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    Trumpcession und Trump-Dump - Hat Europa jetzt die Nase vorn?

    Für Sie zusammengefasst
    • Wirtschaftliche Stimmung in den USA sinkt, Europa stabil.
    • EU-Aktien stark, US-Dollar schwach gegenüber Euro.
    • Trump-Diplomatie schadet US-Wirtschaft und Reputation.

    Trumpcession und Trump-Dump - Hat Europa jetzt die Nase vorn?

    Was für eine Wende: Die wirtschaftliche Stimmung in Amerika sinkt, in Europa stabilisiert sie sich. EU-Aktien sind gegenüber Wall Street relativ stark und der US-Dollar gegenüber Euro relativ schwach. Klingt nicht nach dem goldenen Zeitalter für Amerika, dass Donald Trump seinen Wählern versprochen hat. Für europäische und deutsche Genugtuung besteht aber kein Anlass. Um nachhaltig auf allen Feldern Stärke zu zeigen, muss die Parole heißen: Fight, Fight, Fight!

    Protektionistischer Übermut tut selten gut

    Nach dem Wahlsieg von Trump schien „Abschwung“ aus dem amerikanischen Sprachgebrauch genauso verbannt zu sein wie „Golf von Mexiko“. Der neue US-Präsident verbreitete viel Aufbruchstimmung und versprach ein goldenes Zeitalter für Amerika.

    Aktuell ist jedoch eher die Rede von falschem Gold, von Katzengold, auch als Narrengold bekannt. Die US-Börsen spielen bereits eine Wachstumsschwäche durch.  

    Schuld daran ist nur Trump. Zunächst, die von seinem Adlatus Elon Musk propagierte, nicht nur Null-Diät im Staatshaushalt, sondern der Radikal-Gewichtsverlust schafft Entzugserscheinungen, sorgt für Reibungsverluste und Unruhe in der öffentlichen Verwaltung. Es ist unstrittig, dass Uncle Sam unter Adipositas Grad III leidet. Aber langfristig kontinuierliche Gewichtsabnahme ist gesünder.  

    Und gegenüber Trumps Handelspolitik ist die launische April-Witterung eine stabile Wetterlage. Zölle mal ja, dann ausgesetzt, dann doch wieder oder doch nur vielleicht, danach nicht so hoch, vielleicht nur vorübergehend oder doch permanent. Bei Trumps Zöllen scheinen auch Rachegedanken eine Rolle zu spielen. Persönliche Gefühle haben aber in der Politik und bei der einer Weltmacht nichts zu suchen. Die vielen US-Unternehmen, die auf internationale Lieferketten angewiesen sind, müssen bei der Kalkulation ihrer Einkaufspreise schier verrückt werden.

    Ohne Planungssicherheit werden Unternehmen nur ungern Jobs schaffen, die in der öffentlichen Verwaltung durch Musks Kahlschlag ohnehin zur Mangelware werden. Und wenn sich erst einmal das Gerede von wirtschaftlicher Abschwächung verbreitet, wirkt das auf die Konsumlaune der Amerikaner wie ein leerer Fressnapf auf den hungrigen Hund.

    Und was versprechen sich Trump und seine Kettenhunde von ihrer „erfrischend“ anderen Diplomatie? Sie führen sich auf wie Hooligans und behandeln Geschäftspartner und Verbündete wie Vasallen und Übernahmeobjekte. Dazu gehört auch der Umgang mit der Opposition. Hat man im Weißen Haus vergessen, dass z.B. für die Anhebung des Schuldenlimits auch Stimmen der Demokraten nötig sind? All das kommt der internationalen Reputation der USA nicht zugute und kostet neben Sympathie- auch Wachstumspunkte. Eine Weltmacht darf fordert, sie fördert aber auch.

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    Robert Halver
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    Robert Halver verfügt über langjährige Erfahrung als Kapitalmarkt- und Börsenkommentator und ist durch regelmäßige Medienauftritte bei Fernsehsendern und Radiostationen, auf Fachveranstaltungen und Anlegermessen sowie Fachpublikationen und als Kolumnist einem breiten Anlegerpublikum bekannt. Seine Markenzeichen, die unterhaltsame, bildhafte Sprache, kommen bei keinem seiner Auftritte zu kurz.

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    Verfasst von Robert Halver
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