Der Steyr-Volltreffer
Mutares: Steyr-Aktie geht richtig steil! - Wie viel Potenzial hat das Duo noch?
Mutares und Steyr erinnern an das Pärchen Prosus und Tencent. Geht die Aktie der Chinesen nach oben, zieht Prosus mit. Jetzt geht die Steyr-Aktie steil und Mutares zieht mit. Was ist noch drin beim neuen Traumduo?
- Mutares und Steyr: Aktien steigen im Tandem stark.
- Mutares plant Teilverkauf von Steyr-Anteilen bald.
- Langfristig ist Mutares das bessere Investment.
- Report: Magnificent 7 - Die Spreu trennt sich vom Weizen

Mutares ist ein internationaler Private-Equity-Investor mit Sitz in München, der sich auf besondere Situationen spezialisiert hat. Das Unternehmen erwirbt Unternehmensteile großer Konzerne (Carve-outs) sowie Unternehmen in Übergangsphasen, um deren Entwicklungspotential durch aktive Turnaround-Prozesse zu nutzen und sie auf einen stabilen und profitablen Wachstumspfad zu führen.
Seit der Gründung im Jahr 2008 hat Mutares über 50 Unternehmen akquiriert und verschiedene Veräußerungen durchgeführt. Die Portfoliounternehmen sind weltweit in verschiedenen Branchen tätig, wobei das Portfolio in vier Segmente unterteilt ist: Automotive & Mobility, Engineering & Technology, Goods & Services sowie Retail & Food.
Volltreffer Steyr Motors
Als Mutares Ende Oktober vergangenen Jahres den erfolgreichen Börsengang von Steyr Motors vermeldete, hatte die Münchener Beteiligungsgesellschaft bestimmt gehofft, dass sich die Aktien des Anbieters für Hochleistungsmotoren für Defense- und zivile Anwendungen gut an der Börse schlagen, aber das der Kurs so durch die Decke geht, stand wahrscheinlich nicht auf der Agenda.
Defense "Made in Österreich"
Steyr Motors zählt zu den weltweit führenden Anbietern maßgeschneiderter Hochleistungsmotoren, die sich durch eine hohe Leistungsdichte und außergewöhnliche Langlebigkeit auszeichnen. Das Unternehmen konzentriert sich auf anspruchsvolle und einsatzkritische Anwendungen, darunter der Hauptantrieb für militärische Spezialfahrzeuge und Boote sowie Hilfsaggregate („APUs“) für Panzer und Lokomotiven.
Der Großteil des Umsatzes – etwa 70 Prozent – stammt aus dem Verkauf von Motoren und der Lizenzfertigung. Zudem gewinnt der Bereich der maßgeschneiderten Engineering-Dienstleistungen für B2B-Kunden zunehmend an Bedeutung. Ergänzend dazu trägt der Vertrieb von Ersatzteilen sowie das wachsende Angebot an Wartungs-, Reparatur- und Überholungsdienstleistungen (inklusive Schulungen) zum Unternehmenserfolg bei.
Etwa 60 Prozent des Gesamtumsatzes erzielt Steyr Motors im Verteidigungssektor. Die Motoren kommen unter anderem in „Ribcraft“-Booten der US Navy Seals sowie als APUs in Kampfpanzern wie dem Leopard 2 zum Einsatz.
Im Sog der Aufrüstungspläne der europäischen Staaten ging jetzt die Aktie von Steyr steil und zog natürlich auch die Papiere von Mutares mit in die Höhe.
Mein Tipp: Bei diesem Pärchen ist die Lage etwas einfacher als zum Beispiel bei Renk. Der Augsburger Rüstungskonzern wurde nach Aufflammen des Rüstungsbooms kurzfristig an die Börse gepeitscht, damit die Privat-Equity-Gesellschaft Triton mit ihrer Beteiligung auch Geld verdient. Daher hat Triton auch schon bei zwei Gelegenheiten Kasse gemacht und einen Teil der Renk Aktien verkauft, was dem Kursverlauf der Aktie geschadet hat.
Mutares hält noch 70,9 Prozent an Steyr. Es ist sehr wahrscheinlich, dass Mutares in nächster Zeit auch einen Teil seiner Steyr-Anteile versilbert. Das dürfte dem Kurs von Steyr ebenfalls nicht bekommen, dafür aber den Kurs von Mutares weiter in die Höhe treiben.
Aktuell ist die Beteiligung an Steyr 326 Millionen Euro wert. Mutares selbst ist an der Börse 826 Millionen Euro wert. Ich denke, in einem ersten Schritt wird Mutares seinen Anteil auf rund 60 Prozent senken.
Anleger, die bei dem Pärchen Mutares/Steyer mitmischen möchten, sollten zunächst bei Mutares einsteigen. Versilbern die Münchener einen Teil an Steyer, dann darf der Rücksetzer auch für einen Einstieg ausgenutzt werden. Auf lange Sicht ist für mich allerdings eine Beteiligung an Mutares das erfolgreichere Investment.
Der Rüstungsboom ist jetzt auch bei Steyr sehr gut eingepreist. Das geschätzte KGV für 2025 beträgt etwas mehr als 50. Bei Mutares liegt das geschätzte KGV für das laufende Jahr bei rund 8 und die Dividendenrendite wird auf rund 6,2 Prozent geschätzt, während Steyr nichts an die Aktionäre ausschüttet.
Markus Weingran, Chefredakteur wallstreetONLINE Börsenlounge
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