ROUNDUP/Continental strafft Autozulieferung

    133 Aufrufe 133 0 Kommentare 0 Kommentare

    3.000 weitere Stellen fallen weg

    Für Sie zusammengefasst
    • Continental streicht 3.000 Stellen bis 2026 weltweit.
    • 1.450 Jobs in Deutschland, vor allem in Hessen und Bayern.
    • Kritik am Stellenabbau: Keine tragfähige Zukunftsstrategie.
    ROUNDUP/Continental strafft Autozulieferung - 3.000 weitere Stellen fallen weg

    FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Zulieferer Continental will angesichts der Krise in der Autoindustrie weitere Stellen streichen. In der vor einer Abspaltung an die Börse stehenden schwächelnden Autozuliefersparte sollen bis Ende 2026 weltweit noch einmal 3.000 Jobs in Forschung und Entwicklung wegfallen, davon 1.450 in Deutschland, teilte das Unternehmen mit. Betroffen sind vor allem Hessen und Bayern, der Standort Nürnberg soll ganz schließen. Die im Dax notierte Conti-Aktie stieg auf ein Tageshoch und gewann zuletzt 0,8 Prozent.

    Continental hatte bereits vor einem Jahr angekündigt, in der Automotive-Sparte 7.150 Stellen zu streichen, davon 5.400 in der Verwaltung und 1.750 in der Entwicklung. Das sei inzwischen zu 80 bis 90 Prozent umgesetzt, hieß es. Mit den nun verkündeten weiteren 3.000 Stellen erhöht sich die Zahl auf mehr als 10.000. Continental begründete den erneuten Abbau mit der sich zuspitzenden Situation der Autobranche.

    Anzeige 
    Handeln Sie Ihre Einschätzung zu DAX Performance!
    Short
    26.897,51€
    Basispreis
    38,18
    Ask
    × 6,05
    Hebel
    Zum Produkt
    Long
    19.240,84€
    Basispreis
    38,49
    Ask
    × 6,00
    Hebel
    Zum Produkt
    Präsentiert von

    Den Basisprospekt sowie die Endgültigen Bedingungen und die Basisinformationsblätter erhalten Sie bei Klick auf das Disclaimer Dokument. Beachten Sie auch die weiteren Hinweise zu dieser Werbung.

    Frankfurt erneut betroffen

    220 Entwickler-Jobs sollen noch einmal an dem mit 4.000 Mitarbeitern größten Automotive-Standort in Frankfurt wegfallen. Dort hatte Conti bereits im vergangenen Jahr Hunderte Stellen gestrichen. Ebenso viele sind es im hessischen Babenhausen mit derzeit noch rund 1.800 Mitarbeitern. Die Schließung des Ingenieurs-Standorts Nürnberg betrifft dort nach Unternehmensangaben 140 Mitarbeiter.

    Weitere Stellen sollen unter anderem in Ingolstadt (20 von 1.550) und Regensburg (40 von 3.800) wegfallen. In Wetzlar und Schwalbach, wo Conti bereits 2024 die Schließung angekündigt hatte, sollen weniger Mitarbeiter als zunächst geplant an andere Standorte wechseln. 200 Stellen fallen dadurch in Wetzlar zusätzlich weg, 10 in Schwalbach.

    Einen Stellenabbau gibt es auch bei der Softwaretochter Elektrobit mit Sitz in Erlangen und Standorten unter anderem in Berlin, Stuttgart und Braunschweig. Dort sollen 480 Stellen wegfallen, davon 330 in Deutschland. Nähere Angaben zu konkreten Standorten machte eine Elektrobit-Sprecherin auf Nachfrage nicht.

    Jede zehnte Entwicklerstelle fällt weg

    Weltweit sollen rund zehn Prozent der bisher 31.000 Entwicklerstellen wegfallen. Den Abbau will Conti möglichst sozialverträglich gestalten: Ein Großteil der Stellenanpassungen solle über natürliche Fluktuation, beispielsweise durch Renteneintritte, erfolgen. Über Details soll nun mit den Arbeitnehmervertretern verhandelt werden.

    Aufgrund der herausfordernden Marktsituation habe sich gezeigt, dass die bisherigen Maßnahmen nicht ausreichten, um die eigenen Ziele zu erreichen, sagte ein Conti-Sprecher. Daher müssten nun weitere Stellen wegfallen. Das Ziel des Konzerns ist, die Ausgaben für Forschung und Entwicklung bis 2027 auf weniger als 10 Prozent des Umsatzes zu senken.

    "Zukunftsweisende Technologieangebote sind für unser Unternehmen von entscheidender Bedeutung", sagte Automotive-Chef Philipp von Hirschheydt laut Mitteilung. "Wir investieren daher in den kommenden Jahren substanziell in Forschung und Entwicklung. Zugleich verbessern wir unsere Wettbewerbsstärke im Sinne unseres nachhaltigen Markterfolgs kontinuierlich."

    Betriebsratschef: "Keine tragfähige Zukunftsstrategie"

    Scharfe Kritik kam von der Arbeitnehmerseite. "Wir sind zutiefst besorgt, dass sich die tiefen Einschnitte bei der Automotive Forschung und Entwicklung zu einem umfassenden Kahlschlag ausweiten", sagte Gesamtbetriebsratschef Michael Iglhaut laut einer Mitteilung. "Stellenabbau und Kostensenkungen um jeden Preis" seien keine tragfähige Zukunftsstrategie. Das "gewollte Ausbluten der deutschen Standorte" schwäche die Sparte, die Continental noch in diesem Jahr in die Eigenständigkeit entlassen will.

    Continental hatte im Dezember angekündigt, die seit Jahren schwächelnde Autozuliefersparte abzuspalten und als eigenes Unternehmen an die Börse zu bringen. Die Hauptversammlung muss dem noch zustimmen, der Börsengang der Sparte unter neuem Namen soll dann bis Ende des Jahres erfolgen. Die Sparte gilt seit Langem als Sorgenkind des Konzerns und schrieb in den vergangenen Jahren immer wieder rote Zahlen./fjo/DP/men

    Continental

    +1,82 %
    -1,24 %
    +0,32 %
    +2,37 %
    +0,89 %
    +7,24 %
    +21,27 %
    -66,25 %
    +79,19 %
    ISIN:DE0005439004WKN:543900

     

    Zusätzliche Unternehmensinformationen zur Continental Aktie

    Die Continental Aktie wird zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Nachricht mit einem Plus von +0,51 % und einem Kurs von 70,30 auf Tradegate (18. Februar 2025, 14:10 Uhr) gehandelt.

    Auf 7 Tage gesehen hat sich der Kurs der Continental Aktie um -1,24 % verändert. Der Gewinn auf 30 Tage beträgt +0,32 %.

    Die Marktkapitalisierung von Continental bezifferte sich zuletzt auf 13,90 Mrd..






    dpa-AFX
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    Die Nachrichtenagentur dpa-AFX zählt zu den führenden Anbietern von Finanz- und Wirtschaftsnachrichten in deutscher und englischer Sprache. Gestützt auf ein internationales Agentur-Netzwerk berichtet dpa-AFX unabhängig, zuverlässig und schnell von allen wichtigen Finanzstandorten der Welt.

    Die Nutzung der Inhalte in Form eines RSS-Feeds ist ausschließlich für private und nicht kommerzielle Internetangebote zulässig. Eine dauerhafte Archivierung der dpa-AFX-Nachrichten auf diesen Seiten ist nicht zulässig. Alle Rechte bleiben vorbehalten. (dpa-AFX)
    Mehr anzeigen

    Verfasst von dpa-AFX
    ROUNDUP/Continental strafft Autozulieferung 3.000 weitere Stellen fallen weg Der Zulieferer Continental will angesichts der Krise in der Autoindustrie weitere Stellen streichen. In der vor einer Abspaltung an die Börse stehenden schwächelnden Autozuliefersparte sollen bis Ende 2026 weltweit noch einmal 3.000 Jobs in …