Starke Geschäftsentwicklung
Nicht Boeing: Dieser Airbus-Rivale geht nach Zahlen durch die Decke!
Die Anteile des brasilianischen Flugzeugbauers Embraer klettern auf den höchsten Stand seit 17 Jahren. Grund hierfür sind rundum zufriedenstellende Zahlen!
- Embraer-Aktien steigen auf 17-Jahres-Hoch, +150%
- Q4-Zahlen: Erlöse +16,7%, Nettogewinn 173 Mio. USD
- Prognose 2025: Erlöse 7-7,5 Mrd. USD, Wachstum erwartet
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Während der US-Flugzeugbauer Boeing in der schwersten Krise seines Bestehens steckt und im vergangenen Jahr mit einem wochenlangen Streik und Produktionsausfällen zu kämpfen hatte, kommt Airbus mit dem Bearbeiten der vielen Bestellungen aus der zivilen Luftfahrt kaum hinterher.
Das hinterlässt im dynamisch wachsenden Flugzeugmarkt eine Lücke, die aufstrebende Hersteller wie der brasilianische Flugzeugbauer Embraer zu ihrem Vorteil nutzen und füllen können – mit dem entsprechenden Erfolg auch der Aktie. Allein in den vergangenen 12 Monaten haben sich die Anteile um 150 Prozent verteuert und vom wachsenden Geschäft profitiert.
Q4-Zahlen zeigen: Embraer hebt (wortwörtlich) ab
Auch am Donnerstag hinterlässt die Aktie einen starken Eindruck. Grund hierfür sind die am Nachmittag präsentierten Quartalszahlen sowie der starke Ausblick des Unternehmens.
Gegenüber dem Vorjahresquartal kletterten die Erlöse um 16,7 Prozent auf 2,31 Milliarden US-Dollar. Dieses Ergebnis kam mithilfe von 75 Auslieferungen zustande, von denen 31 auf kommerzielle Flugzeuge und 44 auf Geschäftsflugzeuge entfielen.
Der bereinigte operative Ertrag (EBIT) kletterte dank einer auf 11,5 Prozentpunkte verbesserten Marge auf 265,1 Millionen US-Dollar. Im Vorjahresquartal hatte Embraer lediglich 181,7 Millionen US-Dollar erwirtschaftet. Der Nettogewinn belief sich auf 173 Millionen US-Dollar, was einem Gewinn von 0,942 US-Dollar pro ADS (American Depository Share) entspricht.
Anhaltend starke Geschäftsentwicklung zu erwarten
Auch die Ergebnisse für das Gesamtjahr können sich sehen lassen. Die Brasilianer erwirtschafteten Erlöse in Höhe von knapp 6,4 Milliarden US-Dollar (Vorjahr: 5,27 Milliarden US-Dollar), woraus ein bereinigter Nettogewinn von 461,6 Millionen US-Dollar (Vorjahr 79,5 Millionen US-Dollar) und ein freier Cashflow von 675,6 Millionen US-Dollar erzielt wurde. Das zeigt, dass das Unternehmen die zwischenzeitlichen Lieferkettenprobleme in den Griff bekommen hat.
Für 2025 rechnet das Management mit weiterem Wachstum. Die Erlöse sollen auf 7,0 bis 7,5 Milliarden US-Dollar klettern. Das würde am oberen Ende der Prognosespanne einen Zuwachs von 17,2 Prozent bedeuten. Die bereinigte EBIT-Marge soll zwischen 7,5 und 8,3 Prozent landen und für den Cashflow werden 200 Millionen US-Dollar "oder höher" angestrebt.
Um diese Ziele zu erreichen, will Embraer zwischen 222 und 240 Flugzeuge ausliefern, wovon 145 bis 155 auf Geschäftsreiseflugzeuge und 77 bis 85 auf Linienflieger entfallen sollen.









Aktie klettert auf höchsten Stand seit 17 Jahren
Im Handel an der NYSE werden die Zahlen mit Begeisterung aufgenommen. Die Anteile verteuern sich am Donnerstagabend um rund 11 Prozent und erreichen mit einem Kurs von etwa 47,50 US-Dollar den höchsten Stand seit Januar 2008.
Dabei ist das Kaufinteresse beträchtlich, denn bereits während der regulären Handelszeit betrug das Volumen das Dreifache der üblicherweise gehandelten Stückzahl. Hier kann also getrost davon gesprochen werden, dass die guten Zahlen in Erwartung weiter steigender Kurse gekauft werden.
Fazit: Trotz Höhenfluges überschaubare Bewertung
Für das Kaufinteresse gibt es aus fundamentaler Perspektive einen guten Grund. Die Aktie ist für das Geschäftsjahr 2025 mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 21 bewertet. Gegenüber 2024 rechnen Analysten mit einem niedrigeren Gewinn pro Aktie. Die am Donnerstagabend vorgelegten Zahlen sowie die zuversichtliche Prognose lassen jedoch erwarten, dass die Gewinne über dem Vorjahresniveau liegen werden.
Damit ist eine deutlich niedrigere Bewertung als zuletzt zu veranschlagen. Außerdem lag das Fünfjahresmittel der Aktie bei 26,3. So kann auch gegenüber dem historischen Bewertungsdurchschnitt von Nachholbedarf gesprochen werden, wenngleich der Branchendurchschnitt bei 19 liegt.
Wer das Glück hatte, rechtzeitig eingestiegen zu sein (wallstreetONLINE hatte im vergangenen Jahr wiederholt über das Unternehmen berichtet), lässt seine Gewinne laufen. Wer noch nicht investiert ist, sollte bei Rücksetzern zuschlagen!
Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Redaktion

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