Rheinmetall, Hensoldt, Saab
Anleger wetten auf höhere Verteidigungsausgaben: Mega-Rallye bei Rüstungsaktien!
Die NATO fordert höhere Militärausgaben, was europäische Rüstungsaktien auf neue Rekordhochs katapultierte. Was in dem Sektor noch zu holen ist.
- NATO fordert höhere Militärausgaben, Rüstungsaktien steigen.
- EU-Gipfel plant neue Sicherheitsstrategie gegen Trump.
- US-Firmen profitieren von steigenden Verteidigungsausgaben.
- Report: Nvidia bringt’s nicht mehr!

Europäische Verteidigungsaktien sind mit neuen Rekorden in die Woche gestartet. Grund dafür sind Erwartungen steigender Militärausgaben, da die USA ihre militärische Unterstützung für Europa reduzieren. Der Stoxx 600 Aerospace and Defense Index erreichte ein Rekordhoch. Während Rüstungskonzerne wie Saab, Hensoldt, Renk und Rheinmetall zweistellig dazugewannen, verzeichneten auch BAE Systems und Thales starke Gewinne.
NATO-Generalsekretär Mark Rutte erklärte, die Mitgliedsländer müssten „deutlich mehr als 3 Prozent“ des BIP für Verteidigung ausgeben. US-Präsident Donald Trump forderte sogar eine Erhöhung auf 5 Prozent. Diese Entwicklungen befeuerten die Nachfrage nach Rüstungsaktien.
Ein eilig einberufener EU-Gipfel in Paris deutete auf eine neue Sicherheitsstrategie hin, da viele europäische Hauptstädte befürchten, Trump könnte ein Abkommen mit Putin schließen, das europäische Interessen nicht berücksichtigt.
"In Bezug auf die europäische Geopolitik waren die letzten Tage also enorm und es könnten große Auswirkungen auf die Zukunft folgen. Vielleicht werden wir später auf sie als großen Katalysator für höhere europäische Verteidigungsausgaben zurückblicken", kommentierte Jim Reid, Stratege bei der Deutschen Bank.
Bei der Münchner Sicherheitskonferenz bekräftigte Ursula von der Leyen, dass Verteidigungsausgaben von den EU-Haushaltsregeln ausgenommen werden könnten. Citi-Analysten erwarten ein "Aufwärtspotenzial des Sektors von 30 Prozent" bei einer Erhöhung der NATO-Ziele auf 3 Prozent.
Hensoldt wurde als Profiteur hervorgehoben. Die deutsche Regierung hält 25 Prozent der Anteile, und Mwb-Analyst Jens-Peter Rieck schätzt, dass "Hensoldt sich etwa 0,7 Prozent der europäischen NATO-Verteidigungsausgaben gesichert" hat.
Auch Saab, QinetiQ und Babcock wurden als Gewinner genannt. "Ein Land wie Schweden (in dem Saab [etwa] 40 Prozent seiner Umsätze erzielt) erhöht seine Verteidigungsausgaben viel stärker [...] als ein Land wie das Vereinigte Königreich", so Citi.
*ab 500 Euro Ordervolumen über gettex, zzgl. marktüblicher Spreads und Zuwendungen
US-Unternehmen könnten ebenfalls profitieren. JPMorgan schätzte, dass jede Erhöhung der europäischen Verteidigungsausgaben um 50 Basispunkte einen Marktzuwachs von 15 Milliarden US-Dollar für US-Firmen bedeutet. Lockheed Martin, Raytheon, Northrop, General Dynamics und Boeing wurden als Hauptprofiteure genannt.
"Die steigenden Verteidigungsausgaben in Europa sollten eine Chance für US-amerikanische Auftragnehmer darstellen. Außerdem könnten die USA Europa dazu drängen, mehr US-amerikanische Waren zu kaufen, und Waffen könnten hier eine Rolle spielen", so JPMorgan.
Autorin: Gina Moesing, wallstreetONLINE Zentralredaktion

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