Ein Überblick - Teil 2
Safran, Thales & BAE - die europäischen Konkurrenten von Rheinmetall & Co.
In Teil 1 haben wir Ihnen einen Überblick über die deutschen Vertreter der Branche gegeben. Jetzt werfen wir einen Blick auf die europäische Konkurrenz. Neben den bekannten Größen gibt es kleinere unentdeckte Perlen.
- Rüstungsaktien boomen durch EU-Ausgabensteigerung.
- Safran und Rolls-Royce zeigen starke Marktpositionen.
- Anleger sollten Korrekturen abwarten, dann investieren.
- Report: Magnificent 7 - Die Spreu trennt sich vom Weizen

27 Regierungen haben bei einem EU-Sondergipfel in Brüssel deutlich gemacht, dass sie die Rüstungsausgaben rasch erhöhen möchten. In der gemeinsamen Abschlusserklärung wird die Europäische Kommission aufgefordert, eine Änderung des EU-Stabilitätspakts vorzubereiten, damit Verteidigungsausgaben nicht mehr in die Berechnung einfließen. Insgesamt sollen damit 800 Millionen Euro für die Aufrüstung der Europäischen Union locker gemacht werden.
In unserem ersten Teil des Überblicks über die europäischen Rüstungsaktien haben wir uns um die Vertreter aus Deutschland gekümmert. Im zweiten Teil schauen wir uns die weiteren Rüstungskonzern aus der EU an.
Safran – Ein globaler Akteur in Luft- und Raumfahrt sowie Verteidigung
Die Franzosen sind ein führender Konzern in der Luft- und Raumfahrt- sowie Verteidigungsindustrie. Safran entwickelt Triebwerke, Avioniksysteme und Verteidigungstechnologien und ist ein zentraler Partner großer Hersteller wie Airbus und Boeing. Safran entstand 2005 durch die Fusion von Snecma und Sagem.
Luftfahrt: Entwicklung und Produktion von Triebwerken, insbesondere durch die Partnerschaft mit General Electric (CFM International).
Raumfahrt: Antriebssysteme für Satelliten und Trägerraketen, unter anderem durch die Beteiligung an der ArianeGroup.
Verteidigung: Optoelektronische Systeme, Präzisionslenkwaffen und Navigationslösungen für militärische Anwendungen.
Avionik und Sicherheit: Cockpit-Systeme, Bordcomputer und biometrische Identifikationstechnologien.
Mein Tipp: Mit 105 Milliarden Marktkapitalisierung ist Safran der größte reinrassige Rüstungskonzern, der an den europäischen Börsen gelistet ist. Ungefähr 50 Prozent des Umsatzes generiert Safran im Bereich Luft- und Raumfahrtantriebe. Dazu gehört das europäische Raumfahrtprogramm Ariane. Die Ariane 6, die am 6. März diesen Jahr gestartet ist, wurde von Safran und Airbus gebaut.
Dass die Aussichten für die Franzosen weiterhin gut sind, das unterstreicht BlackRock. Mitten im Hype um die europäischen Rüstungsaktien hat der weltweit größte Vermögensverwalter seinen Anteil an Safran auf über fünf Prozent aufgestockt.
Vorstandsvorsitzender Olivier Andriès sagte bei der Präsentation der Jahreszahlen, dass "Safran bereit sei zu reagieren" und sein Verteidigungsgeschäft bei Bedarf schnell zu erweitern.
Andriès betonte jedoch, dass das französische Luft- und Raumfahrt- und Verteidigungsunternehmen "Sichtbarkeit" benötigt, bevor Investitionen getätigt werden, berichtete die Financial Times.
Safrans Chef fügte hinzu, dass die geplante Erhöhung der Verteidigungsausgaben in Europa eine gute Nachricht für die Branche sei, sagte aber auch, dass Vorsicht geboten sei, da die derzeitigen Ausgaben "im Wesentlichen für die außereuropäischen und vor allem amerikanischen Industrien getätigt werden."
Für 2025 stellt der Konzern in Aussicht, dass er den Umsatz um 10 Prozent steigern möchte. Nach den Aussagen von Andriès sind in dieser Planung nicht die neu beschlossenen Ausgaben der EU berücksichtigt. Daher dürfte die Planung eher konservativ sein.
Im Gegensatz zu vielen anderen europäischen Rüstungskonzernen hat sich das Papier von Safran in diesem Jahr noch nicht verdoppelt. Der Rücksetzer im Kurs von Freitag ist daher für langfristige Anleger eine Gelegenheit, den Hype um die europäische Rüstungsindustrie konservativ zu spielen. Das Papier der Franzosen hat seit Jahresanfang rund 18 Prozent zugelegt.
Trotzdem dürfte Safran ein guter Pick für das Depot sein. Das Ariane-Programm mit Airbus und auch die Querelen rund um Starlink mit den Konkurrenten Eutelsat und SES dürften weiterhin die Kassen von Safran füllen. Anleger können daher beruhigt eine langfristige Position aufbauen.
Rolls-Royce – Ein führender Konzern in Antriebstechnologie und Verteidigung
Der britische Industriekonzern ist einer der weltweit führenden Hersteller von Antriebssystemen für Luftfahrt, Marine und Energieerzeugung. Besonders bekannt ist Rolls-Royce für seine Triebwerke, die in zivilen und militärischen Luftfahrzeugen zum Einsatz kommen.
Die Ursprünge von Rolls-Royce reichen bis ins Jahr 1906 zurück. Während das Unternehmen zunächst für seine Luxusautomobile bekannt wurde, entwickelte es sich rasch zu einem bedeutenden Hersteller von Flugzeugtriebwerken. Heute gliedert sich Rolls-Royce in drei Hauptbereiche:
Luftfahrt: Entwicklung und Produktion von Triebwerken für Verkehrs- und Militärflugzeuge, darunter Modelle für Airbus und Boeing.
Marine: Antriebssysteme für militärische und zivile Schiffe, darunter U-Boote und Kriegsschiffe.
Energie und Industrie: Turbinen und Antriebssysteme für Kraftwerke und industrielle Anwendungen.
Mein Tipp: Mit Rolls-Royce holen sich die Aktien sicherlich keinen reinrassigen Rüstungskonzern ins Depot, aber alles, was Rolls-Royce daneben anpackt, ist erfolgreich. Die Aktie kennt schon seit Jahren keinen Halt und die Aussichten bleiben weiterhin gut. Neben der Rüstungsfantasie können die Briten auf im Bereich SMR punkten. SMR steht für Small Modular Reaktor. Den neuen Mini-Atomreaktoren wird eine große Bedeutung bei der Stromversorgung der Zukunft nachgesagt.
Rolls-Royce nimmt in der Entwicklung der SMRs eine führende Rolle ein und hat erst kürzlich Siemens Energy als seinen Top-Zulieferer ausgewählt. "Diese Partnerschaft wird britische Arbeitsplätze und eine Reihe von Produktionsmöglichkeiten schaffen und unsere Position als Europas führende SMR-Technologie weiter festigen", sagte Rolls-Royce-Chef Chris Cholerton.
Im Rahmen der Vereinbarung, die bis Ende 2025 abgeschlossen werden soll, wird Siemens Energy Dampfturbinen, Generatoren und "andere Hilfssysteme" für die von Rolls-Royce SMR geplanten modularen Kernkraftwerke der Generation 3+ liefern.
Die Aktie ist mit einem geschätzten KGV von 33 für das laufende Jahr und rund 30 für das kommende zwar kein Geheimtipp mehr, aber bei den Wachstums, das die Briten an den Tag legen, geht das völlig in Ordnung. Allein nach der Präsentaion der Jahreszahlen und Ausblick legte die Aktie um 16 Prozent in der Spitze zu.
Seit Jahresanfang steht unterm Strich ein Plus von 40 Prozent. Obwohl ich ein großer Fan von der Aktie bin, ging es mir zuletzt etwas zu schnell in die Höhe. Ich habe das Papier schon seit Dezember 23 im Musterdepot der wallstreetONLINE Börsenlounge und da liegt die Aktie 180 Prozent im Plus. Aber das ist für mich noch nicht das Ende der Fahnenstange. Ich bin überzeugt, dass der Kurs sich in den kommenden 18 bis 24 Monaten in den zweitstelligen Pfundbereich vorarbeitet.
Anleger sollten einen Rücksetzer abwarten und dann bei Rolls-Royce einsteigen. Zwischen 7 und 7,5 britischen Pfund wäre ein idealer Punkt.
Thales – Ein globaler Akteur in Verteidigung, Luftfahrt und Sicherheit
Der französische Technologiekonzern und einer der weltweit führenden Anbieter in den Bereichen Verteidigung, Luft- und Raumfahrt sowie digitale Sicherheit. Thales entwickelt Hochtechnologie-Lösungen für militärische und zivile Anwendungen und spielt eine Schlüsselrolle in der globalen Sicherheitsindustrie.
Thales entstand 2000 aus der Umbenennung von Thomson-CSF und hat sich seitdem stark diversifiziert. Die Hauptgeschäftsfelder sind:
Verteidigung: Entwicklung von Radarsystemen, Kommunikationslösungen, Cybersecurity und Waffensystemen.
Luft- und Raumfahrt: Avioniksysteme, Navigationslösungen und Satellitenkommunikation.
Sicherheit und Digitalisierung: Biometrische Identifikation, Kryptografie und digitale Infrastrukturen für kritische Systeme.
Mein Tipp: Der Umsatz von Thales setzt sich wie folgt zusammen: 54 Prozent verdient der Konzern mit Verteidigungs- und Sicherheitssystemen. 26,6 Prozent kommen aus der Luft- und Raumfahrt und 19,9 Prozent liefert die Sparte digitale Identifikations- und Sicherheitslösungen. Die restlichen Prozent fallen unter Sonstiges.
Seit Jahresanfang hat das Papier schon gut 70 Prozent zugelegt. Mit einem KGV von 28,8 für das laufende Jahr und 25 für das kommende Jahr, ist die Aktie zwar nicht mehr günstig bewertet, aber immer noch moderat.
Was dem Kurs in den kommenden Monaten weiteren Schub verleihen könnte, ist, dass Thales gerade mit Airbus und Leonardo darüber verhandelt, dass die drei Konzerne ihre Aktivitäten im Bereich Luft- und Raumfahrt zusammenlegen.
Für mich ist die Aktie von Thales auf dem aktuellen Stand eine sehr gute Halteposition. Testet der Kurs noch einmal das Ausbruchsniveau bei 200 Euro, dann ist die Aktie wieder interessant.
BAE Systems – Ein führender Rüstungskonzern und Technologieanbieter
Der britische Rüstungskonzern ist einer der größten Verteidigungs- und Sicherheitsanbieter weltweit. BAE Systems entwickelt und produziert militärische Luft-, Land- und Seesysteme sowie fortschrittliche Technologien für Verteidigung und Cybersicherheit.
BAE Systems entstand im Jahr 1999 durch die Fusion von British Aerospace und Marconi Electronic Systems. Die Hauptgeschäftsbereiche sind:
Luft- und Raumfahrt: Entwicklung und Produktion von Kampfflugzeugen wie dem Eurofighter Typhoon und Avioniksystemen.
Marine: Bau von Kriegsschiffen, U-Booten und maritimen Verteidigungssystemen.
Landverteidigung: Herstellung von gepanzerten Fahrzeugen, Artilleriesystemen und anderen Bodenkampfsystemen.
Cyber- und Sicherheitstechnologie: Lösungen für Cyberabwehr, elektronische Kriegsführung und digitale Sicherheit.
Mein Tipp: Auch in Großbritannien liegen die Politiker nicht auf der faulen Haut, sondern suchen händerigend nach neuen Finanzierungsmöglichkeiten für die eigene Aufrüstung.
So haben sich Anfang März führende Wirtschaftsverbände aus der britischen Finanz- und Verteidigungsbranche getroffen, um eine Liste mit Reformvorschlägen zu erarbeiten. Ihr Ziel: mehr Kapital – sowohl Fremd- als auch Eigenkapital – in den britischen Verteidigungssektor zu lenken, so Insider. An den Gesprächen beteiligten sich TheCityUK, UK Finance sowie die ADS Group, während europäische Regierungen angesichts des Ukraine-Kriegs und der Unsicherheit über den US-Schutz ihre Aufrüstungspläne vorantreiben.
Premierminister Keir Starmer hatte erst vergangene Woche angekündigt, die britischen Verteidigungsausgaben bis 2027 von 2,3 auf 2,5 Prozent des BIP zu erhöhen, mit einer langfristigen Zielmarke von 3 Prozent – ein Niveau, das zuletzt kurz nach dem Kalten Krieg erreicht wurde.
Mit einem KGV von 22 das nächstes Jahr auf 19,6 fallen soll, gehört BAE eher zu den günstigeren Werten aus der Rüstungsindustrie. Die Aktie hat seit Jahresanfang 36,4 Prozent an Wert gewonnen. Aktuell ist das Papier eine gute Halteposition. Im Bereich von 18 Euro wird das Papier wieder interessant.
Leonardo – Italiens führender Rüstungskonzern und High-Tech-Anbieter
Die Südländer sind Italiens größtes Verteidigungs- und Luftfahrtunternehmen und zählen weltweit zu den bedeutendsten Anbietern militärischer Technologien. Mit einem breiten Portfolio, das von Hubschraubern über Radarsysteme bis hin zu Cybersecurity reicht, spielt Leonardo eine zentrale Rolle in der europäischen und globalen Sicherheitsarchitektur.
Das Unternehmen wurde 1948 unter dem Namen Finmeccanica gegründet und erhielt 2017 den Namen Leonardo. Über die Jahrzehnte hinweg hat sich Leonardo durch strategische Übernahmen und Kooperationen, unter anderem mit der NATO und der Europäischen Union, zu einem internationalen Technologiekonzern entwickelt.
Luft- und Raumfahrt: Entwicklung von Kampf- und Trainingsflugzeugen, darunter die Eurofighter Typhoon-Beteiligung sowie das M-346 Advanced Trainer Jet-Programm.
Helikopter-Technologie: Führend im Bau von Mehrzweckhubschraubern für militärische und zivile Einsätze, darunter Modelle wie der AW139.
Elektronische Systeme: Herstellung von Sensoren, Kommunikations- und Radarsystemen für militärische Anwendungen.
Cyber- und Sicherheitstechnologien: Lösungen zur Abwehr von Cyberbedrohungen sowie digitale Infrastruktur für kritische Systeme.
Mein Tipp: Für Leonardo ist der Weg über Allianzen die beste Möglichkeit an dem gestarteten Rüstungsboom zu profitieren. Dass die Italiener mit Airbus und Thales verhandeln, habe ich schon erwähnt. Mit Rheinmetall ist der südländische Rüstungskonzern schon ein gutes Stück weiter.
Leonardo Rheinmetall Military Vehicles (LRMV) ist ein geplantes Joint Venture zwischen den Rüstungsunternehmen Rheinmetall und Leonardo S.p.A. Der Hauptsitz wird in Rom angesiedelt, während das operative Zentrum in La Spezia, Ligurien, liegen soll – an einem bereits bestehenden Leonardo-Standort. Beide Unternehmen halten jeweils 50 Prozent der Anteile, wobei 60 Prozent der Produktion in Italien stattfinden sollen.
Das neue Unternehmen wird sich auf die Umsetzung zweier Projekte des italienischen Heeres konzentrieren, die auf Panzerplattformen von Rheinmetall basieren. Die Kooperation kam zustande, nachdem sich der italienische Hersteller von Nutzfahrzeugen - Iveco - weigerte von Leonardo übernommen zu werden. Es dürfte nicht die letzte Kooperation die Leonardo verhandelt bzw. verkündet.
Roberto Cingolani, der CEO von Leonardo, betonte Anfang März, dass die Rüstungsunternehmen angesichts steigender Verteidigungsausgaben und wachsender Auftragszahlen eine Entscheidung treffen müssten, wie sie ihre Produktion ausweiten können. Er unterstrich erneut, dass strategische Allianzen der Schlüssel für die Zukunft seien – ein Weg, um die Fertigung zu steigern, ohne zwangsläufig in neue Produktionsstätten investieren zu müssen.
Auch die Italiener reihen sich bewertungstechnisch im Konzert ihrer Konkurrenz ein. Auf 26 wird das KGV für das laufende Jahr geschätzt und auf 25,5 soll es im kommenden Jahr fallen. Schnapper sehen an der Börse anders aus. Bewertungstechnisch lässt sich festhalten, dass der Rüstungsboom bei den meisten Papier schon zu einem guten Stück eingepreist sind. Jetzt muss neue Fantasie her.
Ob weitere Allianz das liefern können, bleibt abzuwarten. Wer investiert ist, der schaut, wie es weitergeht. Wer die Aktie nicht im Depot hat, der kann in aller Ruhe warten, ob der Kurs noch unter 40 Euro fällt. Ab da wäre die Aktie wieder ein Fall für das Depot.
Kongsberg Gruppen – Norwegens Technologiekonzern für Verteidigung und maritime Systeme
Die Kongsberg Gruppen ist Norwegens führendes Unternehmen im Bereich Verteidigung, Luft- und Raumfahrt sowie maritime Technologie. Mit hochspezialisierten Lösungen in Raketen-, Sensor- und Navigationssystemen zählt der Konzern zu den wichtigsten Rüstungs- und Sicherheitspartnern weltweit.
Das Unternehmen wurde 1814 als Kongsberg Våpenfabrikk gegründet und war ursprünglich auf Waffenproduktion spezialisiert. In den 1980er-Jahren erfolgte eine Neuausrichtung hin zu Hochtechnologie und internationalen Märkten. Heute ist Kongsberg in über 25 Ländern aktiv und ein zentraler Partner der NATO-Staaten.
Verteidigungssysteme: Entwicklung von Lenkwaffen wie der Naval Strike Missile (NSM) sowie ferngesteuerten Waffenstationen für Land- und Seestreitkräfte.
Marine- und Offshore-Technologie: Hochmoderne Sonar- und Navigationssysteme für U-Boote, Kriegsschiffe und zivile Schiffe.
Raumfahrt und Luftfahrt: Sensorik, Satellitenkommunikation und Steuerungssysteme für europäische Raumfahrtprogramme.
Digitalisierung und Autonomie: Lösungen für unbemannte Systeme, Künstliche Intelligenz und Cybersecurity in militärischen und zivilen Anwendungen.
Mein Tipp: Die Kongsberg Gruppen haben den Hype um die Rüstungsaktien nicht so stark begleitet, wie manch reinrassiger Rüstungskonzern ala Rheinmetall oder Safran. Die Aktie der Norweger liegt seit Jahresanfang fast 22 Prozent im Plus. Rund 39 Prozent des Umsatzes kommt aus der Sparte Verteidigungs- und Luftfahrtsysteme.
Anleger, die sich das Papier der Norweger kaufen,müssen daher darauf achten, dass sie sich auf rund 50 Prozent Umsatz aus dem Bereich Systeme für Handelsschiffe und Offshore-Bohrungen ins Depot legen. 2024 hat dieses Zusammenspiel gut geklappt.
Das norwegische Verteidigungsunternehmen Kongsberg Gruppen hat im vierten Quartal die Erwartungen übertroffen und einen deutlich höheren Auftragseingang sowie einen besseren Umsatz als prognostiziert gemeldet. Gleichzeitig schlägt der Vorstand eine erhöhte Dividende vor.
Besonders stark entwickelte sich der Auftragseingang, der um 50,7 Prozent auf 44,83 Milliarden NOK (rund 3,92 Milliarden Euro) anstieg und damit deutlich über den Erwartungen der Analysten lag.
Die Dividende soll auf insgesamt 22 NOK (rund 1,92 Euro) pro Aktie erhöht werden, nach 14 NOK im Vorjahr. Sie setzt sich aus einer ordentlichen Dividende von 10 NOK und einer außerordentlichen Dividende von 12 NOK zusammen und wird in zwei Schritten ausgezahlt. Zusätzlich plant das Unternehmen einen Aktiensplit im Verhältnis 5:1, sodass Aktionäre für jede bestehende Aktie fünf neue erhalten. Die Umsetzung des Splits ist für Juni vorgesehen.
Besonders im laufenden Jahr hat Kongsberg weiterhin einige Aufträge eingefahren. Daher könnten die Zahlen für das erste Quartal, die am 8. Mai veröffentlicht werden, durchaus mehr als positiv überraschen.
Was allerdings zu beachten ist: Mit einem geschätzten KGV von 43 muss Kongsberg mit den Zahlen zum 1. Quartal auch liefern. Daher ist die Aktie von allen bisher vorgestellten Titeln das Papier mit dem höchsten Risiko.
Dassault Aviation – Frankreichs Vorreiter in der Luft- und Raumfahrt
Dassault Aviation ist ein interessanter Luftfahrtkonzerne aus Frankreichs. Der Konzern ist weltweit bekannt für seine Militär- und Geschäftsflugzeuge. Mit der ikonischen Rafale und der Falcon-Serie vereint das Unternehmen technologische Innovation und strategische Bedeutung für die europäische Verteidigungsindustrie.
Das Unternehmen wurde 1929 von Marcel Dassault gegründet und erlangte nach dem Zweiten Weltkrieg weltweite Anerkennung. Seitdem hat es sich als führender Hersteller von Kampfflugzeugen und zivilen Business-Jets etabliert. Dassault ist ein zentraler Partner der französischen Streitkräfte und wichtiger Akteur in multinationalen Rüstungsprogrammen.
Militärluftfahrt: Entwicklung des Mehrzweckkampfflugzeugs Rafale sowie Beteiligung am Future Combat Air System (FCAS).
Geschäftsflugzeuge: Produktion der Falcon-Serie, die für ihre Effizienz und Reichweite im Business-Sektor geschätzt wird.
Digitale Luftfahrtlösungen: Einsatz von Künstlicher Intelligenz, Simulationen und vernetzten Systemen für zukünftige Luftkampftechnologien.
Raumfahrt und Drohnentechnologie: Beteiligung an europäischen Drohnenprojekten sowie Forschung in Hyperschallflug und autonomen Luftfahrtsystemen.
Mein Tipp: Für Dassault Aviation war 2024 ein außergewöhnlich erfolgreiches Jahr. Der französische Flugzeughersteller verzeichnete einen Umsatzanstieg um 30 Prozent auf 6,23 Milliarden Euro, während der Nettogewinn um 33 Prozent auf 924 Millionen Euro kletterte.
Das Unternehmen lieferte insgesamt 21 Rafale-Kampfjets und 31 Falcon-Geschäftsflugzeuge aus. Gleichzeitig blieb die Nachfrage stark, mit Bestellungen über 30 Rafale und 26 Falcon. Dadurch erreichte der Auftragsbestand einen neuen Höchstwert von 43,2 Milliarden Euro, was einem Book-to-Bill-Verhältnis von 1,74 entspricht.
Ein wichtiger Faktor für die finanzielle Stärke von Dassault Aviation ist auch die Beteiligung von 25,05 Prozent an Thales, die 2024 375 Millionen Euro zum Nettogewinn beisteuerte, ein deutlicher Anstieg gegenüber den 259 Millionen Euro im Vorjahr. Der Technologiekonzern Thales legte ebenfalls starke Zahlen vor, was den Aktienkurs seit Jahresbeginn um 75 Prozent steigen ließ. Mit einer Marktkapitalisierung von über 50 Milliarden Euro wird der Thales-Anteil von Dassault auf rund 12 Milliarden Euro bewertet.
Trotz des prall gefüllten Auftragsbuchs bleibt die Erhöhung der Produktionsrate eine große Herausforderung. Sie erfordert nicht nur erhebliche Investitionen von Dassault Aviation selbst, sondern auch von der gesamten Zuliefererkette mit rund 500 Unternehmen.
Dassault Aviation rechnet für 2025 mit einem weiteren Umsatzanstieg auf 6,5 Milliarden Euro. Das Unternehmen plant, 40 Falcon-Geschäftsflugzeuge und 25 Rafale-Kampfjets auszuliefern.
Diese Prognosen könnten sich noch verbessern, sofern die geplanten europäischen Verteidigungsinitiativen rasch umgesetzt werden. Die steigenden Verteidigungsausgaben und die wachsende Nachfrage nach hochmodernen Kampfflugzeugen könnten Dassault zusätzliche Wachstumsmöglichkeiten eröffnen und vielleicht dazu führen, dass die Franzosen die Prognosen noch etwas in die Höhe schrauben.
Mit einem geschätzten KGV von rund 20 für das laufende Jahr, der 2026 auf rund 17 fallen soll, ist Dassault Aviation von den bisher hier vorgestellten Werten der günstigste. Wer möchte, der stellt sofort einen Fuß in der Tür. Es gibt aber auch die Möglichkeit abzuwarten, ob die Rüstungswerte weiter korrigieren, dann wären Kurse um die 280 Euro eine gute Einstiegsgelegenheit.
Saab – Schwedens High-Tech-Konzern für Verteidigung und Luftfahrt
Die Schweden sind einer der führenden Technologiekonzerne des Landes. Saab ist ein zentraler Anbieter in der globalen Verteidigungs- und Sicherheitsbranche. Mit innovativen Lösungen in der Luft-, See- und Landverteidigung sowie im Bereich Sensorik und Überwachungssysteme hat sich das Unternehmen international etabliert.
Gegründet 1937 als Svenska Aeroplan Aktiebolaget, konzentrierte sich Saab zunächst auf den Bau von Militärflugzeugen. In den folgenden Jahrzehnten erweiterte das Unternehmen sein Portfolio auf Radarsysteme, U-Boot-Technologien und Cybersicherheit. Heute ist Saab ein bedeutender Partner der NATO und zahlreicher Streitkräfte weltweit.
Kampfflugzeuge: Entwicklung des Gripen, eines der modernsten und kosteneffizientesten Mehrzweckkampfflugzeuge weltweit.
Marine- und U-Boot-Technologie: Bau hochentwickelter U-Boote und Überwachungssysteme für maritime Einsätze.
Radar- und Sensoriklösungen: Modernste Luftabwehrsysteme sowie Frühwarn- und Gefechtsführungsradare.
Sicherheits- und Verteidigungstechnologie: Cybersicherheitslösungen, autonome Systeme und elektronische Kriegsführung.
Mein Tipp: Der europäische Verteidigungssektor sei in der Lage, die wachsende Nachfrage nach militärischer Ausrüstung zu bedienen, erklärte Micael Johansson, CEO des schwedischen Rüstungskonzerns Saab. Dies geschehe vor dem Hintergrund der Bemühungen der EU-Mitgliedstaaten, ihre Verteidigungsfähigkeiten auszubauen.
"Wir können es schaffen, absolut", sagte Johansson gegenüber Reuters auf die Frage, ob die europäische Rüstungsindustrie nach der Aussetzung der US-Militärhilfe für die Ukraine durch Donald Trump ihre Produktion hochfahren könne. Er betonte jedoch, dass dies Zeit benötige: "Es ist nicht in einer Woche oder einem Monat getan ... aber ich bin völlig überzeugt, dass es getan werden kann."
Johansson betonte die Notwendigkeit einer besseren Planbarkeit für die Industrie: "Konkrete Volumina und Aufträge müssen in den Gesprächen mit den nationalen Regierungen früher erörtert werden, um den Unternehmen das Vertrauen zu geben, zu expandieren." Gleichzeitig bestehen laut ihm weiterhin Engpässe in den Lieferketten, insbesondere bei bestimmten Komponenten und Schießpulver.
Er forderte schnellere Entscheidungsprozesse zwischen Regierungen und Industrie, um die Produktion effizienter zu steigern: "Dann können wir von Seiten der Industrie anfangen, etwas mehr Risiko einzugehen, während wir die Verträge aushandeln. Das muss viel schneller gehen, dieser Kreislauf."
Seit Jahresanfang hat die Aktie etwas mehr als 50 Prozent oben drauf gepackt. Mit einem geschätzten KGV von fast 36 gehören die Schweden eher in die Rubrik: Hier darf erst einmal nichts schief laufen. Ein kleiner Vorteil ist, dass 41 Prozent des Umsatzes mit dem Heimatland gemacht werden und Schweden sicherlich auch weiterhin bei Saab bestellen wird. Trotzdem sollten Anleger erst einmal eine Beruhigung im Kurs abwarten. Eine gute Einstiegsmöglichkeit wäre für mich Kurse um 30 Euro.
Babcock International – Großbritanniens Spezialist für Verteidigung und maritime Systeme
Die Briten haben sich im Laufe der Zeit eine führende Rolle als Anbieter für Verteidigungstechnologie, maritime Sicherheit und industrielle Wartung. Das Unternehmen entwickelt und betreibt strategische Systeme für Marine, Luft- und Landstreitkräfte sowie zivile Infrastrukturprojekte.
Babcock wurde 1891 gegründet und war ursprünglich in der Schiffbau- und Dampfkesselindustrie tätig. Über die Jahrzehnte hat sich das Unternehmen zum Experten für militärische Instandhaltung, nukleare Technologien und maritimen Schiffsbau entwickelt. Heute ist es ein zentraler Partner des britischen Verteidigungsministeriums und international tätig.
Maritime Systeme: Wartung und Modernisierung von Kriegsschiffen, U-Booten und Marineinfrastrukturen.
Luft- und Raumfahrt: Unterstützung und Wartung von Militärflugzeugen sowie Schulungsprogramme für Piloten.
Landverteidigung: Bereitstellung und Instandhaltung von gepanzerten Fahrzeugen und Verteidigungstechnologien.
Nukleare Sicherheit: Betrieb und Wartung kritischer nuklearer Anlagen, insbesondere für die britische Marine.
Mein Tipp: Mitte Februar hat das britische Verteidigungsunternehmen seine Prognosen für das Geschäftsjahr bis zum 31. März nach oben korrigiert. Das Unternehmen rechnet nun mit Einnahmen von etwa 4,9 Milliarden Pfund (5,81 Milliarden Euro), angetrieben durch die starke Entwicklung seiner Nuklear- und Marine-Sparte.
Besonders das Nuklearsegment hat sich als Wachstumstreiber erwiesen, mit einem Umsatzanstieg von 22 Prozent in den letzten sechs Monaten. Dies ist vor allem auf die höhere Nachfrage nach nuklearen U-Booten für das Vereinigte Königreich und seine Verbündeten sowie auf eine Erhöhung der operativen Marge um 230 Basispunkte zurückzuführen. Der Marinebereich spielt ebenfalls eine zentrale Rolle und umfasst die Ausrüstung und Wartung der Flotte und maritimen Infrastruktur der Royal Navy.
Mit dem angehobenen Ausblick erwartet Babcock nun ein jährliches Umsatzwachstum von 12 Prozent, verglichen mit den 4,39 Milliarden Pfund des Vorjahres. Diese Zahl übertrifft die ursprünglichen Analystenschätzungen von 4,67 Milliarden Pfund, die von Vuma zusammengestellt wurden.
Auch die Ertragslage entwickelt sich positiv: Babcock verweist auf den Vuma-Marktkonsens für das operative Ergebnis, der nun bei 333,5 Millionen Pfund liegt – ein Anstieg von 34 Prozent gegenüber den 237,8 Millionen Pfund des Vorjahres.
Mit einem KGV von 15,6 für das laufende Jahr und 13,9 für 2026 ist Babcock schon eher als Schnäppchen im Bereich der Rüstungsaktien anzusehen. Anleger sollten warten, bis die Korrektur im Sektor beendet ist. Dann gehört Babcock zu den ersten Werten, bei denen ich zugreifen würde.
QinetiQ – Großbritanniens Innovationsführer in Verteidigungs- und Sicherheitstechnologie
QinetiQ ist ein kleiner, aber feiner Konzern, der sich immer mehr zu einem führenden britischen Unternehmen im Bereich Verteidigung, Sicherheit und Forschung entwickeln möchte. Als High-Tech-Dienstleister entwickelt es fortschrittliche Lösungen für militärische Anwendungen, unbemannte Systeme und digitale Sicherheit.
QinetiQ wurde im Jahr 2001 durch die Privatisierung eines Teils der britischen Verteidigungsforschungsagentur DERA (Defence Evaluation and Research Agency) gegründet. Seitdem hat sich das Unternehmen als Schlüsselfigur in der britischen und internationalen Verteidigungslandschaft etabliert und agiert als strategischer Technologiepartner für Regierungen und Industrie.
Militärische Forschung & Entwicklung: Technologische Innovationen in den Bereichen Sensorik, autonome Systeme und künstliche Intelligenz.
Robotik & unbemannte Systeme: Entwicklung von Drohnen und Landrobotern für militärische und zivile Anwendungen.
Cyber- und elektronische Kriegsführung: Lösungen zur Abwehr digitaler Bedrohungen und Schutz kritischer Infrastrukturen.
Weltraum- und Luftfahrttechnologie: Entwicklung von Avioniksystemen, Satellitenlösungen und Hyperschalltechnologien.Zukunftsperspektiven
Mein Tipp: Anfang Januar in seinem Trading-Update zu dritten Quartal erklärte Qinetiq, dass sie weiterhin auf Kurs sei, ihre Jahresziele zu erreichen, räumte jedoch einen langsamer als erwarteten Auftragseingang im Vereinigten Königreich ein. In der Handelsmitteilung für das dritte Quartal, welches bis Dezember geht, führte das Unternehmen dies auf das aktuelle fiskalische Umfeld zurück, das kurzfristige Aufträge verzögert habe.
Infolgedessen gab Qinetiq an, dass es "einige seiner Fähigkeiten in seinem britischen Geheimdienstbereich neu dimensioniert", während das britische Verteidigungsgeschäft weiterhin stabil sei. "Unser britisches Verteidigungsgeschäft, das stärker von längerfristigen Verträgen abhängig ist, ist weiterhin stark", betonten die Briten.
In anderen Regionen bleibt das Geschäft dynamisch: "Wir haben weiterhin ein Umsatzwachstum bei EMEA Services erzielt, wo sich die mittelfristige Sichtbarkeit nicht geändert hat und die Chancen für große Programme gut stehen." Trotz schwierigerer Vertragsbedingungen in den USA konnte Global Solutions stabile Umsätze verzeichnen.
Die Auftragslage bleibt insgesamt robust, mit einem Auftragseingang von 1,3 Milliarden GBP, der auf dem Niveau des Vorjahres liegt. Qinetiq sieht sich langfristig gut aufgestellt: "Mit langfristig steigenden Ausgaben in unseren Kernmärkten und unseren Fähigkeiten, die auf die sich entwickelnde Bedrohungslage ausgerichtet sind, sichern wir uns weiterhin eine Reihe hochrelevanter und strategischer Programme."
Für das Gesamtjahr erwartet Qinetiq ein hohes einstelliges organisches Umsatzwachstum. Vorstandschef Steve Wadey zeigte sich optimistisch: "Ich bin zuversichtlich, dass Qinetiq weiterhin gut positioniert ist, um langfristiges Wachstum und Wertschöpfung zu erzielen."
Das Statement erfolgte, bevor die EU und Großbritannien ihre Aufrüstung noch einmal überdachten. Jetzt ist durchaus davon auszugehen, dass sich die vornehme Zurückhaltung auf der Insel durchaus aufgelöst hat.
Allerdings hat der Kurs das auch schon mehr als eingepreist. Daher ist die Aktie zunächst nur eine Halteposition. Fällt der Kurs Richtung 5 Pfund, dann können Anleger wieder anfangen, über die Aktie nachzudenken.
Exosens – Europas Spezialist für optische und sensorische High-Tech-Lösungen
Die Franzosen haben sich zu einem führenden europäischen Anbieter von hochspezialisierten optischen, infrarotbasierten und sensorischen Technologien für Verteidigung, Raumfahrt und industrielle Anwendungen entwickelt. Exosens entwickelt fortschrittliche Lösungen für militärische Zielerfassung, Satellitenüberwachung und Sicherheitssysteme.
Exosens entstand aus der Abspaltung von Safrans Optronik-Sparte und positioniert sich als eigenständiger Akteur im Bereich Sensortechnik. Mit einer starken Fokussierung auf Verteidigungs-, Raumfahrt- und Sicherheitslösungen gehört Exosens zu den Innovationsführern auf diesem Gebiet.
Militärische Sensorik: Hochpräzise Infrarotsysteme für Zielerfassung, Drohnenabwehr und Nachtsichttechnologie.
Raumfahrt: Optische Instrumente für Satellitenbeobachtung und geophysikalische Anwendungen.
Sicherheit und Überwachung: Sensorlösungen für Grenzkontrollen, kritische Infrastrukturen und industrielle Prozesse.
Forschung und Entwicklung: Fortschrittliche Bildverarbeitung, Quantenoptik und KI-gestützte Sensortechnologien.
Mein Tipp: Anfang März hat Exosens besser als erwartete Ergebnisse für 2024 vorlegt und eine nachhaltige Wachstumsdynamik für 2025 und 2026 ankündigt. Der Spezialist für Fotodetektion und Bildgebung meldete für das vergangene Jahr einen Umsatz von 394,1 Millionen Euro, was einem Anstieg von 35 Prozent entspricht und über dem ursprünglichen Ziel von rund 30 Prozent liegt.
Das bereinigte EBITDA wuchs um fast 38 Prozent auf 118,5 Millionen Euro und lag damit ebenfalls über den Prognosen, die anlässlich des Börsengangs im Juni 2023 veröffentlicht wurden. Der Nettogewinn kletterte um fast 67 Prozent auf 30,7 Millionen Euro.
Für 2025 strebt Exosens ein Umsatzwachstum am oberen Ende der Spanne von 15 bis 20 Prozent an, während das bereinigte EBITDA voraussichtlich am unteren Ende der Spanne von 20 bis 25 Prozent steigen soll. Die Franzosen betonten eine "stärker als ursprünglich erwartete" weltweite Nachfrage, insbesondere durch eine steigende Zahl von Bestellungen für Nachtsichtgeräte aus NATO-Staaten.
Diese Entwicklung dürfte sich in einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate des bereinigten EBITDA von 15 bis 20 Prozent im Zeitraum 2024-2026 widerspiegeln. Um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden, plant Exosens, in den nächsten zwei Jahren 20 Millionen Euro zu investieren. Ziel ist die Erweiterung der Produktionskapazitäten in Europa und den USA.
Ein zentrales Vorhaben ist die Errichtung der ersten Produktionsstätte in den USA, mit der Exosens künftig Bildverstärkerröhren "Made in America" produzieren will.
Bei den Wachstumsaussichten ist ein geschätztes KGV für das laufende Jahr von 22 nicht zu hoch. Damit hat der Wert, der in Sachen Marktkapitalisierung der kleinste ist, dass Potenzial in Sachen Performance, der größte zu werden.
Fazit Rüstungsaktien:
Nach einem Blick auf die europäische Rüstungsindustrie, bleibt festzuhalten, dass die Aktien die Anleger gerade anziehen, wie das Licht die Motten. Nach dem KI-Hype spielt der Markt jetzt europäische Rüstungsaktien. Daher sollten Anleger vorerst keine Aktien aus der Branche aus der Hand geben.
Wer jetzt noch in den Markt möchte, der sollte die begonnene Korrektur genau im Auge behalten. Dann bei Rheinmetall, Rolls-Royce, Dassault Aviation und Exosens zugreifen. Damit wären Anleger meiner Meinung nachsehr gut aufgestellt im Bereich Rüstungsaktien.
Markus Weingran, Chefredakteur wallstreetONLINE Börsenlounge
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