Ein Überblick - Teil 1

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    Rheinmetall & Co.: Wo lohnt es sich noch zuzugreifen?

    Anfang der Woche haben Rüstungsaktien einen weiteren Schub erlebt. Die EU-Staaten erhöhen ihre Verteidigungsausgaben und die Anleger greifen wild zu. Wo laufen die Bewertungen aus dem Ruder? Rüstungsaktien im Überblick!

    Für Sie zusammengefasst
    Ein Überblick - Teil 1  - Rheinmetall & Co.: Wo lohnt es sich noch zuzugreifen?

    Die europäischen Rüstungsaktien haben seit 2022 von den Ereignissen in der Ukraine profitiert. Angesichts der zunehmenden Unsicherheiten bezüglich der amerikanischen Schutzzusage für Europa gewinnt die europäische Verteidigungsindustrie noch mehr an Bedeutung. Schon fast in einer Art von Panik werden die Ausgaben für die eigene Verteidigung große Milliarden-Höhen geschraubt. Friedrich Merz kommt mit dem Draghi Spruch "Whatever it takes" um die Ecke und Ursula von der Leyen stellt 800 Milliarden Euro in Aussicht.

    Europäische Rüstungsaktien gehen durch die Decke!

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    Die Europäische Kommission unter Präsidentin Ursula von der Leyen hat Anfang der Woche das Programm "ReArm Europe" präsentiert. Es soll 800 Milliarden Euro umfassen und  die Verteidigungsfähigkeit Europas stärken. Der Inhalt: 150 Milliarden Euro an neuen EU-Darlehen für gemeinsame Verteidigungsinvestitionen, während die Mitgliedstaaten ihre Verteidigungsausgaben um durchschnittlich 1,5 Prozent des BIP anheben können. Dadurch werden in den nächsten vier Jahren weitere 650 Milliarden Euro freigeschaufelt. Klar das die Anleger bei diesen Aussichten fast willenlos zugegriffen haben.

    Aber jetzt sollten die Anleger wieder einen kühlen Kopf bewahren und auf die Bewertungen achten. Die ein oder andere Aktie aus der Rüstungsbranche könnte nämlich eine Korrektur gebrauchen.

     

    Rheinmetall: Deutschlands Rüstungsgigant auf Expansionskurs

    Der DAX-Konzern ist ein führendes Unternehmen der Verteidigungsindustrie mit Schwerpunkt auf gepanzerten Fahrzeugen und Waffensystemen. Besonders bekannt ist es für Kampfpanzer, Präzisionskanonen sowie Schutz- und Mobilitätslösungen für Landstreitkräfte. Angesichts steigender Verteidigungsbudgets in Europa hat das Unternehmen seine Produktionskapazitäten erweitert und plant weitere Investitionen, um der wachsenden Nachfrage gerecht zu werden.

    Als Partner von KNDS arbeitet Rheinmetall an der Modernisierung des Leopard 2-Panzers und der Entwicklung des zukünftigen MGCS. Zudem hat es eine Vereinbarung mit der Ukraine über die Lieferung von Infanteriekampffahrzeugen getroffen. Seine Artillerie-Expertise zeigt sich in den 155-mm-Geschützen, die von mehreren westlichen Armeen genutzt werden. Darüber hinaus entwickelt das Unternehmen Luftverteidigungssysteme und Munition der nächsten Generation. Mit Projekten zur Robotik und künstlichen Intelligenz im Landkampf unterstreicht Rheinmetall sein Engagement für Innovation.

    Seit Ausbruch des Ukraine-Krieges im Jahr 2022 ist die Aktie von etwas mehr als 82 Euro auf fast 1.200 Euro abgehoben und in den deutschen Leitindex aufgestiegen. Mittlerweile ist Rheinmetall an der Börse etwas mehr als 52 Milliarden Euro schwer und das KGV für das laufende Jahr wird auf 41,6 geschätzt.

    Mein Tipp: Allein in der ersten Woche im März hat die Aktie der Düsseldorfer um 13 Prozent zugelegt und hat sich damit seit Jahresanfang fast schon wieder verdoppelt. Aufgrund der vollen Auftragsbücher ist die Aktie zwar nicht zu teuer bewertet, hat sich aber ein Päuschen verdient. Kommt der Kurs noch einmal Richtung 1.100 zurück, dürfen Anleger wieder zugreifen. Kündigt der DAX-Konzern einen Aktiensplit an, dann darf sofort zugegriffen werden. 

    Airbus: Europas Luft- und Raumfahrtgigant mit globaler Schlagkraft

    Die Airbus SE ist einer der weltweit führenden Hersteller von Flugzeugen, Raumfahrt- und Verteidigungssystemen. Das Unternehmen mit Hauptsitz im niederländischen Leiden und operativen Zentren in Frankreich, Deutschland und Spanien wurde 2000 gegründet und ging aus der Fusion europäischer Luft- und Raumfahrtfirmen hervor.

    Im zivilen Bereich ist Airbus vor allem für seine erfolgreichen A320-Familie bekannt – das meistverkaufte Verkehrsflugzeug der Welt. Mit Modellen wie dem A350 und dem neuen A321XLR setzt Airbus auf effizientere und umweltfreundlichere Flugtechnologien und ist der Hauptkonkurrent des US-Riesen Boeing.

    Die Rüstungssparte Airbus Defence and Space entwickelt militärische Transportflugzeuge wie den A400M, Kampfflugzeuge wie den Eurofighter Typhoon (in Kooperation mit BAE Systems und Leonardo) sowie Satelliten- und Raumfahrttechnologie. Airbus spielt zudem eine zentrale Rolle im europäischen Luftkampfsystem FCAS (Future Combat Air System), das die nächste Generation der militärischen Luftverteidigung prägen soll.

    Mein Tipp: Wäre Airbus ein reiner Rüstungskonzern, dann hätte er sicherlich eine Menge an Nachholpotenzial. Aber der Flugzeugbauer hat nur bedingt einen Schluck aus der Flasche abbekommen, da besonders die Abteilung Flugzeugbau noch mit Zulieferer-Problemen behaftet ist und über dem DAX-Konzern mal wieder das Damoklesschwert, kann Airbus seine gesteckten Auslieferungsziele erfüllen, schwebt. 

    Trotzdem ist Airbus an einigen interessanten Projekten beteiligt. Zum Beispiel die Zusammenarbeit mit Eutelsat - Airbus liefert die Satelliten. Hier könnten noch einige Aufträge folgen. Die Aktie von Eutelsat besprechen wir übrigens am Montag im zweiten Teil unseres Überblicks über europäische Rüstungsaktien.

    Mit einem geschätzten KGV von 26, der nächstes Jahr auf 21 fallen soll, gehört Airbus sicherlich zu dem ein  oder anderen überbewerteten Rüstungskonzern. Daher können Anleger an schwachen Tagen bei Airbus ruhig einen ersten kleinen Fuß in die Tür stellen.

    Hensoldt AG: Hightech-Rüstungsspezialist mit Wachstumsambitionen

    Der MDAX-Konzern mit Sitz in Taufkirchen bei München ist ein führendes deutsches Unternehmen für Sensorik und Verteidigungselektronik. Seit der Abspaltung von Airbus im Jahr 2017 hat sich Hensoldt als eigenständiger Akteur in der Sicherheits- und Verteidigungsindustrie etabliert und ist seit 2020 an der Frankfurter Börse notiert.

    Das Unternehmen ist spezialisiert auf Radarsysteme, optoelektronische Sensoren und Avioniklösungen für militärische und zivile Anwendungen. Besonders bekannt ist Hensoldt für seine Rolle bei der Entwicklung des TRML-4D-Radars, das für Luftverteidigungssysteme wie das IRIS-T SLM von Diehl Defence genutzt wird. Auch im europäischen Rüstungsprojekt FCAS (Future Combat Air System) spielt Hensoldt eine Schlüsselrolle.

    Die Bundesregierung hält über die KfW eine strategische Beteiligung an Hensoldt, um die technologische Souveränität Deutschlands im Verteidigungsbereich zu sichern. Obwohl Hensoldt mit 8,06 Milliarden Euro Marktkapitalisierung deutlich kleiner ist als Rheinmetall, ist die Aktie mit einem geschätzten KGV von rund 50 teurer bewertet als Rheinmetall.

    Mein Tipp: 2025 ist die Aktie von Hensoldt sogar noch besser gelaufen als das Papier von Rheinmetall. Unterm Strich steht ein Plus von 114 Prozent Plus. Die Münchener haben allerdings ein kleines Problem. Die vollen Auftragsbücher führen noch nicht zu sprudelnden Gewinnen. Daher ist die Aktie immer wieder anfällig für Rücksetzer. Obendrein hat Hensoldt noch verlauten lassen, dass der Auftragseingang im ersten Quartal durch die Koalitionsgespräche beeinträchtigt wird und ein schwächeres Auftaktquartal als üblich erwarten werde. Daher ist die Aktie aktuell nur eine "Halteposition". Erst wenn ein deutlicher Rücksetzer kommt, wird die Aktie wieder interessant. Anleger sollten sich bei rund 60 Euro auf die Lauer legen.

    Thyssenkrupp Marine Systems: Deutschlands führender U-Boot- und Marineschiffbauer

    Als Tochtergesellschaft der Thyssenkrupp AG hat das Unternehmen seinen Hauptsitz in Kiel und zählt zu den bedeutendsten Akteuren der globalen Marineindustrie. Thyssenkrupp Marine Systems (TKMS) ist einer der weltweit führenden Anbieter für U-Boote, Überwasserschiffe und marinetechnische Systeme.

    Besondere Bekanntheit genießt TKMS für seine U-Boot-Klasse 212A und 214, die mit modernster Brennstoffzellentechnologie für lautlose und langandauernde Unterwasseroperationen ausgestattet sind. Das Unternehmen beliefert nicht nur die deutsche Marine, sondern exportiert seine U-Boote auch an internationale Kunden wie Norwegen, Ägypten und Südkorea.

    Neben U-Booten entwickelt TKMS hochmoderne Fregatten, Korvetten und Zerstörer sowie Marineausrüstung wie Sonarsysteme und Torpedorohre. Angesichts der steigenden Nachfrage nach maritärer Sicherheit profitiert TKMS von globalen Rüstungsinvestitionen, insbesondere in Europa und der Indo-Pazifik-Region.

    Mit einer Neustrukturierung innerhalb von thyssenkrupp und einer möglichen Eigenständigkeit verfolgt TKMS eine langfristige Wachstumsstrategie, um sich als führender europäischer Anbieter von maritimer Verteidigungstechnologie weiter zu etablieren.

    Obwohl Thyssenkrupp mit seiner Stahlsparte größte Probleme hat, war das Töchterchen TKMS der Garant dafür, dass die Aktie des Essener Mischkonzerns seit Ende Januar Flügel bekommen hat. Während das Papier 2024 fast 40 Prozent an Wert verloren hat, steht 2025 bislang ein stattliches Plus von 114 Prozent in den Büchern.

    Mein Tipp: Die Abspaltung der Marine-Tochter soll in diesem Jahr noch über die Bühne gehen. Diese Fantasie dürfte aber mittlerweile im Kurs mehr als deutlich eingepreist worden. Die Probleme in der Stahlsparte sind dadurch aber immer noch nicht gelöst. Trotzdem dürfte die Aktie bei jedem Rüstungsschub, der über die europäischen Märkte schwappt, mitziehen. An schwachen Tagen können Anleger daher ein erste kleine Position aufbauen. Ideal wäre ein Einstiegszeitpunkt deutlich unter 8 Euro.

    Renk Group: Präzisionstechnologie für Militär und Industrie

    Die Renk Group mit Sitz in Augsburg ist ein führender Hersteller von Spezialantrieben, Getrieben und Mobilitätssystemen für militärische und industrielle Anwendungen. Ursprünglich als Teil des MAN-Konzerns gegründet, wurde Renk 2020 von der Private-Equity-Gesellschaft Triton übernommen und ist seit 2023 wieder an der Börse notiert.

    Im militärischen Bereich ist Renk besonders für seine Hochleistungsgetriebe für Panzer und gepanzerte Fahrzeuge bekannt. Die Firma liefert unter anderem das Getriebe für den Leopard 2, eines der weltweit modernsten Kampfpanzer-Modelle, sowie für den britischen Challenger 3 und das südkoreanische K2-Black-Panther-Programm.

    Neben der Rüstungssparte entwickelt Renk auch Marineantriebe, Industriegetriebe und Kupplungen für Anwendungen in der Schifffahrt, Energieerzeugung und Schwerindustrie. Die steigenden Verteidigungsausgaben und die wachsende Nachfrage nach Hochtechnologie-Komponenten machen Renk zu einem strategisch wichtigen Zulieferer in der globalen Rüstungsindustrie.

    Mit einer Expansion in neue Märkte und einer Stärkung seiner internationalen Präsenz verfolgt Renk eine langfristige Wachstumsstrategie, um seine Position als führender Anbieter von Antriebstechnologien weiter auszubauen.

    Mein Tipp: Natürlich ist Renk im Sog der restlichen Rüstungsaktien auch 2025 ordentlich in die Höhe gezogen und der Kurs konnte sich seit Anfang des Jahres mehr als verdoppeln. Das hat den Rüstungskonzern auch Anfang März in den MDAX gehievt. Trotzdem wird die Aktie immer noch von dem Beigeschmack begleitet, dass Mehrheitseigentümer Triton nur die Gunst der Stunde genutzt hat, um mit Renk richtig Geld zu verdienen.

    Das darf man Triton auf der einen Seite nicht verübeln, schließlich ist es ja das Ziel von Beteiligungsgesellschaften, mit ihren Unternehmen Geld zu verdienen. Auf der anderen Seite drücken die Anteilsverkäufe immer wieder für die restlichen Anleger unnötig den Kurs. Daher müssen Anleger, die investieren möchten, auch ein dickes Fell haben. Mit einem geschätzten KGV von 35 ist Renk nicht total überbewertet, aber schon recht sportlich unterwegs. Daher ist die Aktie nur eine Halteposition.

    In unserem ersten Teil des Überblicks über europäische Rüstungsaktien standen die Vertreter aus Deutschland auf dem Programm. Kommenden Montag werfen wir einen Blick auf die restlichen Vertreter aus Europa. Da stehen dann unter anderem Safram, Rolls-Royce, BAE Systems, Thales und Leonardo auf dem Prüfstand. Hinzu kommen noch zwei eher unbekannte Rüstungstitel aus Großbritannien und Frankreich, die ich für sehr aussichtsreich halte.

    Markus Weingran, Chefredakteur wallstreetONLINE Börsenlounge

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    Verfasst vonRedakteurMarkus Weingran

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