Stratosphärischer Aktienkurs
Rheinmetall schreibt Europas Geschichte neu: "Milliardenpotenzial", so Analysten
Europas Aufrüstung und geopolitische Spannungen treiben die Kurse von Rüstungsunternehmen immer weiter nach oben. Während Rheinmetalls Aktienkurs unaufhörlich steigt, sehen Analysten ein Milliardenpotenzial.
- Rheinmetall profitiert stark von europäischer Aufrüstung.
- Aktienkurs stieg um 28-fach in 10 Jahren, 50% 2023.
- Analysten sehen Umsatzpotenzial von 10 Mrd. Euro jährlich.
- Report: Nvidia bringt’s nicht mehr!

Angetrieben von der europäischen Aufrüstung und dem schwindenden US-Schutzschirm hat Rheinmetall die Spitze der europäischen Rüstungsindustrie erklommen. In den letzten zehn Jahren stieg der Aktienkurs um das 28-fache, allein seit Jahresbeginn sind die Titel über 50 Prozent gestiegen. Doch wie lange kann dieser kometenhafte Aufstieg anhalten?
Die Finanzmärkte sind gespalten. Einerseits ruft Donald Trump nach einer Konferenz zwischen den USA, China und Russland dazu auf, eine Halbierung der Militärausgaben dieser Supermächte zu diskutieren. Andererseits fordert er Europa auf, seine Verteidigungsausgaben massiv zu erhöhen. Europas militärische Autonomie steht damit im Fokus – ein Trend, der Rheinmetall als führenden Profiteur positioniert.
Der Auftragsbestand wächst rasant. Laut DZ Bank könnten "20 bis 30 Prozent der Budgeterhöhung an Rheinmetall gehen", was einem zusätzlichen Umsatzpotenzial von 10 Milliarden Euro jährlich entspricht. Das Unternehmen peilt für 2027 einen Umsatz von etwa 20 Milliarden Euro an.
"Trump hat klar gesagt, dass Europa seine Verantwortung übernehmen muss und die USA nicht mehr alleine für die europäische Sicherheit sorgen werden", betonte CEO Armin Papperger auf der Münchner Sicherheitskonferenz die Rolle der geopolitischen Spannungen. Papperger warnte zudem vor einem kritischen Munitionsmangel in Europa: "Was Munition angeht, haben wir fast alles an die Ukraine gegeben." Rheinmetall reagiert mit massiven Investitionen, etwa in den Ausbau der Pulverfabrik in Aschau, Bayern.
*ab 500 Euro Ordervolumen über gettex, zzgl. marktüblicher Spreads und Zuwendungen
Analysten sehen enormes Potenzial. Alexander Neuberger vom Bankhaus Metzler hob das Kursziel auf 1.085 Euro an – das höchste am Markt. Stifel und die DZ Bank vergeben ebenfalls Kursziele über 1.000 Euro.
Trotz des Aufschwungs gibt es Hürden. Die Konsolidierung der europäischen Rüstungsindustrie stockt. Papperger lehnte eine Fusion mit KNDS (Krauss-Maffei Wegmann und Nexter) ab. Der geplante Verkauf der Marinesparte TKMS von Thyssenkrupp wurde ebenfalls ausgesetzt.
Apropos Thyssenkrupp. Bank-of-America-Analyst Jason Fairclough hebt hervor, dass Thyssenkrupp Marine Systems (TKMS) als versteckte Rüstungssparte beim geplanten Börsengang etwa 1,45 Milliarden Euro wert sein könnte – fast die Hälfte des Konzernwerts. Besonders betont er den umfangreichen Auftragsbestand des U-Boot- und Fregattenspezialisten.
Autorin: Gina Moesing, wallstreetONLINE Zentralredaktion

Diskutieren Sie über die enthaltenen Werte