Ein Whistleblower enthüllt
Meta-Skandal: War Zuckerberg bereit, politische Zensur für China zu akzeptieren?
Ein Whistleblower enthüllt, dass Meta bereit war, politische Zensur zu akzeptieren, um in China Fuß zu fassen – doch die China-Strategie ist gescheitert.
- Meta plante Zensur für Zugang zum chinesischen Markt.
- Zuckerberg wollte Dissidenten für Pekings Wohlwollen.
- Meta wehrt sich gegen Vorwürfe, China-Strategie beendet.
- Report: Magnificent 7 - Die Spreu trennt sich vom Weizen

Ein neuer Bericht sorgt für Aufsehen: Laut einer Whistleblower-Beschwerde war Meta bereit, politische Inhalte zu zensieren und kritische Stimmen zu unterdrücken, um Zugang zum lukrativen chinesischen Markt zu erhalten. Dies berichtete die Washington Post am Sonntag unter Berufung auf Sarah Wynn-Williams, eine ehemalige globale Politikdirektorin des Unternehmens.
Zensur als Eintrittspreis?
Meta, das hinter Facebook, Instagram und WhatsApp steht, wurde zusammen mit anderen globalen Tech-Konzernen wie Google und Twitter (heute X) bereits 2009 in China blockiert. Dennoch soll das Unternehmen jahrelang versucht haben, die chinesische Regierung zu überzeugen – offenbar um jeden Preis.
Laut dem Bericht soll Meta sogar ein spezielles Zensursystem für China entwickelt haben. Geplant war die Einstellung eines "Chefredakteurs", der Inhalte nach den Vorgaben der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) filtern und im Ernstfall ganze Plattformen abschalten könnte. Besonders brisant: Zuckerberg persönlich soll bereit gewesen sein, einen prominenten chinesischen Dissidenten in den USA mundtot zu machen, um sich das Wohlwollen Pekings zu sichern.
*ab 500 Euro Ordervolumen über gettex, zzgl. marktüblicher Spreads und Zuwendungen
Von Kooperation zu Kritik
Während Zuckerberg sich jahrelang um einen Markteintritt in China bemühte – unter anderem durch Mandarin-Sprachkurse und öffentliche Auftritte mit hochrangigen chinesischen Funktionären – änderte sich sein Kurs ab 2019 radikal. Damals warnte er, dass China seine Vision des Internets zunehmend exportiere.
Meta unterstützt mittlerweile die US-Organisation American Edge, die Kampagnen gegen chinesische Tech-Unternehmen wie ByteDance, den Mutterkonzern von TikTok, finanziert. Meta-Manager Joe Kaplan betonte erst kürzlich, dass das Unternehmen mit der US-Regierung zusammenarbeiten werde, um "die globalen KI-Standards auf unseren gemeinsamen Werten, nicht auf Chinas, aufzubauen."
Meta wehrt sich gegen die Vorwürfe
Meta wies die Vorwürfe scharf zurück. Ein Unternehmenssprecher erklärte, dass die Bemühungen um einen China-Markteintritt bereits 2019 offiziell beendet wurden. Die Behauptungen der Whistleblowerin seien überholt und kämen von einer Mitarbeiterin, die bereits vor acht Jahren entlassen wurde.
Dennoch wirft der Bericht kritische Fragen auf: Wie weit war Meta bereit zu gehen, um sich einen Platz im weltweit größten Internetmarkt zu sichern? Und welche Rolle spielen wirtschaftliche Interessen bei der Verteidigung westlicher Werte?
Die Meta-Aktie setzt außerdem ihre Talfahrt fort und notiert aktuell rund 1,5 Prozent im Minus bei 567,90 Euro. Neben der allgemeinen Marktschwäche könnte auch der brisante Whistleblower-Bericht für Verunsicherung unter Anlegern gesorgt haben.
Autor: Pascal Grunow, wallstreetONLINE Redaktion
Die Meta Platforms (A) Aktie wird zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Nachricht mit einem Minus von -1,53 % und einem Kurs von 567,8EUR auf Tradegate (10. März 2025, 10:28 Uhr) gehandelt.

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