Aktie crasht über 50 Prozent
Aus die Maus: Nikola meldet Chapter-11-Insolvenz an – alles an Cash verbrannt!
Nikola einst als Hoffnungsträger im Bereich emissionsfreier Lkw gefeiert, hat Insolvenz nach Chapter 11 beantragt. Die Aktie fällt ins Bodenlose.
- Nikola beantragt Insolvenz nach Chapter 11, Aktie fällt.
- CEO Steve Girsky nennt Marktbedingungen als Ursache.
- Skandale um Gründer Milton leiteten dramatischen Niedergang.
- Report: Nvidia bringt’s nicht mehr!

Der Hersteller von Elektro- und Wasserstoff-Lkw kämpfte seit Jahren mit einem rapiden Cash-Burn und konnte keine neuen Investoren oder Käufer finden, um den Betrieb aufrechtzuerhalten.
Am Mittwoch gab Nikola bekannt, dass es plant, seine Vermögenswerte in einem Auktions- und Verkaufsprozess zu veräußern, sofern das Gericht zustimmt. Das Unternehmen gab an, über etwa 47 Millionen US-Dollar in bar zu verfügen, um seine Insolvenzaktivitäten zu finanzieren und den Verkaufsprozess umzusetzen.
"Wie andere Unternehmen in der Elektrofahrzeugindustrie sind auch wir mit verschiedenen Markt- und makroökonomischen Faktoren konfrontiert, die unsere Betriebsfähigkeit beeinträchtigt haben", erklärte Nikola-CEO Steve Girsky in einer Pressemitteilung.
Und weiter: "Leider haben unsere größten Anstrengungen nicht ausgereicht, um diese erheblichen Herausforderungen zu bewältigen, und der Vorstand hat entschieden, dass das Chapter 11 unter den gegebenen Umständen der bestmögliche Weg für das Unternehmen und seine Stakeholder ist."
Die vorgeschlagenen Bieterverfahren würden es interessierten Parteien ermöglichen, verbindliche Angebote für den Erwerb der Vermögenswerte von Nikola abzugeben, die frei von Nikolas Schulden und bestimmten Verbindlichkeiten erworben werden.
Die Anmeldung markiert das Ende eines dramatischen Absturzes des Unternehmens.Auf seinem Höhepunkt im Jahr 2020 wurde Nikola mit 30 Milliarden US-Dollar höher bewertet als Ford Motor, schloss einen milliardenschweren Deal mit General Motors ab und galt als Paradebeispiel für Auto-Start-ups.
Doch Skandale und Lügen um Gründer und Ex-CEO Trevor Milton leiteten den Niedergang ein. Milton wurde 2022 wegen Betrugs mit Überweisungen und Wertpapieren verurteilt, nachdem er Investoren über die Technologie und die Geschäftstätigkeit von Nikola getäuscht hatte. Anfang des Jahres hatte sich Milton nach längerer Abwesenheit in den sozialen Medien zurückgemeldet und angekündigt, er sei "endlich bereit", zu enthüllen, "was wirklich hinter den Kulissen passiert ist".
Trotz der Einführung seiner vollelektrischen und Brennstoffzellen-betriebenen Sattelschlepper im Jahr 2022 konnte Nikola nur etwa 600 Fahrzeuge produzieren, von denen viele aufgrund von Mängeln zurückgerufen wurden. Die Rückrufe kosteten das Unternehmen Dutzende Millionen US-Dollar.
Steve Girsky, ehemaliger GM-Manager und Bankanalyst, übernahm 2023 den Posten als CEO und versuchte, Nikola zu stabilisieren. "Nikola spricht aktiv mit vielen potenziellen verschiedenen Partnern, die unsere Arbeit und das, was wir aufgebaut haben, schätzen", sagte er im Oktober. Doch trotz seiner Bemühungen konnte Girsky den rapiden Kapitalverlust nicht stoppen. Zum Ende des dritten Quartals 2024 verfügte Nikola noch über 198 Millionen US-Dollar an Barmitteln – genug, um den Betrieb nur bis ins erste Quartal 2025 aufrechtzuerhalten.
Die Aktie von Nikola verlor massiv an Wert. Nach einem Reverse-Aktinsplit lag der Kurs im Juni 2020 bei fast 80 US-Dollar, fiel aber im Dezember 2024 auf unter 2 US-Dollar pro Aktie. Am Mittwoch crasht der Kurs um bis zu 55 Prozent.
Autorin: Gina Moesing, wallstreetONLINE Redaktion

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