Immobilienmarkt-Krise
Berkshire trennt sich von Immobilien-Sparte? Buffett setzt verstärkt auf Japan!
Ein möglicher Verkauf von Berkshire Hathaway’s Immobilien-Sparte HomeServices of America sorgt für Spekulationen! Hat Warren Buffett das Vertrauen in die Branche verloren?
- Spekulation über Verkauf von HomeServices von Buffett!
- HomeServices leidet unter Verlusten und rechtlichen Problemen.
- Berkshire investiert verstärkt in japanische Handelshäuser.
- Report: Magnificent 7 - Die Spreu trennt sich vom Weizen

Laut einem Bericht des Wall Street Journals befindet sich der Immobilienkonzern Compass in fortgeschrittenen Gesprächen, um HomeServices zu übernehmen. Die Verhandlungen könnten bald zu einem Abschluss kommen. HomeServices-CEO Gino Blefari dementierte jedoch in einer Mitteilung an seine Mitarbeiter jegliche Verkaufsabsichten.
Dennoch sendet allein die Nachricht über einen möglichen Verkauf ein starkes Signal. Mit seinen 94 Jahren gilt Buffett als der Inbegriff des langfristigen Investors – doch wenn er das Vertrauen in eine Branche verliert, könnte dies ein schlechtes Zeichen sein. Die Immobilienbranche leidet unter niedrigen Verkaufszahlen, einem begrenzten Angebot und anhaltend hohen Preisen.
"Er verkauft nicht, es sei denn, er sieht eine langfristige Belastung. Er hat die Zeitungen verkauft, als eine Zukunft ohne Konsolidierung unmöglich schien", sagte Bill Stone, Chief Investment Officer der Glenview Trust Company und langjähriger Berkshire-Aktionär.
Schwache Zahlen und rechtliche Probleme belasten HomeServices
HomeServices wurde 1999 von Berkshire übernommen, als der Konzern den Energieversorger MidAmerican Energy kaufte. Heute umfasst das Unternehmen 48 Marken und über 37.000 Immobilienmakler.
Trotzdem bleibt es ein kleiner Teil von Buffetts Imperium: 2024 erzielte HomeServices 4,4 Milliarden US-Dollar Umsatz – verglichen mit 26,3 Milliarden US-Dollar von Berkshire Hathaway Energy (BHE) und 371,4 Milliarden US-Dollar des gesamten Konzerns.
Allerdings zeigen die Zahlen eine deutliche Abschwächung. Nach einem Gewinn von 13 Millionen US-Dollar im Jahr 2023 und 100 Millionen US-Dollar im Jahr 2022 musste HomeServices 2024 einen Nettoverlust von 113 Millionen US-Dollar hinnehmen. Grund dafür sind unter anderem hohe rechtliche Belastungen: Im April 2024 einigte sich HomeServices auf eine Vergleichszahlung von 250 Millionen US-Dollar, um Klagen gegen die Branche wegen überhöhter Maklergebühren beizulegen.
Zudem beeinträchtigen hohe Immobilienpreise, knappe Bestände und steigende Zinsen das Geschäft. Die Zahl der ausstehenden Hausverkäufe sank im Januar um 4,6 Prozent auf den niedrigsten Stand seit 2001, so die National Association of Realtors.
Sollte Buffett tatsächlich verkaufen, wäre das ein weiteres Indiz für den nachhaltigen Abschwung der Branche.
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Berkshire stockt Beteiligungen an japanischen Handelshäusern auf
Während sich Berkshire Hathaway möglicherweise aus dem Immobiliengeschäft zurückzieht, verstärkt der Konzern gleichzeitig sein Engagement in Japan. Laut am Montag eingereichten Unterlagen hat Berkshire seine Beteiligungen an fünf japanischen Handelshäusern weiter ausgebaut.
So stieg der Anteil an Mitsui & Co von 8,09 Prozent auf 9,82 Prozent, während auch die Beteiligungen an Mitsubishi Corp, Sumitomo Corp, Itochu und Marubeni weiter aufgestockt wurden. Die National Indemnity Company, eine Tochter von Berkshire, legte diese Zahlen bei der japanischen Wertpapieraufsichtsbehörde offen.
Die Erhöhung der Anteile folgt auf Buffetts Aktionärsbrief im Februar, in dem er mitteilte, dass die fünf Unternehmen einer "moderaten Lockerung" der Eigentumsbeschränkungen zugestimmt hätten, die bislang eine Beteiligung von Berkshire über 10 Prozent verhinderten.
Die Investitionen sind Teil von Berkshires wachsendem Engagement in Asien und wurden erstmals 2020 initiiert.
Autor: Pascal Grunow, wallstreetONLINE Redaktion

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