Zahlen veröffentlicht
Adobe enttäuscht mit Umsatzprognose – KI-Offensive sorgt für Unsicherheit
Adobe verfehlt mit seiner Umsatzprognose die Erwartungen der Anleger. Greift die KI-Offensive nicht? Immerhin liegen die Zahlen für das erste Geschäftsquartal leicht über den Erwartungen. Die Details.
- Adobe verfehlt Umsatzprognose, Aktie fällt um 3%.
- KI-Integration in Produkte, aber Wettbewerb wächst.
- CEO optimistisch, Finanzziele für 2025 bestätigt.
- Report: Nvidia bringt’s nicht mehr!

Für das laufende zweite Geschäftsquartal, das im Mai endet, rechnet der Softwarekonzern mit einem Umsatz zwischen 5,77 und 5,82 Milliarden US-Dollar – und liegt damit leicht unter der durchschnittlichen Analystenschätzung von 5,8 Milliarden US-Dollar. Der bereinigte Gewinn je Aktie soll zwischen 4,95 und 5,00 US-Dollar liegen, ebenfalls leicht unter den Erwartungen von 5,00 US-Dollar.
Adobe setzt verstärkt auf künstliche Intelligenz und hat das eigene Modell Firefly in Programme wie Photoshop und Premiere integriert. Die große Frage für Anleger: Wird KI Adobes Software attraktiver machen oder den Wettbewerb mit neuen, KI-nativen Konkurrenten anheizen? Das Unternehmen hat kürzlich die Preise für einige seiner Anwendungen erhöht und eine Gebühr von etwa 50 Cent pro KI-generiertem Video angekündigt.
An der Börse sorgte der Ausblick für Ernüchterung: Die Adobe-Aktie fiel im nachbörslichen Handel um rund 3 Prozent und hat seit Jahresbeginn bereits 24 Prozent verloren. Analyst Matthew Swanson von RBC Capital Markets betont, dass Investoren zunehmend besorgt über Adobes KI-Strategie und die wachsende Konkurrenz seien.
Trotz zurückhaltender Prognosen konnte Adobe im ersten Quartal ein Umsatzwachstum von 10 Prozent auf 5,71 Milliarden US-Dollar verzeichnen und damit die Erwartungen der Wall Street von 5,66 Milliarden US-Dollar leicht übertreffen. Das Segment Digitale Medien, das Kreativ- und Dokumentensoftware umfasst, steigerte seinen Umsatz um 11 Prozent auf 4,23 Milliarden US-Dollar. Das Segment Marketing und Analytik legte um 10 Prozent auf 1,41 Milliarden Dollar zu.
Unter dem Strich stand im ersten Geschäftsquartal 2025, das am 28. Februar endete, ein Gewinn von mehr als 1,8 Milliarden US-Dollar.
CEO Shantanu Narayen bleibt optimistisch: "Unser Erfolg wird von innovationsgetriebenen, kundenorientierten Lösungen bestimmt. Adobe ist bestens positioniert, um vom KI-gestützten Wachstum der Kreativbranche zu profitieren." Das Unternehmen bestätigte zudem seine Finanzziele für das Geschäftsjahr 2025 mit einem Umsatz zwischen 23,3 und 23,6 Milliarden US-Dollar.
Nächste Woche lädt Adobe Investoren zu einer Veranstaltung ein, auf der weitere Details zur langfristigen Finanzstrategie und den KI-Plänen erwartet werden. Eine Trendwende für die Aktie könnte davon abhängen, wie überzeugend das Unternehmen seine Vision für die Zukunft präsentiert.
Autor: Ferdinand Hammer, wallstreetONLINE Redaktion
Die Adobe Aktie wird zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Nachricht mit einem Plus von +1,14 % und einem Kurs von 438,6EUR auf Nasdaq (13. März 2025, 01:00 Uhr) gehandelt.

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