Große Gewinnmitnahmen
ThyssenKrupp: Goldman Sachs macht Kasse – und verkauft!
Die US-Investmentbank Goldman Sachs nutzt den starken Kursanstieg der ThyssenKrupp-Aktie, um Kasse zu machen.
- Goldman Sachs verkauft ThyssenKrupp-Anteile massiv.
- Anteil von 13,28% auf 8,17% gesenkt, Gewinnmitnahmen.
- Aktie stabil, Raum für weiteren Kursanstieg vorhanden.
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Jahrelang war die Aktie des Stahlerzeugers ThyssenKrupp der Prügelknabe der Börse. Technisch gesehen befinden sich die Anteile seit der großen Finanzkrise 2007/08 in einem Abwärtstrend. Die Kursverluste beliefen sich angesichts der anhaltenden Schwierigkeiten und Profitabilitätsprobleme des Unternehmens auf zeitweise mehr als 90 Prozent.
In den vergangenen Wochen hat der Rüstungsboom der Aktie neues Leben eingehaucht. Die Aussicht auf stark steigende Verteidigungsausgaben in Europa hat zu einer Vervielfachung des Kurses geführt. Dabei haben Anlegerinnen und Anleger auch die Marine-Sparte des Unternehmens "wiederentdeckt", die gewinnbringend verkauft werden könnte.
Goldman Sachs hat in großem Stil verkauft
In den vergangenen zwei Handelstagen hat die Begeisterung etwas nachgelassen. Gegenüber ihrem Verlaufshoch bei 9,86 Euro hat die Aktie inzwischen deutlich zurückgesetzt. Händlerinnen und Händler nehmen nach dem steilen Kursanstieg erste Gewinne mit.
Das gilt nach die Börsenaufsichtsbehörde übermittelten Informationen auch für institutionelle Investoren. Vor allem die US-Investmentbank Goldman Sachs hat sich zuletzt von einem erheblichen Anteil ihrer Position an den Essenern getrennt.
Beteiligung um mehr als 5 Prozentpunkte reduziert
Laut der Stimmrechtsmitteilung gegenüber der BaFin verfügte Goldman Sachs zuletzt über einen Anteil von 13,28 Prozent an ThyssenKrupp. Dieser setzte sich zusammen aus 0,72 Prozent aller ausstehenden Aktien und weiteren 12,56 Prozent, die die Goldmänner mithilfe verschiedener Derivate kontrollierten.
Nach der am Dienstagmorgen veröffentlichten Mitteilung ist der von Goldman Sachs kontrollierte Anteil am Unternehmen nun um mehr als 5 Prozentpunkte auf 8,17 Prozent gesunken. Vor allem von derivativen Instrumenten haben sich die US-Amerikaner getrennt. Während der Aktienanteil auf 0,39 Prozent gesunken ist, ging der über Optionen, Swaps und andere Warrants kontrollierte Anteil am Unternehmen auf 7,78 Prozent zurück.









Anlegerinnen und Anleger zeigen sich wenig beeindruckt
Bei den Daten handelt es sich um in der Vergangenheit getätigte Transaktionen, daher lassen sich Anlegerinnen und Anleger bislang nicht aus der Ruhe bringen. Die Anteile am Stahlerzeuger notieren am frühen Dienstagvormittag kaum verändert.
Eher taugen die an die BaFin übermittelten Daten als Erklärung, warum die Aktie in den vergangenen zwei Tagen so stark an Boden verloren hat – trotz der Aussicht auf noch höhere Verteidigungsausgaben, nachdem Präsidentenberater Elon Musk erneut für einen Austritt der USA aus der NATO geworben hat.
Fazit: Überhitzung abgebaut, Rallye hat wieder Platz
Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat ihre Beteiligung an ThyssenKrupp signifikant reduziert und könnte mit ihren Gewinnmitnahmen am Pullback der vergangenen Tage entscheidend beteiligt gewesen sein. Die Nachricht über die deutlich verkleinerte Position schlägt Anlegerinnen und Anleger am Dienstag jedoch nicht in die Flucht, die Aktie handelt kaum verändert.
Angesichts des bislang überschaubaren Interesses an Gewinnmitnahmen könnten die Anteile daher vor einem weiteren Kursanstieg stehen, sollte die Story intakt bleiben. Grund hierfür ist, dass die Rallye kurzfristig zwar noch immer sehr weit fortgeschritten ist, der Relative-Stärke-Index hat mit tagesaktuell 66 Punkten aber den überkauften Bereich verlassen. Somit besteht neuer Raum für einen fortgesetzten Kursanstieg.
Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Redaktion

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