Schock für E-Mobilität
Nach Northvolt-Insolvenz: IG Metall fordert staatlichen Rettungsschirm!
Der schwedische Batteriehersteller Northvolt hat Insolvenz angemeldet. Nun fordert die IG Metall eine konzertierte Aktion von Staat und Industrie, um den Standort Heide zu retten.
- Northvolt meldet Insolvenz an, Zukunft in Heide ungewiss.
- IG Metall fordert Staatsbeteiligung zur Rettung der Fabrik.
- Europa muss schnell handeln, um Deindustrialisierung zu vermeiden.
- Report: Nvidia bringt’s nicht mehr!

Die Insolvenz von Northvolt könnte sich als schwerer Dämpfer für Europas Ambitionen in der Elektromobilität erweisen. Der schwedische Konzern hatte große Pläne: Die Gigafactory in Schleswig-Holstein sollte ein zentraler Pfeiler der europäischen Batterieproduktion werden – mit Milliardeninvestitionen und Tausenden Arbeitsplätzen. Doch nun steht das gesamte Projekt auf der Kippe.
IG Metall: "Staatsbeteiligung nicht ausschließen!"
Die Gewerkschaft IG Metall warnt vor einem Dominoeffekt und fordert entschlossene Maßnahmen. "Dabei dürfen Staatsbeteiligungen nicht ausgeschlossen werden und müssen auch europäische Zusammenschlüsse mit auf die Tagesordnung", erklärte Daniel Friedrich, Bezirksleiter der IG Metall Küste.
Für die deutsche Autoindustrie wäre das Scheitern der Fabrik in Heide eine Katastrophe. Noch immer stammen rund 95 Prozent der Autobatterien aus Asien. "Die Politik in Europa muss sich fragen, ob sie angesichts der sich wandelnden geopolitischen Lage weiterhin in diesem Maße von Asien abhängig bleiben möchte", so Friedrich weiter.
Unsichere Zukunft für die Fabrik in Heide
Obwohl Northvolt Deutschland nicht direkt von der Insolvenz betroffen ist, bleibt die Zukunft der geplanten Fabrik ungewiss. Die Bauarbeiten in Heide sollen zwar weiterlaufen, doch ohne die finanzielle Stabilität der schwedischen Muttergesellschaft droht das Milliardenprojekt ins Wanken zu geraten.
Bereits Anfang 2024 hatte die EU-Kommission für das Werk in Schleswig-Holstein Subventionen und Garantien in Höhe von 902 Millionen Euro genehmigt. Northvolt erhielt bereits 600 Millionen Euro von der staatlichen KfW-Bank, für die Bund und Land je zur Hälfte bürgen. Sollte Northvolt vollends scheitern, könnte das teuer werden – für den deutschen Steuerzahler und für die gesamte europäische Industrie.
*ab 500 Euro Ordervolumen über gettex, zzgl. marktüblicher Spreads und Zuwendungen
Was jetzt passieren muss
Experten warnen, dass Europa ohne eigene Batteriezellfertigung langfristig in der Elektromobilität ins Hintertreffen geraten könnte. Mögliche Szenarien reichen von einer staatlichen Rettungsaktion bis hin zur Übernahme durch einen anderen Konzern. Klar ist: Die EU und Deutschland müssen nun schnell handeln, um eine drohende Deindustrialisierung zu verhindern.
Ob sich ein Investor findet oder der Staat eingreift – die kommenden Wochen werden entscheidend für die Zukunft des Batterie-Standorts Heide und der gesamten europäischen Zellfertigung sein.
Autor: Pascal Grunow, wallstreetONLINE Redaktion
