert.
- Krypto etabliert sich, doch Skandale schaden Vertrauen.
- Politiker missbrauchen Memecoins für persönliche Gewinne.
- Regulierung nötig, um Krypto-Industrie zu schützen.

Bitcoin und andere digitale Assets haben sich von einer Nischenbewegung zu einer Anlageklasse entwickelt, die sowohl institutionelle Investoren als auch große Unternehmen anzieht. Doch trotz dieses Fortschritts wird die Glaubwürdigkeit der Branche immer wieder durch Skandale und dubiose Machenschaften beschädigt. Besonders bedenklich ist dabei das Verhalten einiger Politiker, die Kryptowährungen für persönliche oder politische Zwecke missbrauchen – zuletzt in Form von unseriösen Memecoins.
Der Fall Javier Milei: Ein Paradebeispiel für politische Krypto-Spekulation
Ein aktuelles Beispiel für diesen bedenklichen Trend liefert der argentinische Präsident Javier Milei. Über sein X-Profil (ehemals Twitter) bewarb er den Memecoin $LIBRA als eine private Initiative zur Förderung der argentinischen Wirtschaft. Mileis Unterstützung ließ den Token-Kurs innerhalb kürzester Zeit explodieren. Die Marktkapitalisierung erreichte über vier Milliarden US-Dollar, und viele Anleger sprangen auf den Hype auf.
Doch nur wenig später zog Milei seine Unterstützung zurück, löschte den ursprünglichen Beitrag und distanzierte sich von dem Projekt mit der Begründung, er habe sich nicht ausreichend über die Details informiert. Daraufhin stürzte der Kurs des Tokens um über 90 Prozent ab, und zahlreiche Anleger verloren ihr investiertes Kapital. Kritiker sehen in diesem Vorfall ein klassisches Beispiel für einen "Rug Pull" – eine betrügerische Praxis, bei der ein Coin künstlich gehypt wird, um Investoren anzulocken, nur um dann abrupt die Unterstützung zu entziehen und den Markt zusammenbrechen zu lassen.
Die rechtlichen Konsequenzen ließen nicht lange auf sich warten. Mehrere Anwälte haben Klage gegen Milei eingereicht und werfen ihm vor, durch seine Handlungen eine unbestimmte Anzahl von Betrugsfällen begünstigt zu haben. Der Fall wird nun von den argentinischen Justizbehörden geprüft. (Quelle: Associated Press)
Donald Trump und der TRUMP Memecoin: Ein weiteres fragwürdiges Beispiel
Aber nicht nur in Argentinien nutzen Politiker Kryptowährungen für fragwürdige Zwecke. Auch in den USA gibt es ein prominentes Beispiel: Donald Trump und der TRUMP Memecoin. Kurz vor seiner erneuten Präsidentschaftskandidatur wurde ein Token mit seinem Namen ins Leben gerufen. Innerhalb kürzester Zeit erreichte er eine Marktkapitalisierung von 15 Milliarden US-Dollar.