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UBS zu Schott Pharma: Darum ist die Aktie jetzt wieder ein Kauf
Die Lage beim Verpackungsspezialisten Schott Pharma entspannt sich langsam. Nach einem schwierigen 2024 mit rund einem Drittle Kursverlust sehen Analysten mittlerweile wieder Aufholpotenzial für die Mainzer.
- Schott Pharma: Kursverlust von 33% in 2024.
- Analysten optimistisch: Aufholpotenzial für Aktie.
- Vials-Geschäft zeigt erste Anzeichen der Erholung.
- Report: Magnificent 7 - Die Spreu trennt sich vom Weizen

Angetrieben von Hype um Abnehmspritzen hat Biotech-Boom auch die Laborausrüster und Verpackungshersteller in den vergangenen Jahren in den Fokus vieler Anleger gerückt. Unter vielversprechenden Vorzeichen ging im Herbst 2023 auch der Mainzer Fläschchen und Sptizen-Produzent Schott Pharma an die Börse. Nach anderthalb Jahren fällt die Bilanz allerdings ernüchternd aus. Aktuell notiert die Aktie mit 25 Euro unter ihrem Ausgabepreis.
Zwei wesentliche Faktoren setzen den Pharmazulieferer zuletzt unter Druck: Die Lagerbestandsreduzierung bei Vials (Injektionsfläschchen) und die Unsicherheit im Bereich mRNA-Polymer-Spritzen.
Analysten werden mittlerweile doch vorsichtig optimistisch für die Aussichten bei Schott. UBS-Analyst Olivier Calvet hat die Aktie von Neutral auf Kaufen hochgestuft – das Kursziel sinkt jedoch leicht von 32,60 auf 28,20 Euro. Laut einer Analyse der Bank deuten aktuelle Orderdaten auf eine Normalisierung im Vial-Geschäft bis spätestens Mitte 2025 hin. Zudem wurde die Umsatzprognose für das mRNA-Segment stark konservativ angesetzt – der Umsatz in diesem Bereich soll 2024 von etwa 100 Millionen Euro um 90 Millionen Euro zurückgehen. Trotz dieser pessimistischen Annahmen sehen die Analysten Chancen für eine Erholung und attestieren der Aktie ein signifikantes Aufwärtspotenzial.
Das Geschäft mit mRNA-Polymer-Spritzen bleibt laut UBS eine "Show-me-Story". Nach einer stornierten Großbestellung im Vorjahr sei eine Erholung in den kommenden Jahren möglich, aber nicht garantiert. Dennoch sieht UBS eine positive Entwicklung im Bereich Glas-Spritzen. Dank Kapazitätserweiterungen sollte dieses Segment die schwächere Entwicklung im Polymerbereich kompensieren. Auch ein langfristiges Wachstum durch Kombinationsimpfstoffe gegen Grippe und COVID-19 oder alternative Polymerprodukte sei nicht ausgeschlossen.
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Besonders optimistisch sind die Analysten im Bereich der Vials: Hier gilt Schott Pharma als Marktführer und könnte besonders stark von einer Belebung der Nachfrage profitieren. Die jüngsten Bestelleingänge, vor allem in Nordamerika und der EMEA-Region, signalisieren eine Verbesserung des Marktumfelds. UBS verweist darauf, dass andere Pharma-Zulieferer wie West Pharma zwar spezifische Herausforderungen hätten, diese aber keine negativen Implikationen für Schott bedeuten würden.
Ein weiteres Wachstumsfeld sieht UBS im Bereich der GLP-1-Therapien. Zwar sei Schott Pharma weniger im Geschäft mit Glas-Spritzen vertreten als einige Konkurrenten, jedoch habe das Unternehmen eine starke Marktposition bei Mehrfachverwendungspens, die mit Glaspatronen ausgestattet sind. Hier sieht UBS langfristiges Upside-Potenzial, insbesondere durch regulatorische Entwicklungen.
Mit einem über 20-prozentigen Abschlag gegenüber den Top-4-Wettbewerbern im Pharmaverpackungssektor sehen die Analysten erhebliches Aufwärtspotenzial für Schott Pharma.
Autor: Julian Schick, wallstreetONLINE Redaktion
Die SCHOTT Pharma Aktie wird zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Nachricht mit einem Minus von -1,05 % und einem Kurs von 24,54EUR auf Tradegate (28. Februar 2025, 08:00 Uhr) gehandelt.

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