OPEC+ und Trump-Zölle belasten
"Der perfekte Sturm für den Ölmarkt spitzt sich zu", sagt dieser Analyst
Die Ölpreise fallen weiter, denn die OPEC+ wird die geplante Fördermengensteigerung im April umsetzen. Gleichzeitig belasteten neue US-Zölle auf Kanada, Mexiko und China sowie Pekings Gegenmaßnahmen die Märkte.
- Ölpreise fallen durch OPEC+ Fördersteigerung und Zölle.
- US-Zölle belasten Märkte, China reagiert mit Gegenmaßnahmen.
- Goldman Sachs sieht Abwärtsrisiken für Ölpreisprognosen.
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"Der aktuelle Abwärtstrend der Ölpreise ist hauptsächlich auf die Entscheidung der OPEC+ zurückzuführen, die Produktion zu erhöhen, sowie auf die Einführung neuer US-Zölle", erklärte Darren Lim, Rohstoffstratege bei Phillip Nova. Die OPEC+ kündigte am Montag an, ihre für April geplante Erhöhung der Ölförderung um 138.000 Barrel pro Tag fortzusetzen.
"Die Entscheidung der OPEC+, die Fördermengen zu erhöhen, kam für den Markt unerwartet", sagte Bjarne Schieldrop, Chef-Rohstoffanalyst bei SEB und weiter:
Die Strategie der OPEC scheint sich mehr an politischen Motiven als an Preisstabilität zu orientieren. Dies könnte mit Donald Trumps Druck auf niedrigere Ölpreise zusammenhängen.
Die neuen US-Zölle von 25 Prozent auf Importe aus Kanada und Mexiko traten am Dienstag in Kraft. Für kanadische Energieprodukte gilt ein Einfuhrzoll von 10 Prozent. Gleichzeitig wurden die Zölle auf chinesische Importe von 10 auf 20 Prozent erhöht. Analysten gehen davon aus, dass diese Maßnahmen die Wirtschaftsaktivität belasten und die Ölnachfrage weiter schwächen werden.
China reagierte umgehend auf die US-Zölle und kündigte eine Erhöhung der Einfuhrabgaben für bestimmte amerikanische Agrar- und Lebensmittelprodukte um 10 bis 15 Prozent an. Zudem belegte Peking 25 US-Unternehmen mit Export- und Investitionsbeschränkungen.
Zusätzlich belastete die Entscheidung Trumps, die Militärhilfe für die Ukraine einzustellen, die Märkte. Einige Analysten sehen darin eine mögliche Annäherung an Russland, die zu einer Lockerung der US-Sanktionen gegen russisches Öl führen könnte. Ein Bericht von Reuters legt nahe, dass das Weiße Haus das Außen- und Finanzministerium gebeten hat, eine Liste von Sanktionen zu erarbeiten, die bei Verhandlungen mit Moskau aufgehoben werden könnten.
"Der perfekte Sturm für den Ölmarkt spitzt sich zu", sagte Tony Sycamore, Analyst bei IG Markets. "Die Meldungen über das Aussetzen der US-Militärhilfe für die Ukraine werden als Vorbote für eine Lockerung der Sanktionen gegen russisches Öl gewertet. Gleichzeitig verschärft sich der Handelskrieg mit neuen Zöllen auf Kanada, Mexiko und China. Rohöl steht derzeit unter enormem Druck."
Goldman Sachs sieht aufgrund des steigenden Angebots und der wachsenden wirtschaftlichen Unsicherheiten Abwärtsrisiken für die Ölpreisprognosen. Die Bank erwartet für Brent-Öl im Jahr 2025 einen Durchschnittspreis von 78 US-Dollar pro Barrel und für 2026 von 73 US-Dollar. Die Preisspanne dürfte sich zwischen 70 und 85 US-Dollar bewegen. Für WTI prognostiziert die Bank einen Durchschnittspreis von 74 US-Dollar für 2025 und 68 US-Dollar für 2026.
Sollte die OPEC+ ihr Angebot für 18 Monate erhöhen, könnte Brent bis Ende 2026 auf ein Niveau zwischen 60 und 65 US-Dollar pro Barrel fallen, so Goldman Sachs. Zudem sieht die Bank Abwärtsrisiken für ihre Prognose des globalen Ölnachfragewachstums von 1,1 Millionen Barrel pro Tag im Jahr 2025. Die schwachen US-Wirtschaftsdaten, die Eskalation im Handelskonflikt und die gedämpfte Nachfrage in China könnten die Prognosen weiter nach unten drücken.
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Autor: Nicolas Ebert, wallstreetONLINE Redaktion
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